Dokumentiert: Stefan Herwig über den Protest gegen Acta und seine Kommunikationsformen



Der Kommunikationswissenschaftler und Unternehmer Stefan Herwig ist Betreiber des Independent Musiklabels „Dependent“ und Inhaber einer Beratungsagentur für Unternehmen der Kreativwirtschaft. Beim Presseschauder hat er sich mit Kommentaren mehrfach zu Wort gemeldet. In der medienpolitischen Zeitschrift promedia hat er soeben einen Gastbeitrag über die Kommunikationsformen des Protests gegen Acta. Mit freundlicher Genehmigung des Autors und Verlags wird der Beitrag hier dokumentiert.

Möglicherweise wird der 27.01.2012 eines dieser versteckten Daten sein, welches kaum wahrnehmbar in letzter Konsequenz den Lauf unserer Geschichte beeinflusst. So wie der 04.09.1989, der Tag der ersten Montagsdemonstration in Leipzig, oder das unbekannte Datum im Jahre 1999, an dem Mohammed Atta seine erste Flugstunde im Hamburg nahm. Am 27.01.2012 lud der Netzaktivist Bruno Kramm das von ihm selbst deutsch synchronisierte Video „Was ist ACTA?“ bei YouTube hoch.

Das Video ist – man kann nicht umhin es zuzugeben – eine Erfolgsstory. Insgesamt mehr als 3,4 Millionen Clicks hat es binnen weniger als zwei Wochen auf YouTube erreicht. Das ist nicht nur bemerkenswert, weil es ein rein deutschsprachiges Video und somit nur für den deutschsprachigen Raum relevant ist. Es ist zugleich beängstigend, weil dieses Video eine dystopische Propaganda betreibt. „Was ist ACTA?“ zeichnet ein düsteres Bild des jüngst heftig in Bedrängnis geratenen Handelsabkommens, an dem die EU und 11 weitere Länder wie Japan, die USA und Singapur seit 7 Jahren feilen. Schenkt man dem Video Glauben, so droht uns nicht nur eine Mixtur aus Netzsperren und internationaler Vorratsdatenspeicherung, sondern ein Überwachungsstaat, in dem jedermann, der Informationen (!) ohne Erlaubnis „teilt“, mit Überwachung und Gefängnisstrafe zu rechnen hat. Orwells Utopie „1984“ scheint dagegen fast wie ein Feriencamp, aber anders als der Roman behauptet das Video, keine Fiktion zu sein. Das „Was ist ACTA?“-Video ist sowohl Informationsreservoir als auch ideologisches Rückgrat des deutschen ACTA-Widerstands. Seine „Approval Ratings“ bei YouTube liegen mit 98% Empfehlungen und 2% Ablehnungen beängstigend hoch.

Nichts mit der Realität des Abkommens zu tun

Man muss kein Urheberrechtsexperte oder Politikwissenschaftler sein, um zu begreifen, dass die in diesem Video unterstellten Effekte von ACTA nichts, aber auch gar nichts mit der Realität beziehungsweise den wahren Inhalten des Abkommens zu tun haben. Und trotzdem sind am Samstag, den 11.02., bei nicht unerheblichen Minusgraden über 40.000 Demonstranten in Deutschland und angeblich mehr als 150.000 in Europa auf die Straße gegangen, um gegen Internetsperren, ACTA, die Vorratsdatenspeicherung und nicht zuletzt gegen die Kreativwirtschaft zu demonstrieren. Kaum auszudenken, wie viele es gewesen wären, wenn nicht einen Tag vorher die Bundesregierung – bezeichnenderweise über einen Mitarbeiter des Auswärtigen Amtes – hätte verkünden lassen, die Ratifizierung von ACTA vorerst auszusetzen. Dem vorangegangen sind die Verweigerungen der Ratifizierung in Slowenien, Polen und Tschechien: Wie Dominosteine fallen die Landesparlamente, die dem Handelsabkommen ursprünglich beitreten wollten, nacheinander um.

Hierbei scheint es niemanden zu interessieren , dass das Europaparlament ACTA in einem detaillierten Rechtsgutachten bereits für vollkommen unbedenklich erklärt hat, und dass Sabine Leutheuser-Schnarrenberger – nicht gerade als glühende Verfechterin von Netzsperren und Vorratsdatenspeicherung bekannt – gleich mehrfach erklären durfte, dass ACTA an der deutschen Rechtslage absolut nichts ändere. Das ACTA-Video schuf in den letzten Tagen somit eine gefährliche Präzedenz: Ein clever gemachtes, mit bedrohlicher Musik unterlegtes Propagandavideo von Internetaktivisten, das mit einer simplifizierenden Zeichensprache arbeitet, überlagert sowohl den Politik- als auch nahezu den gesamten Medienbetrieb mit Falschinformationen. Die Verführbarkeit der Massen, die bedrohliche gut-böse-Polarisierung des Videos, die bewusste Desinformation mit Hilfe der simpelsten Mittel der Propaganda, das Versagen der traditionellen Medien bei der Einordnung des Videos und zu guter Letzt die absolute Hilflosigkeit der etablierten politischen Vertreter lassen in unserem Kulturkreis düsterste Assoziationen entstehen. Gerade die Darstellung der Politik als von einem omnipotenten Kreativwirtschaftslobbyismus beeinflusste Erfüllungsgehilfin schafft bei der Netzgemeinde ein problematisches bipolares Meinungsbild, das gänzlich ohne Graustufen auskommt. Da bekommt der Ausdruck „digitale Gesellschaft“ gleich eine völlig neue Konnotation.

Hysterische und selbstreferentielle Netzgemeinschaft

Diese Bedenken, hinsichtlich einer organisierten Desinformations-Sphäre im Internet , erscheinen gegenüber dem Anlass der Demonstrationen – einem nicht einmal ratifiziertes Handelsabkommen – zunächst übertrieben. Allerdings kann dieses sorgsam gepflegte Desinformations-Reservoir von den anonymen Rädelsführern der Proteste beim nächsten Anlass problemlos wieder aus dem Propaganda-Hut gezogen werden. Insofern dürfte das ACTA-Abkommen hier nur der Kanarienvogel im Bergwerkstollen sein, denn eine hysterische, politikverdrossene und selbstreferentielle Netzgemeinschaft hat hier trotz nachweislich falscher Informationslage vorerst ihr Unrecht erstritten. Bei der faktischen Einordnung dieses Protestes haben darüber hinaus alle medialen und politischen Korrektive auf ganzer Linie versagt. Und wir dachten, das Internet macht uns einfach schlauer.

Es ist also höchste Zeit für eine kritische medientheoretische Auseinandersetzung mit diesem „Super-Medium“ Internet (Jahrbuch der Journalisten 2012). Diese kann aufgrund der Länge dieser Kolumne nur eine grobe Skizze sein: Das Internet macht unsere Gesellschaft weder intelligenter, noch recherchekompetenter, es verstärkt vornehmlich mehrheitsfähige Meinungen und verleitet dann zur Mobilisierung, wenn die Realität mit diesen Meinungen in Konflikt tritt. Darüber hinaus schwächt es Minderheitsmeinungen in den jeweiligen Informationssphären systemisch ab. Das Internet demokratisiert also die Wahrheit. Das Problem ist nur, dass Wahrheit sich nicht über demokratische Abstimmungen herstellen lässt. Wahrheit ist nicht demokratisch, sie ist objektiv. Daraus folgt: Bestimmte Nutzergruppen können sich so selbstreferentiell immer wieder ideologisch aufladen und rückbestätigen, nahezu unbehelligt von gegenteiligen Meinungen. Ein der Gesamtgesellschaft dienendes Medium sollte jedoch genau das Gegenteil bewirken: Es sollte den Diskurs fördern und vorherrschende Meinungen immer wieder herausfordern, so dass die Gesellschaft am Diskurs wachsen, andere Perspektiven kennenlernen und Differenzierungsfähigkeit sowie Medienkompetenz ausbilden und üben kann. Doch diese Evolution wird schon von dem bei weitem stärksten Selektionskriterium, welches nahezu das gesamte Netz ordnet, systemisch abgewürgt: Der Google-Suchalgorithmus bewirkt mit seiner Gleichsetzung von Popularität und Relevanz eine „Mainstreamisierung“, eine quasi syntaktische Vorformatierung von Meinungen, die im mittelfristigen gesellschaftlichen Blickfeld nur ein Adjektiv verdient: gefährlich.

Poplularität ist nicht gleich Relevanz

Während in der Internet-Enquete ideologische Netzaktivisten und pseudokompetente Jungpolitiker glauben, dem Internet könne mit Netzneutralitätsdebatten ein Informations-Reinheitsgebot gesetzlich verordnet werden, unterwandern Verschwörungstheoretiker, Netzaktivisten und nicht zuletzt Anonymus – übrigens die Schöpfer der Originalversion des Anti-ACTA-Videos – beeinflussbare Bevölkerungsgruppen mit dieser algorithmisch induzierten Desinformation. Sie findet also nicht auf der technischen Ebene statt, auf der die Netzneutralität greifen soll, sie ist tief in die infrastrukturelle DNA des Internets eingeschrieben.. Die „Likes“, die „Diggs“, die Anzahl der Freunde auf Facebook oder die der Twitter-Follower, all dies sind logische Ableitungen aus dem Master-Algorithmus „Popularität = Relevanz“ der das Netz beherrscht. Everything counts in large amounts, oder besser: The higher the amount, the more it counts. Für die Erosion von Medienkompetenz, von Differenzierungsfähigkeit die ja überhaupt die gesellschaftlich gewünschten Effekte von funktionierender Meinungsfreiheit sind, bedeutet dies einen europaweiten(!) gesellschaftlichen Schwelbrand, den wir noch lange nicht dechiffriert haben. Die Empfänger dieser Desinformation reagieren mehrheitlich mit Politikverdrossenheit, Medienabschottung, ihre Protestmärsche sind – noch – friedlich. Aber wir können Medienabschottung oder Politikverdrossenheit in unserer Gesellschaft nicht beliebig skalieren, ohne dass die Demokratie selbst empfindliche Schäden nimmt. Wer diese Effekte noch bezweifelt, lese sich die YouTube-Nutzerkommentare zum „Was ist Acta“-Video durch.

Die These der sich fragmentierenden Öffentlichkeiten durch im Netz abgeschirmte und unregulierte Informationssphären ist spätestens seit diesem Februarwochenende bewiesen, und die Fachmedien Süddeutsche, TAZ, Zeit und FAZ setzen dieser Präzedenz eine Berichterstattung entgegen, die die Bezeichnung „vierte Gewalt“ nicht mehr verdient. Sie gaben das mediale Zepter, die Deutungshoheit, an Anonymous und nicht zuletzt an den unregulierten Informationskanal YouTube ab, der, um das ganze Ausmaß der Problematik sichtbar zu machen, einen nicht unerheblichen Nutzen aus einem schwachen Urheberrecht und einem gescheiterten ACTA-Abkommen zieht. Wenn die Politik kein Mittel findet, diese Systeme zu regulieren, sind die gesellschaftlichen Folgen, die sich hier mittelfristig einstellen könnten, nicht abzusehen. Der Wutbürger, der ACTA-Protestant sind lediglich Vorboten einer gesellschaftlichen Entwicklung, die wir nicht ernst genug nehmen können. Nun, seit dem 27. Januar 2012, kann kein Medienvertreter mehr guten Gewissens sagen, er habe von alldem nichts gewusst.



 

34 Kommentare

 
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  8. 29818 283223An interesting discussion is worth comment. I think that you should write more on this topic, it might not be a taboo subject but generally people are not enough to speak on such topics. To the next. Cheers 895098

     
     
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  13. 908220 68614It is difficult to get knowledgeable men and women with this subject, but the truth is could be seen as do you know what you are referring to! Thanks 487621

     
     
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  17. Lieber “logos”,

    leider haben sie sich nicht mit Sokrates und Platon auseinandergesetzt, wie ich Ihnen empfohlen habe.

    Dann wüssten Sie, dass einzelne Wörter, wie “hysterische Netzgemeinschaft, dystopische Propaganda, Desinformations-Sphäre, Desinformations-Reservoir, Rädelsführern, Unrecht erstritten, unterwandern Verschwörungstheoretiker“

    nicht ausreichen, um mir irgendein fehlende sachliches Argumentationsvermögen zu unterstellen. Worte zusammen bilden Sätze. Sätze zusammen Bilden texte und in diesen leigt idealerweise eine Argumentation. Aber so weit reicht ihr Reflektionssvermögen kaum, um zu verstehen, dass ich nicht “Die Netzgemeinde” im Allgemeinen mit dem Adjektv “hysterisch” bedacht habe, sondern nur die von meinem Thema betroffenen Zeitgenossen. Dasselbe trifft auf die andern *Worte* zu, die sie im idealfall zu zweier und dreierpaaren verknüpft haben, und da hört ihre Verständniskraft schon auf.

    Ich bin schockiert von ihrer komplett erodierten Diskurskraft. Sie können zwar Worte wie “despektierlich” buchstabieren, sie können sie aber nicht nutzen, so dass sie im Rahmen des von ihnen so kunstvoll zusammengekleisterten Satzbaus auch funktionieren. Kein einziges ihrer Argumente besitzt eine innere Logik der ich auch nur ansatzweise zu folgen mag.

    Aber die Fähigkeit zur Polarisierung, die haben sie vorzüglich verinnerlicht. Insofern sind sie wirklich ein tolles Modell der neuen “digitalen Gesellschaft”. Und es mit Tyler Durden zu sagen: “Funktioniert das für sie? Dann bleiben Sie doch dabei.”

    Auch ihnen rate ich abschließend einen Blick in den Spiegel. Sie könnten dort womöglich einen Troll erblicken.

    SH

     
     
    • „Lieber“ Hr. Herwig,

      leider haben sie sich bis jetzt immer noch nicht mit meinen Vorwürfen auseinander gesetzt, obwohl diese thematisch viel mehr zur Sache beitragen, als ihre Kommentare zusammen.
      Warum sollte ich dann umgekehrt irgendeinen Rat aus ihrer Ecke annehmen?
      Welchen zum Himmel stinkenden Doppelstandard legen sie da an?

      Ansonsten können sie sich Plattitüden wie der Verweis auf den Kontext und im Ansatz gescheiterte Versuche, die Wahrheit zu verdrehen, ersparen.

      Wenn es denn tatsächlich nur einzelne Wörter im einem kontextlosen Rahmen wären, dann und nur dann hätten sie mir ihrem intellektuell beschämenden Einwand recht. In Wahrheit aber ist es das Gesamtbild, welches sich eben aus ALLEN ihren diffamierend verwendeten Worten zusammen setzt und dem von ihnen selbst hergestellten Kontext, welches gegen sie spricht.

      BTW:
      Ihre substanzloser Vorwurf, ich hätte ihnen „fehlende sachliches Argumentationsvermögen“ unterstellt, ist doch ihrerseits in Wahrheit nur Unterstellung. Wenn sie das leugnen wollen (und die „Glaubwürdigkeit“, die sie bisher offenbart haben, lässt begründet vermuten, dass sie das wollen), werden sie doch ENDLICH mal konkret und untermauern ihre Aussagen mit etwas, was sich zu recht „Beleg“ nennen darf. Das war übrigens eine mehr als nur legitime Forderung an sie, mit der sie ebenfalls bis heute augenscheinlich „nicht auseinandergesetzt“ haben. Und angesichts dieser Fakten versteigen sie sich auch noch zu der lächerlichen Äußerung, in der sie zu bekritteln können glauben, ich hätte mich nicht mit ihrem „Rat“ auseinandergesetzt?
      Der Gestank der Doppelmoral -mit dem sie sich augenscheinlich wiederum (nun der 3. Punkt) nicht auseinander gesetzt haben – ist kaum zu ertragen, Hr. Herwig!

      Zurück zur Begründung, warum „fehlende sachliches Argumentationsvermögen unterstellt“ seinerseits nichts anderes als eine haltlose Unterstellung ist: Nirgends, und einen Gegenbeweis werden sie mangels Fakten nicht führen können, habe ich ihnen eine fehlende Fähigkeit für sachliche Argumentation vorgeworfen. Nein, ich gehe von kalkulierter Absicht aus, denn so inkompetent kann ein Kommunikationswissenschaftler kaum sein, als dass er sich nicht über die Wirkung seiner Worte bewußt wäre. Oder nochmals in ganz einfachen Worten extra für sie, da sie hier ja den Dummen zu mimen scheinen: ich werfe ihnen nicht „fehlende sachliches Argumentationsvermögen“, sondern Absicht und damit verbunden Doppelmoral vor. War das einfach genug für sie?

      In sofern überrascht es auch nicht, dass ihre Behauptung „Aber so weit reicht ihr Reflektionssvermögen kaum, um zu verstehen, dass ich nicht “Die Netzgemeinde” im Allgemeinen mit dem Adjektv “hysterisch” bedacht habe, sondern nur die von meinem Thema betroffenen Zeitgenossen.“ wiederum jeglicher Grundlage entbehrt und erneut nur Unterstellung ist.
      Doch Hr. Herwig, das war mir sonnenklar. In wiefern sie das allerdings vom Vorwurf einer diffamierenden Diktion befreien sollte, erschließt sich nicht mal im Ansatz.

      Wenn sie dann noch andeuten, ich hätte die Worte „im idealfall zu zweier und dreierpaaren verknüpft“ und nicht sie, dann wird es schwierig, den Vorwurf einer dreisten Lüge zu entkräften! Vorsicht, Hr. Herwig, im Gegensatz zu ihren hohlen Behauptungen werde ich sie erneut mit etwas konfrontieren, was ihnen zumindest in den Kommentaren fremd zu sein scheint: ich liefere eine stichhaltige Begründung!:
      Keines der Worte „hysterische Netzgemeinschaft, dystopische Propaganda, Desinformations-Sphäre, Desinformations-Reservoir, Rädelsführern, Unrecht erstritten, unterwandern Verschwörungstheoretiker“ habe ich zusammen gesetzt, sondern das waren sie! Von mir aus können sie gerne versuchen, auch das noch wahrheitswidrig zu leugnen und somit ihre Glaubwürdigkeit noch mehr untergraben, als ohnehin schon. Nur zu, Hr. Herwig, leugnen sie!

      Wenn sie schockiert sind über meine angeblich „komplett erodierte Diskurskraft“, dann bleiben für ihre Kommentare und Teile ihres „Beitrag“ keine Worte mehr, die in der Lage wären, ihr Fehlverhalten halbwegs angemessen zu umschreiben. Umgekehrt könnte man nämlich attestieren, dass ihrerseits nie Diskurskraft bestanden hätte, die erodieren könnte, sondern sie allerspätestens mit ihren Kommentaren durch völlig Abwesenheit desselben „glänzten“.

      Ich glaube ihnen unbesehen, dass es ihnen substanziell an der Logik mangelt, um meinen Worten folgen zu können. Nennt man Verblendung.
      Exakt dem vorgenannten Umstand dürft es geschuldet sein, dass erneut ihre Worte (Zitat Durdens) vor unfreiwilliger Selbstbezüglichkeit nur so triefen, ohne dass sie sich augenscheinlich dessen bewußt sind.

      Sie sind den Ideal einer verlässlichen Antireferenz so nahe gekommen, wie bisher nur wenige Andere. In sofern ist man gut beraten, ihre „Ratschläge“ als das zu werten, was sie zumindest hier erschreckend oft sind: substanzloses Gewäsch.

      In genau diese Kategorie passt da ihr hilfloser Versuch, mich als Troll zu diffamieren. Während ich konkret auf ihre Behauptungen eingehe und diese widerlege, kommen von ihrer Seite viel zu oft nur hanebüchene Unterstellungen. In sofern sollte man ihre trollige Einlassung als Zeichen eines in der Psychologie bekannten Phänomens ansehen: nennt sich Projektion.
      Da passt ihr Zitat „Funktioniert das für sie? Dann bleiben Sie doch dabei.“ wie die Faust aufs Auge. Wobei zwischen „das“ und „für“ ein „sonst“ ergänzt werden müsste, denn hier haben sie damit desaströs versagt.

      Höchst amüsiert über ihre eigene Demontage wünsche ich ihnen ein schönes Wochenende
      Logos

       
       
  18. chaos

    Lieber Stefan Herwig,
    ich gebe es zu, nachdem es mir angesichts der Qualität mancher Beiträge in diesem Thread zunehmend schwerer fiel, sachlich oder auch nur ernst (-: zu bleiben diskutiere ich lieber auf dem sachgerechten und serösen Niveau unseres Email-Austausches weiter.

     
     
  19. chaos

    Sehr geehrter Logos,
    vor Ihrer überwältigenden Argumentationskraft kann ich nur noch den Hut ziehen. Ich bin mir trotz meiner von Ihnen messerscharf erkannten beschränkten Urteilskraft, mangelhaften Wahrnehmung, abgesonderten Plattitüden, Doppelstandards, zweierlei Maß, substanzlosen Einlassungen, feuchten Träumen, ungleicher Augenhöhe und meiner Unfähigkeit, Ihre raffinierten Fallen zu erkennen nunmehr sicher, nur die wenigsten werden sich mit einem intellektuell überlegenen und im Stil so treffsicheren Giganten wie Ihnen messen wollen. Sie haben wie schon so oft auf der ganzen Linie gesiegt. Ich wünsche Ihnen also weiterhin viel Glück und verbleibe (natürlich nicht auf gleicher Augenhöhe).
    Ihr chaos.

     
     
    • Liebes chaos,
      anstatt des umschweifenden Eingeständnisses ihrer Versagens hätte es ein schlichtes 1) Nein und 2) ja auf
      Möchte sie sich noch irgendwie zur Sache äußern … oder werden sie es auch zukünftig bei substanzlosen Einlassungen bewenden lassen?”
      auch getan.

      Logos over chaos
      - mehr denn je, gerade auch nach Herwigs “Bewertung”

       
       
  20. Liebes Logos, liebes Chaos,

    ich plädiere für einen umgehenden Namenswechsel, denn der besser sturkturierte, weniger polemische und schlicht und einfach brauchbarere Beitrag ist hier ironischerweise klar beim “Chaos” verortet.

    Insofern, Herr Logos, bitte ich Sie die Grundzüge sachlicher Argumentation zu beachten. Davon finde ich bei Ihnen nicht den Hauch einer Spur. Schlimmer aber ist, dass sie in meinen Text eine Diktion hineinlesen die dort schlicht nicht vorhanden ist.

    Schlimm auch, dass sie Herrn Hoeren schon quasi alleine aufgrund seines Professorentitels die größere Generalkompetenz zugestehen. Herr Hoeren ist bei Kollegn (die auch mit Profesorentiteln ausgestattet sind) nicht unumstritten.

    Insofern, Herr Logos, ziehen sie doch bitte ihren selbstgegebenen Namen nicht in den Schmutz und kehren sie zu den Grundzügen von Argumentation zurück. Ich empfehle Platon mal als Grundausstattung. Lesen, verstehen, wiederkommen, ok?

    Ich wünsche allerseits ein schönes Wochenende,

    SH

     
     
    • Lieber Hr. Herwig,

      sie mögen vielleicht nicht der Letzte, aber womöglich der Vorletzte sein, der es sich leisten kann, von Anderen „Grundzüge sachlicher Argumentation“ angesichts von „hysterische Netzgemeinschaft, dystopische Propaganda, Desinformations-Sphäre, Desinformations-Reservoir, Rädelsführern, Unrecht erstritten, unterwandern Verschwörungstheoretiker“ einzufordern. Das wirkt sonst nämlich heuchlerisch um nicht zu sagen verlogen.
      Die beschämende „Krönung“ stellt dabei ihre Äußerung „verleitet … zur Mobilisierung“ (gemeint sind Protestdemos) dar.

      Sie sind angeblich Kommunikationswissenschaftler. Also solcher muss ihnen, es sei denn, sie sind völlig inkompetent, die Wirkung ihrer Worte bewusst sein. In sofern trifft sie auch die volle Verantwortung für ihre diffamierende Diktion.
      Und sie sind sich nicht zu schade, dass auch noch zu leugnen? Wollen sie allen Ernstes abstreiten, dass sich die oben zitierten Worte in despektierlicher Weise in ihrem „Artikel“ wiederfinden?

      Dass der Protest nicht nur gegen ACTA und VDS, sondern angeblich auch gegen die „Kreativwirtschaft demonstrierte“ ist doch mehr als nur ein schlechter Scherz: Wer sich nicht zu schade ist, so dreist die Wahrheit umzudeuten, der sollte imo besser hinsichtlich „sachlicher Argumentation“ nicht zu weit den Mund aufreißen.

      Und was ihre Bewertung anbetrifft: von ihnen habe ich gar nichts anderes erwartet: Solange sie ihrer mutmaßlich ideologisch schwer gefärbten Bewertung keine stichhaltigen Belege folgen lassen, ist man gut beraten, ihre diesbzgl Einlassungen als substanzlose Bemerkungen eines Lobbyisten zu verstehen.

      In sofern passt es ins Bild, dass sie es bislang nicht fertig brachten, auch nur eine einzige sachlich stichhaltige Erwiderung auf http://www.presseschauder.de/dokumentiert-stefan-herwig-uber-das-acta-video/#comment-2145 einzubringen (der Bezug auf Hoeren ist ja nun mehr als verunglückt: s.u.). Das spricht für sich.

      Da wundert es auch nicht mehr, dass ihre Abschlussbemerkung „Ich empfehle Platon mal als Grundausstattung. Lesen, verstehen, wiederkommen, ok?“angesichts der vorgenannten Fakten nur so vor unfreiwilliger Selbstbezüglichkeit trieft.

      Lieber Hr. Herwig, um ihrer Glaubwürdigkeit willen sei ihnen anempfohlen, mal einen ganz tiefen Blick in den Spiegel zu werfen! Und danach sollten sie nicht nur Anderen die Beachtung „sachlicher Argumentation“ nahelegen, sondern sich zuerst einmal selbst daran zu halten. Sonst dürfte imo der Gestank von Doppelmoral schwerlich von ihnen weichen.

      schönes Wochenende noch
      Logos

      PS:
      Dass ich Hr. Hoeren „schon quasi alleine aufgrund seines Professorentitels die größere Generalkompetenz zugestehe“ ist evident nicht mehr als pure Mutmaßung. Und ihr Einwand, dass auch Hr. Hoeren nicht unumstritten ist, könnte substanzloser nicht sein:
      1)
      Es liegt in der Natur der Sache, dass jemand, der „Seit Jahren ist eine einseitige Verschiebung des Rechtssystems zugunsten der Rechteinhaber erkennbar.” attestiert (was jeder halbwegs Ehrliche, der mit der Sachlage hinreichend vertraut ist, bestätigen kann), umgehend in der Contentindustrie und deren Dunstkreis (Vertreter und Lobbyisten, was sie zumindest indirekt ins Boot holt) umstritten macht.
      2)
      Wer ist denn schon unumstritten im Bereich des Urheberrechts? Allein aufgrund der beiden sich gegenüberstehenden Lager ist das praktisch beinahe unmöglich.
      3)
      Ich nehme jede Wette an, dass auch sie nicht unumstritten sind. Wie es ein Kommunikationswissenschaftler fertig bringt, erneut Bemerkungen von derart evidenter Selbstbezüglichkeit einzulassen, ohne sich dessen bewusst zu sein, ist nur schwer erklärbar. Oder hofften sie darauf, das fällt schon nicht auf?

      PPS:
      In Grunde bin ich ihnen für ihre Bewertung dankbar: Beifall von den falschen Leuten ist eines der sichersten Indizien, total daneben zu liegen. Da halte ich es ganz mit Sartre. In sofern: THX!

       
       
  21. chaos

    Sehr geehrte/r/s Logos,

    “Logos over chaos!”. Das wird wohl ein ewiger Kampf auf Augenhöhe bleiben. Da kommen Sie auch mit nochso kampfstarkem Denglish nicht hinaus.

    “Wenn Sie bei mir tatsächlich „außer paar Verschwörungstheorien“ nichts erkennen können, dann sagt das mehr über ihre Wahrnehmung aus, als Ihnen lieb sein kann.”
    Danke für die Diffarmierung. Machen Sie das generell so, wenn man eine andere Meinung als die Ihre vertritt? Suchen Sie vielleicht auch mal das Problem bei Ihrer Argumentation oder ist austeilen Ihre Standardreaktion auf Kritik?
    Ich denke, dass die Existenz von Fakten und Verschwörungstheorien sich nicht widersprechen muss. Die Interpretation von Fakten als Beweise für Verschwörungen steht Ihnen frei, glaubwürdiger werden sie dadurch nicht, denn hinreichende Beweise sind ihre Fakten absolut nicht. Besonders vorsichtig werde ich immer, wenn dabei gleich Pauschalismen wie “Die EU-Technokraten” im Sinne von nahezu jedem oder “Die Politiker” als Argument verwendet wird. Das ist ähnlich schlecht gewählt wie z.b. “Die Netzaktivisten”.
    In vielen Fällen steckt dahinter ein ebenso offensichtlicher wie armseliger Manipulationsversuch.

    “Ich vertrete die Ansicht: wer austeilt, muss auch einstecken können. In ähnliche Richtung gehend hat das der Volksmund mit „Wie es in den Wald hinein schallt, so schallt es heraus“ festgehalten.”

    Ja, so ist es, die Mutter der Dummen ist immer schwanger. Was das ganze allerdings mit Logos zu tun haben soll bleibt mir weiterhin verborgen.

     
     
    • @ chaos:
      “Logos over chaos” war nie ein Kampf auf Augenhöhe und wird es ihrem neusten Kommentar zufolge wohl auch nie werden. Umdeutungsversuche obsolet.

      Ich danke ihnen für die Steilvorlage: sie sind doch glatt in die Falle getapst, obwohl ich ihnen sogar explizite Hinweise lieferte, was sie besser unterlassen sollten:

      Wenn sie mir zuerst „wenig außer paar Verschwörungstheorien“ unterstellen (denn Argumente oder gar Belege waren nicht zu finden), was ohne Zweifel diffamierend ist, um sich dann über die Retourkutsche (da ist es schon wieder: das Echo und die eigene Medizin!) und Diffamierung zu beschweren, dann zeugt das imo von zweierlei Maß, das zum Himmel stinkt.
      Ist dieser Doppelstandard ihre Standardreaktion auf Kritik?

      Augenhöhe? Lächerlich!

      Wenn Sie Argumente einfordern: spätestens jetzt hätten sie die Gelegenheit gehabt, ihre bislang leere Behauptung von “ausser ein paar Verschwörungstheorien” mit Sachargumenten und Belegen zu unterfüttern. Warum ist davon immer noch nichts zu lesen? Welchen meiner ursprünglich sieben aufgeführten Darstellungen glauben sie denn als “Verschwörungstheorie” entlarven zu können? Werden sie doch endlich einmal ihrem eigenen Anspruch gerecht und werden konkret, anstatt hier Plattitüden abzusondern! Doppelstandard? Doppelstandard!

      Augenhöhe? Das ist doch ein schlechter Witz.

      Die Pauschalisierung von EU-Technokraten haben sie in meine Worte hinein gedeutet, ohne dass es diesen wirklich zu entnehmen wäre. Ein DIE, auf das sie abzielen, steht da nicht. In sofern ist selbst der einzige konkrete Ansatz [wie erwartet] inhaltlich gescheitert.
      BTW: solche Pauschalisierungen, die sie an sich zu recht bemängeln (nur nicht in meine Richtung), werden sie mir schwerlich nachweisen können, weil ich die mind. ebenso verabscheue, wie sie.

      Was veranlasste sie zu der im Ansatz verrissenen Annahme, ihre mir angetragene dummschwangere Bemerkung hätte etwas mit Logos zu tun? Das war ihre Bemerkung – und ja: darin ist im Kontext kein Logos zu finden.

      Was meine Bemerkungen anbetrifft: wenn sie mit der korrekten Erfassung des Kontextes, der eigentlich hinreichend klar war (sie belehren mich nun aber eines *hüstel* “Besseren”), intellektuell überfordert sind, dann fürchte ich, dass es mir nicht gegeben ist, mich so weit runterzudenken, um ihnen das beizubiegen.

      Wenn sie das Absondern von Plattitüden mit Argumenten verwechseln, prophezeie ich ihnen, dass der Zusammenhang mit Logos nicht das Letzte sein wird, was ihnen auch weiterhin verborgen bleibt.

      Augenhöhe? Nur in ihren feuchten Träumen!

      Möchte sie sich noch irgendwie zur Sache äußern (selbst mein Letzter Kommentar hat da signifikant mehr hergegeben, als ihrer) oder werden sie es auch zukünftig bei substanzlosen Einlassungen bewenden lassen?

      Ich werde ihnen mal mit gutem Beispiel vorausgehen:
      An Herwigs Thesen zur selbstreferenziellen Kommunikation im Internet mag durchaus mehr dran sein, als so Manchem lieb ist. Das will ich gar nicht in Abrede stellen, sondern es war und ist die naiv, schönfärberische Darstellung Herwigs zu ACTA und dessen despektierlichen Duktus, den ich kritisiere.

      Logos over Chaos! (Danke für ihre unfreiwillige Bestätigung!)

       
       
  22. Vorneweg: es gibt nicht „die“ Übersetzung von Logos. Vielmehr hat das Wort viele Bedeutungen. Und nein, mein Nick ist alles andere als zufällig, sondern höchst bewusst gewählt.

    zu 1.
    Ihren Einlassungen mangelt es zuweilen an der nötigen Präzision: „Man“ kann das Gutachten nicht lesen.

    Ich vertrete die Ansicht: wer austeilt, muss auch einstecken können. In ähnliche Richtung gehend hat das der Volksmund mit „Wie es in den Wald hinein schallt, so schallt es heraus“ festgehalten.
    In sofern dürfen Sie und vor allem Stefan Herwig das, was Sie als „persönlichen Angriff“ tituliert haben, als Spiegel und Retourkutsche auf dessen imo höchst despektierliche Diktion wie „Desinformations-Sphäre, Desinformations-Reservoir, Rädelsführern, Unrecht erstritten, unterwandern Verschwörungstheoretiker“ verstehen. Mein persönliches Highlight aus Herwigs Diffamierungskonvolut: „verleitet … zur Mobilisierung“ (gemeint sind Protestdemos).
    Das hat imo ein zwar subtiles, aber nichts desto weniger beschämendes Geschmäckle, welches gewisse Vorbehalte an Herwigs demokratischer Gesinnung begründen könnte. IMO.

    Bei alldem sollte nicht vergessen werden: Herwig ist Kommunikationswissenschaftler! Wer dann wie er einen derart tendenziösen Duktus bemüht, den trifft die volle Verantwortung für seine Worte und der sollte es dann auch gefälligst aushalten, wenn man ihm seine eigene Medizin vorsetzt.

    BTW: Ich unterstelle der EU gar nichts pauschal.

    2.
    Meine Bemerkung war dem Umstand geschuldet, wie Herwig in einem Kommentar Heribert Prantl abgekanzelt hat. Oder für Sie mit anderen Worten: auch das ist wieder nur Folge von Herwigs eigenen „Einlassungen“ gewesen. Wald, Echo, eigene Medizin, sie erinnern sich?

    Ansonsten gälte es zu überprüfen, zu welchen Thesen Hoeren sich konkret anerkennend geäußert hat. Wahrscheinlich nicht zu dessen o.g. Diktion. Und wohl noch viel weniger zu Herwigs zweifelhafter These, dass überhaupt kein Grund zur Besorgnis bestünde. Denn dem steht allein schon das von mir angeführte Zitat diametral entgegen.

    Nur weil sich Hoeren anerkennend zu ein paar von Herwigs Thesen geäußert hat, bedingt das noch lange keine ähnliche Kompetenz. Das wäre doch eine recht schlichte „Folgerung“, der Logos nicht folgen kann.

    Wenn Sie bei mir tatsächlich „außer paar Verschwörungstheorien“ nichts erkennen können, dann sagt das mehr über ihre Wahrnehmung aus, als Ihnen lieb sein kann. Ein kleiner hint für sie: hinter den “-“-Zeichen folgten überwiegend Fakten und bittere Erfahrungen. Wenn die das allen Ernstes als Verschwörungstheorien auffassen, seis drum: in diesem Fall wünsche ich Ihnen noch viel Glück in ihrer Märchenwelt. Sie werdens dann gebrauchen können.

    Mit dem Vorschlag eines „konstruktiven Diskurs“ rennen Sie bei mir offene Türen ein. Nur im Kontext von Herwigs imo schönfärberisch naiven und obendrein diffamierenden Beitrags wirkt das ähnlich unpassend, wie Ansgar Hevelings inhaltlich ähnliche Aufforderung, nachdem er sich zuvor wie der Elefant im Porzellanladen benommen hat: https://blog.piratenpartei-nrw.de/logos/?p=562

    Logos over chaos!

     
     
  23. chaos

    Sehr geehrte/r/ Logos,

    ich hoffe, dass die Übersetzung Ihres Nicknames mit “Die weltumspannende Vernunft” nach Lukas rein zufällig und nicht versehentlich selbstreferentiell ist. Denn so toll ist Ihre Einlassung m.E. auch wieder nicht (-:
    Ohne dass ich Stefan Herwigs Meinung teilen würde (ich befinde mich mit ihm in einem heftigen Email-Diskurs zum Thema) würde ich gerne einige Zusatzinformationen beisteuern:

    1. “Die Tatsache, dass neuerdings die Herausgabe eines Rechtsgutachtens zu ACTA entgegen der Informationsfreiheit verweigert wird…”
    und hier ist es (das Rechtsgutachten, lustigerweise ebenfalls auf Heise nachzulesen, haben Sie da nicht genau genug geschaut?):
    http://www.heise.de/newsticker/meldung/Streit-ueber-parlamentarische-Folgenabschaetzung-zu-ACTA-1445932.html

    Auch wenn eine öffentliche Herausgabe seitens der EU-Verwaltung noch verweigert wird, so kann man das Gutachten doch bereits lesen. Und dann einen Diskurs über den Inhalt (die Thesen) von Herwigs Beitrag führen, statt mit persönlichen Angriffen wie “sich versteigen, schwadronieren,weismachen, substanzlosen Behauptungen”, etc. arbeiten. Ihre Argumentation wird nicht besser dadurch, dass Sie andere angreifen. Im Gegenteil! Ich würde der Eu nicht pauschal unterstellen, dass das nicht in Reinform veröffentlicht wird. Schliesslich steht der ACTA-Text ja auch entgegen aller Geheimhaltungsvorwürfe seit 2010 auf der EU-Webseite für jeden öffentlich zu lesen.

    2. “…Bevor Sie auch dessen (Prof. Hoerens) Expertise relativieren oder verunglimpfen wollen…”
    Auch hier wissen Sie vielleicht nicht, dass meines Wissens nach gerade Prof. Hoeren sich detailliert und anerkennend mit Herrn Herwigs Thesen auseinandergesetzt hat und diesen sogar Teile einer Vorlesung vor seinen Studenten hat halten lassen. Merkwürdig, bei einem solch gigantischen Kompetenzunterschied wie Sie unterstellen, nicht wahr?
    Die EU-Bürokraten dann pauschal zu verunglimpfen, als Personen, die sich “…die ihnen ermöglichten Entscheidungsspielräume bis zum Exzess ausnutzen (siehe Krümmungsradius von Bananen)…”
    spricht ebenfalls nicht für eine differenzierte Betrachtungsweise der Problematik Ihrerseits.
    Und zu guter Letzt: Auch wenn mir Herwigs Position nicht gefällt, so erkenne ich doch eine klare Argumentationslinie in seinen Thesen, während ausser ein paar Verschwörungstheorien von Ihnen, werter Logos da wenig kommt… Lassen Sie uns doch bitte am inhaltlichen Kern des Problems arbeiten und einen konstruktiven Diskurs führen als so jämmerlich zu versuchen, gegenteilige Meinungen abzuqualifizieren. Indirekt bestärken Sie mit diesem Stil ja noch die These von der Demokratisierung der Wahrheit.

     
     
  24. stefan.schroeer

    Traurig, traurig.
    Sowohl der Artikel als auch die Kommentare beinhalten noch zuviel Polemik und gegenseitige Attacken. Muß doch gar nicht sein.
    Ich würde mich freuen, endlich mal den ACTA Vertrag mit Kommentaren zur Auswirkung und Änderung unseres Rechtssystems zu lesen.
    Aber auch hier wurde ich nicht fündig.

     
     
  25. „Lieber“ Hr. Herwig,
    Im Interesse der Wahrheit dürfen Ihre Einlassungen nicht unwidersprochen stehen gelassen werden! Im Gegensatz zu ihnen werde ich es aber nicht bei bloßen Behauptungen belassen, sondern meine durch Belege untermauern. Nur im einen positiven Kontrapunkt zu ihrem „Beitrag“ zu setzen, welcher sich ein ums andere Mal durch unfreiwillig selbstbezügliche Bemerkungen „auszeichnet“ (siehe Fazit).

    Sie schrecken nicht davor zurück, offensichtlich Unwahres zu behaupten – so versteigen Sie sich zu der hanebüchenen Aussage:
    Man muss kein Urheberrechtsexperte oder Politikwissenschaftler sein, um zu begreifen, dass die in diesem Video unterstellten Effekte von ACTA nichts, aber auch gar nichts mit der Realität beziehungsweise den wahren Inhalten des Abkommens zu tun haben

    Tatsache aber ist, dass ACTA sich gerade durch Intransparenz und Geheimniskrämerei auszeichnet und immer nicht noch nicht das Vertragswerk umfassend offengelegt ist.
    Entweder mangelt ihnen es substanziell an dem erforderlichen Mindestmaß an Kompetenz oder aber sie schwadronieren hier wider besseren Wissens die Unwahrheit. Oder wie sonst können sie eine absolute Tatsachenfeststellung über einen Vorgang rechtfertigen, der eben nicht vollständig bekannt ist?

    Die Tatsache, dass neuerdings die Herausgabe eines Rechtsgutachtens zu ACTA entgegen der Informationsfreiheit verweigert wird http://www.heise.de/tp/artikel/36/36505/1.html, widerlegt ihre Behauptung „das Europaparlament ACTA in einem detaillierten Rechtsgutachten bereits für vollkommen unbedenklich erklärt hat“, aufs Eindrücklichste.

    Sie stellen es so dar, als sei das im youtube-Video dargestellte Szenario völlig abwegig.
    Folgenden Fakten aber dürften unstrittig sein (naja, bei ihnen bin ich mir da aber nicht mehr so sicher):

    - Die EU hat eine VDS eingeführt – diese ist in einigen Staaten wegen Verfassungswidrigkeit gescheitert. Trotz massiver Bedenken innerhalb der EU selbst versucht diese dennoch, die BRD zur VDS zu zwingen: http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/vorratsdatenspeicherung-deutschland-droht-strafe-in-millionenhoehe-11583309.html

    - “Seit Jahren ist eine einseitige Verschiebung des Rechtssystems zugunsten der Rechteinhaber erkennbar.
    Professor Dr. Thomas Hoeren. http://netzpolitik.org/2012/eco-kurzgutachten-zu-2-strikes-planen/
    Bevor Sie auch dessen Expertise relativieren oder verunglimpfen wollen: Als Rechtswissenschaftler verfügt Professor Dr. Hr. Hoeren sicher über ungleich höhere Kompetenz für ein qualifiziertes Urteil in besagter Materie als sie.

    - Ursprünglich war ein 3-Strikes Modell Bestandteil der Vertragstextes – auch wenn das auf massiven Protest hin inzwischen wieder herausgenommen wurde dokumentiert das die Stoßrichtung dieses „zurechtgefeilten“ (Hr. Herwig, sie realisieren den Bezug?) Machwerkes

    - ACTA wurde mit Lobbyisten und Rechteverwertungsgesellschaften unter Ausschluss des Parlaments ausgekungelt. Dass bei derart einseitiger Ausrichtung Bürgerrechte hin rüber fallen ist inzwischen historische Erfahrung.

    - ACTA ist schwammig formuliert. Und genau darin liegt eine große Gefahr:

    - Die bittere Erfahrung hat gelehrt, dass EU-Büro- und Technokraten die ihnen ermöglichten Entscheidungsspielräume bis zum Exzess ausnutzen (siehe Krümmungsradius von Bananen)

    - Beteuerungen von Politikern, mit welcher Intention ein Gesetz erstellt wurde, sind später irrelevant um nicht zu sagen Makulatur: Dann zählt nur noch der Gesetzestext und wie sehr Rechtsanwälte in der Lage sind, die Grenzen dessen auszuloten. Soviel zu ihrem Verweis auf Fr. Leutheuser-Schnarrenberger (die ich ansonsten sehr schätze), dass ACTA an der deutschen Rechtslage absolut nichts ändere. Solche Verlautbarungen sind das Papier nicht wert, auf dem sie gedruckt sind (oder die Bytes, mit denen sie gespeichert sind).

    Unter angemessener Würdigung des sich aus den vorgenannten Umständen abzeichnenden Gesamtbilds ist das im Video skizzierte Szenario längst nicht so abwegig, wie sie uns weiszumachen versuchen!

    Hr. Herwig, Sie sind schon einmal durch eine -um es mal euphemistisch zu formulieren- ziemlich einseitige und „seltsam anmutende“ Sichtweise negativ aufgefallen: http://www.presseschauder.de/digitale-privatkopien-sind-erlaubt/#comment-2117
    Nach ihrem neuerlichen Zeugnis ähnlicher Einseitigkeiten muss man dahinter wohl System vermuten.

    Fazit:
    Augenscheinlich war ihnen die unfreiwillige Selbstbezüglichkeit ihrer Worte „Propaganda“, „Desinformation“ und „ohne Argumente“ nicht bewußt. Oder verwechseln sie Letztgenannte mit leeren, unbelegten Behauptungen? Wie auch immer: das alles fällt auf sie zurück!

    Hr. Herwig, bitte tun sie sich und uns allen einen Gefallen und ersparen uns weitere substanzlose Behauptungen und unterfüttern ihre Einlassungen mit etwas, was sich zu Recht „Beleg“ nennen darf. Danke!

     
     
  26. Lieber Herr Schultz,

    weniger lachen, mehr lesen. Als Referenz werden vorher auch die Montagsdemonstrationen in Leipzig angeführt, ich lasse also offen, in welche möglicherweise geschichtsträchtige Richtung die Aktivitäten von Herrn Kramm unsere Gesellschaft lenken könnten. Dystopische Propaganda sieht anders aus, und wird auch nur seltenst mit einem “möglicherweise” eingeleitet.

    Ansonsten gilt für Sie ebenfalls das für Herrn Knüwer im Thread oben Gesagte.

    SH

     
     
  27. “…oder das unbekannte Datum im Jahre 1999, an dem Mohammed Atta seine erste Flugstunde im Hamburg nahm.” <- "…beängstigend, weil diese[r] [Artikel] eine dystopische Propaganda betreibt."

    Ich lachte hart.

     
     
  28.  
    • Lieber Herr Knüwer,

      kennen wir uns eigentlich? Und vielleicht haben sie diesen Satz “(…)Fachmedien Süddeutsche, TAZ, Zeit und FAZ setzen dieser Präzedenz eine Berichterstattung entgegen, die die Bezeichnung „vierte Gewalt“ nicht mehr verdient.” schlicht überlesen.

      Ich schätze Herr Prantl prinzipiell ach, aber bei den Artikeln zum Urheberrecht schießt die onlineabteilung der Süddeutschen regelmässig den Negativvogel ab.

      Und auch Herr Prantl hat kein Monopol auch “Recht haben”, hier zählen immer noch Argumente, von denen Sie leider herzlich wenig angeführt haben (und Prantl ebenfalls).

      Schön dass sie meine Thesen zur Erosion von Diskursfähigkeit und Medienkompetenz im Netz so anschaulich in ihrem Post bestätigen.

      SH

       
       

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