Immer mehr Kreative wehren sich gegen ihre Enteignung



Nach den Krimiautoren haben sich nun auch die Drehbuchautoren zu Wort gemeldet. In einem offenen Brief kritisieren sie die „Lebenslügen der Piraten, Grünen, Linken und Netzgemeinde“. Sie nehmen auch ihre Verwerter in Schutz, denn viele kreative Produkte entstünden überhaupt erst, „wenn die künstlerischen Ideen der Urheber mit Kapital und Vermarktungsknowhow zusammenkommen“. Der Aufstand der Kreativen gegen ihre Enteigner ist kein Zufall. In Deutschland arbeitet über eine Million Menschen in der Kreativwirtschaft. Hier einige Zahlen aus dem offiziellen Bericht der Bundesregierung:

Die Bundesregierung beobachtet und fördert die Kreativwirtschaft systematisch, da dies ein wichtiger Wirtschaftszweig ist. In offiziellen Berichten stellt sie Kennzahlen der Branche zusammen. Der jüngste Bericht wurde 2010 vorgestellt und enthält Daten, die 2009 erhoben worden.

Danach erzielt die Kreativwirtschaft einen Jahresumsatz von 63 Milliarden Euro und damit 2,6 Prozent des deutschen Bruttoinlandsprodukts. Die Automobilindustrie ist nur um 14 Milliarden Euro größer:

Rund 237.000 Unternehmen beschäftigen über eine Million Menschen, darunter 787.000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte. Der Anteil der Erwerbstätigen an der Gesamtwirtschaft beträgt 3,3 Prozent:

Die Branche ist sehr vielfältig strukturiert. Sie reicht von Großunternehmen über Mittelstand bis hin zu kleinen Betrieben. Der Anteil der Selbständigen liegt bei knapp einem Viertel:

(Die Zahlen des Jahres 2010 sind leicht anders ausgefallen, aber noch in keinem großen Bericht zusammengefasst worden. Wer sie nachschauen will, findet sie hier.)

Die Presse ist nach Umsatz die größte Teilbranche der Kreativwirtschaft (Zahlen für 2010):

Sie beschäftigt über 166.000 Mitarbeiter. Übertroffen wird sie nur von der Software- und Games-Industrie:

Rund 35.000 Unternehmen und Freiberufler gehören zur Teilbranche Presse:

Wenn der Chaos Computer Club in seiner Antwort auf die Erklärung der Drehbuchautoren von „prädigitalen Ignoranten mit Rechteverwertungsfetisch“ spricht, verkennt er nicht nur, dass diese Branche seit vielen Jahren im Internet angekommen ist und es mitprägt, sondern er setzt damit auch Hundertausende Menschen herab, die in der Kreativwirtschaft arbeiten.

Die vielen Rufe nach nutzerorientiertem Urheberrecht gefährden die Existenzgrundlage von 2,6 Prozent der deutschen Volkswirtschaft und rund 3 Prozent der Beschäftigten. Da wundert es nicht, wenn sich einige von ihnen entschieden zur Wehr setzen.



 

54 Kommentare

 
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    My blog post; True Crime eBooks

     
     
  11. Flo Diehl

    moin, wenig Zeit heute, deshalb nur kurze Kommentare zu einigen Punkten:
    1. Meines Wissens verdient google immer noch sein Geld “nur” mit den Werbelinks in der rechten Spalte der Suchmaschine. Dass Google direkt Geld an den Nachrichten selbst verdient die sie “zerstückelt” weiterverlinken weiss ich nicht…
    Das spielt aber genau auf das an was ich in einem vorigen Posting schrub: wenn alle inhalte der Zeitungen frei verfügbar sind, und kein “Mehrwert” geschaffen wird der nur auf der Seite der Zeitung/Zeitschrift verfügbar ist, dann sehe ich keinen Grund weshalb die Herausgeber jammern dürften. Nochmals meine Ansicht radikal formuliert: alles was ich online stelle sollte muss und darf von jedem kopiert werden dürfen! Wenn diese Kopien wiederum online veröffentlicht werden muss jedoch ein Hinweis auf den ursp. Verfasser/Urheber erfolgen. Wenn ich nun Geld verdienen will, brauche ich Vergütungssysteme wie Flattr o.ä. oder ich richte ein Bezahlsystem für PremiumContent auf meiner Homepage ein, der dann nur für angemeldete Kunden verfügbar ist (embedded Videos oder Infografiken als Flash sind auch nicht kopierbar).

    2. “Deutschland, dann können Sie schon Trends erkennen, nicht zuletzt bei der Anzahl der Arbeitsplätze. Diese Zahlen sprechen eine deutliche Sprache.”
    Die muss ich mir mal besorgen. Ich habe sie nur für den US-Markt.
    Die Frage ist halt immer welche Sprache sie sprechen. Beispiel: MDNA-Album. Der grandioseste Absturz ever! Warum? Die Antwort für manche: massives Raubkopieren, Tauschbörsen laufen heiss weil sich jeder das Album zieht. Nein. Madonnnas Manager hat mit jedem gekauften Album kostenlose Tickets zu den Konzerten mitverschenkt. Da es nur ein begrenztes Ticketkontingent gab, haben die Leute danach keine Alben mehr gekauft. Es wurde also ein Album einfach am Markt vorbeiproduziert, und die einzige Möglichkeit doch noch was zu verkaufen war über sekundäre Anreize. Deshalb finde ich auch in den Statistiken für Deutschland keinen Beweis dafür dass PirateBay & Co. direkt für den Arbeitsplatzabbau verantwortlich sind. Korrelation ist nicht Kausalität. Vielleicht liegts auch einfach nur daran, dass die Musikbranche viel Scheiss produziert?! ;-)
    Schnell noch dazu weils dazu passt: die 180 Millionen von PirateBay sind ebenfalls nicht direkt korrelierbar mit einem Schaden für die Contentindustrie. AFAIK wurden bei Piratebay und anderen Download-Kontingente verkauft. D.h. ich konnte auch eine Linuxversion auf Piratebay laden und dafür PirateBay Geld bezahlen.
    Dazu: Jemand der auf Piratebay ein Album lädt kann das Album immer noch Scheisse finden. Der Umkehrschluss der Industrie, dass jeder (JEDER) der Content auf PirateBay geladen hat, diesen auf gekauft hätte, ist schlicht falsch.

     
     
    • Flo Diehl

      Nachtrag, um die Diskussion ums LSR in eigenen Worten zu paraphrasieren:

      Google nutzt Daten von News-Seiten. Es verweist auf die Urheber (mit Links). Die Originalnachrichten sind noch auf der ursprünglichen Seite vorhanden (=Kopie). Dadurch ist dem Urheber folglich auch kein Schaden entstanden.
      Wer moniert, dass Inhalte von Nutzern auf anderen Seiten (wie u.a. Google) und nicht der des Urheberrechteinhabers genutzt werden, kann eben NICHT automatisch schlussfolgern dass eine Nutzung dieser Inhalte auf der Homepage des Urheberrechteinhabers automatisch zu mehr Umsatz geführt hätte.

      Die gleiche idiotische Schlussfolgerung liegt jedweder Argumentation gegen Filesharing zugrunde: jeder Datei die urhr. geschützt ist und heruntergeladen wird, wird automatisch unterstellt dass sie auch gekauft worden wäre. Das stimmt einfach nicht in jedem Fall, und das Über-den-Kamm-scheren führt zu diesen horrenden Fantasie-Summen die sich die Kontentindustrie zusammenspinnt.

      Deshalb nochmal: Content der auf Webseiten kopierbar veröffentlicht wird (text der durch crawler erfassbar ist, jpg, videos) soll auch verdammt nochmal kopierbar bleiben – kostenlos.
      Content der aus vermarktungstechnischen Gründen geschützt wird, kann dann als Bezahlcontent angeboten werden. Das schützen funktioniert; es landet nicht alles bei PirateBay. Webbasierter Content kann so verpackt werden, dass er nicht kopierbar ist.

       
       
  12. Erst einmal wieder Danke für den Beitrag.

    Meine Anmerkungen.

    Zu 1. Naja, bei einer von mir gut eingerichteten Google News Seite brauche ich die Seite des Verlages nicht mehr zu besuchen. Ich gebe Ihnen Recht, man kann als Werbung sehen, aber genauso als Verwertung der Inhalte durch Google. Im Übrigen meint die Debatte nicht ausschließlich Google. Es gibt ja noch andere Formen der Darstellung so wie in zahlreichen Apps, die allerdings verkauft werden. Ich finde es spricht nichts dagegen, wenn so ein App Hersteller die Verlage beteiligt.

    Wir werden mit Sicherheit ein anderes Bezahlmodel bekommen. Daher ist es ja auch so interessant, dass Herr Keese sich mit Spotify so intensiv auseinandergesetzt hat. Das beste Bezahlmodel nützt Ihnen aber nichts, wenn ein Dritter Ihre Inhalte vermeintlich kostenlos weggibt. Zu diesem Thema gibt es hier einen Beitrag über u.a. YouKioske.

    2. Der Künstler kann Rechte abtreten, er muss es aber nicht. Er lässt sich eine Abtretung aber auch bezahlen. Es ist ein Geschäft.
    Ihre Anmerkung zu Buyout kann ich folgen, das betrifft aber Urhebervertragsrecht, nicht zwingend Urheberrecht. Fairer wäre in der Tat eine weitreichendere Beteiligung, allerdings kann die auch risikoreicher sein für den Urheber. Praktisch: bei jeder Veröffentlichung gibt es Geld, da könnte bedeuten, bei nur einer gibt es dann entsprechend weniger Geld.

    3. OK, Lassen wir mal außen vor.

    4. Jein. Es gibt durchaus Ansätze, das “Übel” bei der Wurzel zu packen. Megaupload ist genau so ein Fall. Haben Sie jemals von einem Nutzer gehört, der bei Kino.to oder Megaupload Kunde war und irgendwie belangt wurde?
    Sie meinen sicherlich die Abmahnungen. Da werden aber nicht “die Nutzer” pauschal kriminalisiert, sondern nur diejenigen, die ganz bestimmte Werke im Filesharing getauscht haben. Wer sich eine Linux Version dort besorgt, dem wird nichts passieren.
    Das Verbreiten von geschützen Inhalten ist nach unserem Gesetz aber nicht legal. Wird irgendjemand dazu gezwungen ins Filesharing zu gehen?
    Interessant ist doch auch, dass die Gründung der schwedichen Piraten Partei genau wegen der Ermittlungen gegen Pirate Bay erfolgte. Dem Kind wurde das Spielzeug weggenommen, da wurde es trotzig.

    Sie werden niemals eine wirklich verlässliche Zahl bekommen, ob es ein Schaden ist und wenn ja wie hoch.
    Alle Studien dazu halte ich für ungeeignet.
    Betrachten Sie aber einfach einmal Zahlen der Musikwirtschaft in Deutschland, dann können Sie schon Trends erkennen, nicht zuletzt bei der Anzahl der Arbeitsplätze. Diese Zahlen sprechen eine deutliche Sprache.

    5. Wenn Ihr Opa damals eine Art Wegerecht für sein Stück Stollen vereinbart hätte, dann würde er vermutlich heute noch Geld bekommen. Sie merken aber schon an diesem Beispiel, dass man schwerlich Vergleiche ziehen kann. Alle Vergleiche hinken immer irgendwie. Materiell mit Immateriell zu vergleichen wird immer genau dieses Problem haben. Das sehen Sie übrigens auch immer in den ganzen Debatten darum, sogar hier bei Presseschauder.
    Ich kann nicht erkennen, warum die GEMA außen vor sein sollte. Herr Regener könnte doch gar nicht seine Rechte derartig genau kontrollieren wie es die GEMA machen kann. Sie macht es ja in seinem Auftrag.

    Was Itunes angeht: Volle Übereinstimmung. Hypothetisch könnte man fragen: Wie viel Umsatz könnte Itunes wohl machen, wenn es überhaupt kein Filesharing geben würde.
    180 Millionen US Dollar im Fall Megaupload kann man ja nicht so ohne weiteres unbeachtet lassen, auch wenn es Filehosting ist. Und Megaupload war einer von etlichen Diensten dieser Art.

    Ich finde es nicht wirr, Sie haben es ja nett nach Punkten unterteilt.

    Keep on running.

     
     
  13. Flo Diehl

    OK, ich versuchs mal zu sortieren:

    1. Leistungsschutz: ich denke, die Verlage würden auch sehr wenig merken, denn Google wird seine News-Aggregation dann einfach kappen, wie bereits (ich glaube Dänemark) geschehen…

    Ich sehe immer noch nicht, warum google für die Bereitstellung von Info-Schnipseln zahlen sollte. Google stellt doch damit einen Service (auch) für die jeweilige Zeitung dar, da ich ja von Google direkt auf die Homepage des Publishers komme.
    Da kommen wir wieder zum Thema “Anpassung des Geschäftsmodells an das Digitale Zeitalter”: die Zeitungen präsentieren ihre Artikel unverändert online (verglichen mit der Print-Ausgabe); wenn die Online-Ausgabe mehr Inhalte, Verknüpfungen zu anderen Artikeln, Videos etc. enthalten würde, würde auch ein entsprechendes Bezahlmodell für diese zusätzlichen Services Sinn machen.
    Aber ein GEZ-Gebühren Modell für bereits veröffentlichte Inhalte ist mM nach nicht sinnvoll.

    2. Enteignung & Unentgeltliche Nutzung: hier müsste man IMHO differenzierter Argumentieren. Enteignung ist so ein alles-oder-nichts Ding, was die Debatte wieder zu einfach macht.
    Fakt ist: der Künstler tritt a priori Rechte an ein Label etc. ab. Wie wichtig ihm die sind, ist ja seine Sache; der Punkt ist, dass er in einem Vertrag steckt. Ich denke hierbei an die Freelance-Autoren vieler Zeitungen die keinerlei Einfluss mehr darauf haben wie ihre Werke vom Publisher weiterverarbeitet werden. Diesen Einfluss haben sie auch nicht, wenn sie ihr Werk selbst veröffentlichen und online stellen…da stimme ich ihnen zu. Nur haben sie dann die komplette Freiheit zu entscheiden wie sie was vermarkten möchten. Entweder als pre-financed crowdfunded, oder donation ware, oder flattr oder oder oder….

    Ich denke man muss unterscheiden: Illegales Kopieren und “normale” Nutzung innerhalb des rechtlichen Rahmens. DAs illegale Kopieren ist ein Problem, ganz klar. Doch die Vorschläge die ich bisher höre um dies einzudämmen, sind so radikal dass sie das Prinzip Internet als ganzes schädigen.
    Plus: ich habe bisher von niemandem eine nachvollziehbare Zahl bekommen die mir eindeutig beweist wie sehr Filesharing der Industrie (oder dem einzelnenKünstler) schadet. Solche Statistiken meiner Meinung nach auch überhaupt nicht zu erheben…

    3. zu den Schutzfristen kann ich (noch) nix sagen, zu wenig Hintergrundinfo. Ich weiss nur, das hier:
    http://netzpolitik.org/2012/die-lucke-des-20-jahrhunderts-visualisierung-des-schutzfristenproblems-im-urheberrecht/

    4. kommerzialisierung von FileSharing: klar, wieder mal richtig. Aber die Vorschläge der Politik und der Verwerter haben bisher alle die Lösung, die Nutzer kollektiv in die Sparte der potentiellen Diebe zu stecken, und schränken dadurch ihre Freiheiten ein. PirateBay o.ä. müssen verfolgt werden, aber nur mit polizeilichen Mittel unter der gewährleistung der Freiheit des Mediums Internet.

    5. Ich hatte hier den Rant von Herrn Regener im Hinterkopf. Er meinte, dass es für einen Künstler unmöglich ist von 2000€ im Monat zu leben. Dieses Geld bekommt er von seinem Publisher für Werke die er vor 5-10 Jahren geschrieben hat! Hallo?! Bekam mein Opa als Grubenarbeiter damals 5 Jahre lang Geld dafür dass er einmalig für eine Woche einen Stollen um 10m erweitert hat? Nein. Wenn ich also mehr Geld verdienen möchte, muss ich auch Leistung erbringen.
    Wenn ich nach 10 Jahren noch beliebt bin, bekomme ich auch ohne Publisher und GEMA Geld, nämlich abhängig davon wieviele Downloads ich auf meiner Homepage habe.

    What it boils down to is this: sie behaupten, dass illegale Kopien so weit überhand nehmen, dass sich ein freies Online-Geschäftsmodell ohne GEMA, Publisher etc. nicht lohnt. Ich meine das Gegenteil. Wenn ich ein flächendeckendes Geschäftsmodell (wie iTunes) habe, das es Nutzern ermöglicht schnell und einfach an Content zu kommen, dann werden die User das auch nutzen. Denn einen wichtigen Faktor vergessen sie: das illegale Filesharing erfordert Zeit. Ich muss mir erst den Service raussuchen, muss sichergehen dass ich das richtige File lade, dann muss ich das File laden, was mitunter dauern kann. Zusätzlich habe ich unsicherheiten bez. Viren und Malware, etc.
    Ich meine, dass die Nutzer gerne einen (sinnvollen) Geldbetrag für Content ausgeben, wenn ihnen dieser zur Verfügung gestellt wird.

    Sorry falls das alles etwas wirr ist – ich schreibe wie ich denke ;-)

     
     
  14. Flo Diehl

    “Wenn Sie so wollen, wie eine freiwillige Flaterate, angepasst auf meine persönlichen Bedürfnisse.”

    GENAU! Bravo. Danke, dass wir uns von dem Kostenlos-Kultur Gebrabbel erhoben haben und ein Level aufgestiegen sind ;-)

    Noch ein paar Innovationen: Flattr & Kickstarter. DAS ist Internet. Mit Flattr können sich mittlerweile viele Podcaster finanzieren. Über Kickstarter kann man mittlerweile Autoren, Musiker und Gamedesigner unterstützen (Die Fortsetzung zum GENIALEN Spiel Wasteland wird so komplett finanziert)…

    Anyway, mein Punkt ist der: ich weiss dass die Produktion von Medien teuer ist. Ich weiss was es eine Band kostet mit 4 Musikern eine CD im STudio aufzunehmen…die Kosten werden auch nicht billiger werden. Das ist jedem der sein Hirn einschaltet klar…
    Der Punkt der mich an den Künstlern die in letzter Zeit so laut gegen ihre Enteignung anbrüllen ist der: 1. sie haben ihre Rechte bereits weitergegeben – an die Produzenten usw. Warum jammern sie dann von enteignung?
    2. Ein Künstler der vor Jahren einen Hit hatte und immer noch Kohle dafür bekommt regt sich darüber auf, dass Künstler wieder nach Leistung bezahlt werden? WTF? Ich denke in der heutigen Zeit, v.a. mit den gerade genannten Mitteln haben kleine Künstler BESSERE und MEHR Möglichkeiten sich zu vermarkten ohne sich bei Virgin oder sonst wem versklaven lassen zu müssen.
    Diese Wege müssen nur beschritten werden, von genügend Leuten…

    Zu ihrer Flatrate Idee: klar, bin ich voll dabei. Ich nutze Rdio und Netflix wenn ich in den Staaten bin – super Sache. Nur bin ich gegen eine LSR- oder GEZ – artige Flatrate für die Verwerter.

     
     
    • Wichtiger Unterschied: Diese Rate zahle ich freiwillig.
      Und ich entscheide, welches Angebot ich nutze und wem ich mein Geld gebe.
      Das, was Grüne und Teile der Piraten vorhaben, ist eine andere Tasse Tee.

      Jetzt mal zu Flattr. Finde ich spannend. Mein Unternehmen published Games, ich bin ernsthaft am Überlegen, ob wir mal eines der nächsten Produkte so machen sollen.

      Zu Kickstarter: Das ist ja Crowdfunding, also noch etwas anderes.
      Als Investor möchte ich schon mein Geld wiederbekommen, idealerweise noch etwas verzinst.
      Da werden auch Fans dabei sein, die das Geld nicht wiederhaben wollen oder es als eine Art Edelvorverkauf ansehen. Ein Problem sehe ich aber darin, dass wenn so ein finanziertes Projekt für die Investoren zum Verlustgeschäft wird, weil dank unentgeltlichen Verbreitung nicht genügend Geld eingespielt wird. In dem Falle würden die Investoren es aber mal am eigenen Leib spüren, was gerade passiert.

       
       
    • Und noch ein Nachtrag, diesesmal etwas länger.

      Von einer Gebühr für Leistungsschutz bei Presse würden Sie als Konsument wenig merken, eher Google in seinem Geschäftsergebnis.

      Ich sehe es nicht als Enteignung an, wenn ein Künstler bei einem Label unterschreibt. Wir können uns gern darüber unterhalten, ob der Service, den ein Label liefert, über Gebühr gewichtet wird, ob das, was für den Künstler und/oder Autoren übrig bleibt, angemessen ist oder gegen die guten Sitten verstösst. Das ist aber eine andere Diskussion.
      Trotzdem bleibt das Problem, dass bei unentgeltlicher Nutzung das Label dem Künstler/Autoren gar nichts zahlen kann.
      Wer enteigent also wen?
      Und schützt es einen Autoren, wenn er seine Vermarktung selber in die Hand nimmt, davor, ebenfalls massenhaft kopiert zu werden?
      Das Netz unterscheidet nicht. Es ist auch egal, ob der Flatland Nachfolger über Crowdfunding finanziert wurde. Trotzdem wird der Titel seinen Weg ins Filesharing und Filehosting finden.

      Was Schutzfristen angeht: Das ist eine Phantomdebatte. Schauen Sie sich gern das Programm der Piraten an. Wenn als einer der ersten Punkte die komplette Freigabe von Filesharing gefordert wird, dann ist es unerheblich zu welchem Zeitpunkt das Werk an die Gemeinschaft zurückfällt. Mit der Freigabe passiert das nämlich faktisch schon.
      Wir reden ja auch nicht über Werke, die jahrzente alt sind, es geht um sehr aktuelle Produktionen.
      Was also würde es bringen, die Frist auf sagen wir 10 Jahre zu verkürzen? Keiner würde doch 10 Jahre warten wollen und sagen, ok, jetzt hole ich es mir, da es jetzt allgemeines Gut geworden ist.
      Es wird gezogen weil es aktuell ist.

      Kritisch sehe ich auch den Punkt “nicht kommerzieller” Tausch. Aus zwei Gründen:

      1. Als Nutznießer eines Tausches profitiere ich, da ich mir das Werk nicht kaufen muss. Das ist ein klarer kommerzieller Aspekt.
      2. Die betreffenden Portale wie Pirate Bay oder Uploaded.to werden nicht von den Mönchen vom Orden der Barmherzigkeit betrieben. Es stekt ein Geschäft dahinter und auch das ist äußerst kommerziell.

      Sie sehen also, man kann es gar nicht trennen, weil es viel zu eng miteinander verbunden ist.

      Der Künstler, der vor Jahren einen Hit hatte, hat eine Leistung erbracht. Wenn sein Titel nach Jahren noch erfolgreich ist, warum soll er nicht weiter entlohnt werden? Es wäre dann doch seine Leistung, auch nach vielen Jahren noch beliebt zu sein.

      Konsequenterweise dürfte Ihnen Ihr Großvater dann auch weder Geld noch sein Haus verereben. Sie hätten schließlich auch nach seinem Tod etwas davon, obwohl seine Leistung das Haus zu bauen und das Geld zu verdienen Jahrzente her ist.

      Think about it.

       
       
  15. Flo Diehl

    Mann Mann, ich glaub’ wir haben ‘nen Lauf!
    Schon wieder Zustimmung – bez. Filehosting.
    Klar ist das nicht Marktwirtschaft.
    Da kommen wir auch gleich zum Grund warum ich zum Teil aggro werde: ich habe eine gewisse Geschichte mit einschlägigen Abmahnanwälten; ich wohne in einer WG und da kam das, entgegen meiner ausdrücklichen Mahnungen zu solchen Downloads.
    Diese Abmahngeschichte zog sich mehrere Monate hin, und ich hatte eine schwere Zeit diesem (Achtung ich sags schon wieder:) Pack beizubringen, dass ich keine Absichtserklärung unterschreibe.
    Lange Rede kurzer Sinn, die “Lösung” alle Internetnutzer die Unschuldsvermutung a priori abzusprechen, sondern einfach aufgrund der IP-Adresse zu argumentieren ist zu einfach, und falsch. Da müssen dringend andere Lösungen her. Klar sollten solche Leute die gegen Bezahlung von Hostern kopierte Dateien online Stellen verfolgt werden…Aber ich denke sie sehen meinen Punkt den ich machen will.

    Das Problem geht aber m.M. nach tiefer. Es ist die grundsätzliche Abneigung der Produzenten und Vermarktern von Kunst gegenüber der Kopie an sich. Das muss sich ändern. Nochmal, es wird schwierig werden, das genau, sachlich und juristisch zu unterscheiden, aber ich denke das Hauptproblem liegt in der Grundsatzannahme dass es keine Kopie von Werken im Netz geben darf….
    Deshalb hab ich auch den Link von Steam online gestellt, weil der schön zeigt, dass KOstenlos-kultur auch Netto-profit erzeugen kann. Wenn man das der Content-Industrie mal beibringen könnte, würde man sich viel nutzlose Legislatur wird sparen können..

     
     
    • Dann laufen Sie gern weiter ;-)

      Das Wort Pack überlese ich mal.

      Nicht das Internet ist schuld an der unregulierten Distribution von Inhalten, es sind kommerziell agierende Portale und Dienste.
      Unreguliert bitte im Sinne von: es fehlen faire Spielregeln zu verstehen. Eine unfaire Spielregel ist der Geschäftsansatz von Megaupload gewesen, ganz klar darauf ausgerichtet, Inhalte Dritter zu distribuieren, inkl. Belohnungssystem usw. Ohne Beteiligung der Vermarkter oder Urheber.

      Warum hat Herr Keese wohl so einen begeisternden Bericht über Spotify geschrieben? Das ist wie das Steam System. Ich benutze Simfy und bin sehr zufrieden, gebe wieder mehr Geld für Musik aus.
      Ich kaufe sogar wieder mehr bei Itunes, weil die Sachen auch gern für die Zeit nach Simfy hätte.
      Wenn es Simfy für Hörbücher geben würde, dann wäre ich der erste Kunde. So zahle ich Audible jetzt jeden Monat 9,95 und kaufe mir meine Hörbücher. Oft auch mehr als eines pro Monat.

      Ich denke, in diese Richtung wird es mit vielen Medien gehen.
      Nicht überall wird es funktionieren. Wenn Sie so wollen, wie eine freiwillige Flaterate, angepasst auf meine persönlichen Bedürfnisse.

       
       
    • In Ergänzung des anderen Postings:

      Was mir wirklich sehr gut gefällt, wir sprechen jetzt über Gemeinsamkeiten und Übereinstimmungen. Das vermisse ich in fast allen Diskussionen darüber.
      Es gibt fast immer Schnittmengen nur verhindern idiologische Grabenkämpfe, dass diese Schnittmengen überhaupt erkannt werden. Es wird auch unterschiedliche Standpunkte geben, aber die von den Übereinstimmungen aus anzugehen ist m. E. leichter.

       
       
  16.  
    • Sehr interessantes Interview.

      Meine Söhne sind seit Jahren Steam Nutzer. Steam war mit Sicherheit Vorreiter in Sachen Service.
      Auch das Preismodel von Steam ist richtungsweisend.

      Trotzdem möchte ich einige Dinge dazu loswerden:

      Wenn Steam morgen schließt (warum auch immer) sind meine dort gekauften Spiele wertlos, ich kann sie nämlich nicht mehr nutzen, ich muss online sein und Steam muss online sein. Jedenfalls in den meisten Fällen.

      Steam selektiert massiv. Nicht jedes Game schafft es dorthin.

      Viele, vor allem ältere User schreckt ein Spiel ab, das über Steam aktiviert werden muss. Das hat verschiedene Gründe.

      Eine Aktivierung über Steam ist kein Schutz vor unentgeltlicher Nutzung. Für so ziemlich jedes Spiel, dass über Steam aktiviert werden muss, gibt es einen No-Steam-Crack. Gabe Newell widerspricht sich ja auch etwas. Sein System verlangt ja eine Aktivierung und das ist nichts anderes als ein Kopierschutz, denn es fragt z. B. Seriennummern ab.

      Steam Accounts wurden in der Vergangenheit durchaus schon geknackt. In Sachen Sicherheit ist es verbesserungsfähig.

       
       
      • Flo Diehl

        stimme ihnen zu.
        Sicherlich ist das System verbesserungswürdig, und ich bin Steam auch sehr kritisch gegenüber, vor allem die Verknüpfung von Einkaufsplatz (shop) und Social-Media innerhalb von Steam ist problematisch….
        Genauso bin ich der Datenverknüpfungswut von Google und Fatzebuch sehr kritisch und meine, dass Online-Privatsphäre bereits bei der Wahl des Dienstleisters anfängt (was die Post-Privacy Hirnis nicht verstehen), wie z.B. DuckDuckGo oder Diaspora.

        Anyway, meine Idee den Artikel hier zu verlinken waren nicht all diese Gründe, primär war es der Punkt, dass es Online auch gute Möglichkeiten gibt Geld zu verdienen, jenseits der alteingesessenen Regeln. Das müssen die Printmedienhersteller eben erstmal lernen.

        Ich habe mir auf Steam seinerzeit Portal und TF2 kostenlos geladen, bin mittlerweile dort angemeldet, und habe sicherlich 2 Spiele dort gekauft. Wäre Steam ein konventionelles Vermarktungskonzept gewesen, hätte ich mich nie dort angemeldet, sondern die Spiele klassisch als DVD geholt, sobald sie für 10€ am Grabbeltisch verfügbar waren.

        Mein Punkt ist: konstenlose Inhalte anzubieten, und für andere verfügbar und veränderbar zu machen (Stichwort Google Snippets und LSR) ist nichts schlechtes, im Gegenteil, es kann zu ungeahnten Profiten führen, wie bei Steam.

        Klar ist Steam und Zeitung nicht vergleichbar – sehe ich ein. Doch die Print- und Fernsehindustrie macht es sich insofern zu einfach, als sie das Internet als bloße digitale Kopie ihres Mediums begreift. Es werden Fernsehserien “online gestellt” aber das Format wird nicht angepasst. Genauso bei Zeitungsartikeln. Diese werden auch online gestellt und “angepasst”, aber das Potential der online-präsentation von Nachrichten wird überhaupt nicht ausgeschöpft!
        Natürlich kostet das Geld. Das nennt man Marktwirtschaft & Innovation. Was die Frau Piel und andere tun ist Mimimi – nichts anderes.

         
         
        • @ Flodiehl
          Ich empfand den Ton in vorherigen Postings von Ihnen als zum Teil unangemessen.
          Der letzte Beitrag gefällt mir aber richtig gut. Ich denke auch, dass ein Christoph Keese sich mit Ihren Standpunkten auseinandersetzt. Nach einem so durchdachten Posting mit Sicherheit noch viel lieber.
          Das ist genau der Weg, den eine Diskussion gehen sollte.
          Fern ab der Granaten die auf die andere Seite geworfen werden.

          Ein Punkt möchte ich aber noch ergänzen. Marktwitschaft. Das, was wir gerade im Bereich Filehosting erleben ist m.E. keine Marktwirtschaft. Dort werden die Gesetze eines Marktes ausgehebelt.
          Dort gibt es die Wettbewerbssituation allenfalls bei den unterschiedlichen Filehostern. Einen Wettberwerb gegen Uploaded usw. kann kein Rechtevermarkter gewinnen.

          Also, danke für den Beitrag und bitte weiter so.

           
           
  17. Flo Diehl

    Mich interessiert das Thema von Seiten des Urhebers, da ich selbst einer bin. Ich komme aus der Forschung und bin genötigt nicht nur Unmengen Geld für die Publikation meiner Arbeit bereitzustellen. Ich werde aus öffentlichen Mitteln bezahlt, und öffentliche Mittel werden auch dazu verwendet, die Publisher für die Veröffentlichung zu bezahlen; wenn Kollegen meine Publikation dann lesen wollen müssen sie wiederum mit öffentlichen Geldern dieselbige Kaufen.

    Das ist zwar ein anderes Thema als hier diskutiert wird, aber es trifft den Kern des Pudels: es muss eine Diskussion über Verwerter, Vermarkter (über den Unterschied lasse ich mich gerne aufklären, ich kenne ihn nämlich nicht) und deren Rechtfertigung geben. Und zwar ohne deren Einmischung.

    Doch zuvor muss es eine Diskussion darüber geben wie wir im digitalen Zeitalter Medien konsumieren möchten. Falls sie interessiert sind, hier wieder ein interessanter Beitrag von jemandem der sich bereits mehr Gedanken darüber gemacht hat als ich:
    http://blog.findings.com/post/20527246081/how-we-will-read-clay-shirky

    Anyway, ich denke dass PDF und eReader Formate 500 Jahre alte Technologie im digitalen Gewand sind. Das ist KEIN Fortschritt. Genauso mit Textschnipseln die von Suchmaschinen kopiert werden, wofür nun das LSR in die Diskussion kam. Diese Art von “Kreativität” rechtfertigt nicht eine riesige Content-Verwertungs-Vermarktungs Industrie.

    Früher, als Werbung noch teuer war, also vor dem Internet mag diese Industrie ihre Rechtfertigung gehabt haben, hat es vielen Künstlern sogar ermöglicht berühmt zu werden. Heutzutage ist Werbung individueller und vor allem billig. Das müssen auch die Künstler und die (Tatort) Schreiber einsehen. In einer Welt in der Werbung nix kostet, muss man selbst am Ball bleiben. Deshalb verstehe ich das Gejammer der Künstler nicht.
    Und deshalb bin ich auch dafür erstmal eine Grundsatzdiskussion zwischen Künstlern und Konsumenten zu führen. Ich denke dass die meisten Künstler außerhalb von Labels, GEMA etc. (ich weiss ich werfe hier wieder durcheinander) einfach nur Kunst schaffen wollen, die andere direkt und unkompliziert genießen können. DARUM geht’s. Um nicht mehr und nicht weniger. Und so etwas kann nicht funktionieren wenn man ZUERST Gesetze schafft, und dann guckt wie sie in der sich ändernden digitalen Welt funktionieren. Das ist das was hier diskutiert wird, und es ist mE falsch.

     
     
    • Flo Diehl

      Ich paraphrasiere nochmals, vielleicht wird mein geblabber dann klarer:

      Das was mich an ACTA, SOPA, PIPA, CISCA oder dem LSR stört ist zuvorderst nicht der Inhalt. Es ist die Tatsache dass Vertreter einer wirtschaftlichen “Klasse” (Verwerter, Vermarkter, etc. pp.) mit Juristen und Politikern geheim und nicht-öffentlich Dinge aushandeln die die Öffentlichkeit direkt betreffen.

      Eigentlich kann ich dem LSR und ACTA in einigen Punkten sogar zustimmen; der Punkt ist, dass es undemokratische Gesetzgebung ist. Das ist das was die Leute stört und auf die Straße bringt. Punkt. Das ist das was sich Politiker in Zukunft öfter gefallen lassen müssen. Sie müssen sich öfter vor dem Volk rechtfertigen.
      Nun kann man dem Volk Unwissenheit vorwerfen; klar, warum auch nicht, wenn jeder Jurist wäre…Golgafrincham usw. … deshalb muss auch zuerst eine öffentliche Diskussion darüber stattfinden.
      Und wenn ich von Leuten wie der Piel so etwas lese:
      “Den Geburtsfehler des Internets – kostenlose Inhalte – zu beseitigen ist aber schwierig und langwierig.”
      Dann kommt mir einfach nur das kalte Kotzen hoch. Das sind Leute die eine Erfindung verändern wollen, die so viele Lebensbereiche des menschlichen Zusammenlebens verändert hat wie zuvor der gregorianische Kalender, die mechanische Uhr und die moderne Arithmetik. Das Internet ist nicht nur Geldverdienen, Tauschen und Klauen. Es ist viel mehr als das. Und wenn es von einem Teil der Wirtschaft gesetzlich Beschnitten wird, ändert sich das Ganze – zum Schlechten. Und das will ich nicht. Punkt.

       
       
  18. Christoph Keese

    @ Peter Baumann
    Ich musste Ihre Beiträge wegen Beleidung von Religionsstifterm und rassistischer Äußerungen löschen. Bitte sehen Sie von weiteren Kommentaren auf meinem Blog Abstand. Danke

     
     
  19. @Flo
    Bringen Sie gerne Zahlen, lassen Sie uns dann darüber diskutieren.

    Kaum schreibe ich etwas über den m. E. unwürdigen Ton kommt erst ein Posting eines Islam Kritikers, mit genau so einem Text, wie er eigentlich nichts zu suchen hat in einer Diskussion.

    Leider setzen Sie es fort, in dem Sie von Anwaltspack schreiben.
    Das ist genau die Art von Granate, die ich oben meinte.
    Und auch Sie mischen schon wieder munter. Verwertung meint etwas anderes. Ich denke, Sie meinen Vermarkter.
    Solange die Begrifflichkeiten so gern falsch benutzt werden, wird es sehr schwer eine Diskussion zu führen.

    Das mit der Reform des Urheberrechts lese ich täglich sehr oft, es war auch gar nicht auf Sie persönlich gemünzt.
    Gesetze schaffen nur eine Rahmen, da bin ich bei Ihnen.

     
     
  20. Flo Diehl

    @ Volker Rieck:
    1. Schön dass er Keese Zahlen bringt. Super – kann ich auch. Aber was haben die mit dem Thema zu tun???

    2. Vorschläge. habe ich mehrmals wiederholt, tue ich gerne noch mal. Eine Neudefinition des Wortes “Kopie” in der digitalen Zeit. Und des “Raubes” von digitalen Werken.
    Ich bin kein Jurist und habe keine Ahnung davon wie man so was in Gesetze verpackt.

    Meines Erachtens ist das auch gar nicht so wichtig. Herr Keese und sie beharren darauf, dass doch gefälligst die Internet-gemeinde mit neuen Gesetzes-Ideen aufwarten soll. Das geht IMHO am Thema vorbei. Wir brauchen keine neuen Gesetze (zunächst). wir brauchen zunächst einen Konsens darüber wie in Zukunft im Internet mit geistigen Waren umgegangen wird. Gesetze können diesen Konsens nicht schaffen. Ja, das stimmt. Gesetzgebung ist KEIN kreativer Prozess in dem Sinne, als dass er neue Verhältnisse schafft nach denen die Menschen in einer Gesellschaft glücklich zusammen Leben. Vielmehr schafft die Gesellschaft selbst neue Verhältnisse, und die Gesetzte regeln sie dann. Sie erkennen hoffentlich die Kausalität hier. Das bedeutet: Keine neuen Gesetze, bevor man nicht weiss wovon man überhaupt redet.

    Und dafür, und auch hier wiederhole ich mich gerne, müssen die Leute mit einander Reden die es direkt betrifft. Die Künstler, und die Konsumenten. Und nicht das Verwertungs- und Anwaltspack.

     
     
  21. Flo Diehl

    @Volker: Anstatt selbst zu kommentieren verweise ich wiederum auf meinen eigenen Kommentar in diesem Thread weiter oben… ;-)

    Anyway, ich denke dass hier von zu vielen Leuten zuviel Bullshit angehäuft wird und einfach wild durcheinander geredet wird, da stimme ich voll mit überein. Deshalb ging ich mal mit gutem Beispiel voran und habe einfach Senfrecycling betrieben…

    Ich verstehe auch Herrn Keeses Argumentationstaktik wieder mal nicht. Einerseits verlangt er ständig eine sachliche Diskussion auf rechtlicher Ebene und erwartet von den “Kostenloskultur”-Anhängern Vorschläge und Sachlichkeit. Selbst jedoch wirft er sämtliche Themen in einen Topf, da wird die Wirtschaftskraft der Medienindustrie unter der Überschrift “Kreative wehren sich gegen Enteignung” aufgeführt?! MAcht für mich keinen Sinn.

    Ich wiederhole mich gerne öfter. Lieber mal die Grundsätze klären, jeder der “Raubkopie” sagt, sollte erstmal wissen wie schwachsinnig dieser Terminus eigentlich ist. Wenn wir alle ein einheitliches Vokabular erarbeitet haben, kann eine Diskussion stattfinden.

     
     
    • Na immerhin bringt er Zahlen, über die man dann diskutieren kann.
      Das ist mir allemal lieber als Statements, die den anders denkenden diskreditieren. Ob nun Lebenslüge oder prädigitale Ignoranten beides ist nichts anderes als eine weitere Granate aus seinem Schützengraben in Richtung des anderen Schützengrabens.

      Die Tonalität in gewissen Postings stört mich. Man kann unterschiedlicher Meinung sein, aber spricht irgendetwas dagegen sich das vernünftig mitzuteilen?

      Ich warte nach wie vor auf konkrete Vorschläge wie denn nun eine Reform des Urheberrechts aussehen soll.

       
       
  22.  
    • Das hat natürlich den Charme, dass man nicht selber denken muss, sondern einfach unreflektiert alles übernimmt, was andere bereits “vorgedacht” haben.

      Die Debatte wird solange nicht gut werden, wie Künstler, Autoren, Verwerter, Vermarkter, Produzenten usw. bunt durcheinander gewürfelt werden.
      Da macht die Interpretation der Grafik leider keine Ausnahme.

      Schade, ich würde mich gern einmal über die Reform des Urheberrechts informieren. Es kommt so wenig außer Kuturwertmark, Kulturflatrate und einigen vagen Programmaussagen der Piraten.

       
       
  23. Wie geht es eigentlich dem von Diebstahl, Raub und Enteignung bedrohten Axel-Springer-Verlag? Sinkt der Umsatz, sinken die Gewinne, drohen Entlassungen?
    Über letzteres weiss ich nichts, aber die Zahlen 2011 sehen so aus:

    Konzernumsatz: 3,18 Milliarde € ( +10,1% gegenüber 2010, neuer Allzeitrekord)
    Rendite: 18,6% (inländische Printmedien(!): 24,3%)
    Daher zahlt der Verlag seinen Aktionären eine Dividende von 1,70 € je Aktie.

    Irgendwie scheint der ASV das erste Opfer zu sein, das durch massenhaften Diebstahl und Enteignung immer reicher wird…

    Quelle: Presseportal.de http://labom.at/HL6v0D

     
     
    • Christoph Keese

      Schauen Sie sich den Geschäftsbericht bitte genauer an und analysieren Sie, woher das Umsatzwachstum der vergangenen Jahre herkommt: nicht-journalistische Digitalgeschäfte. Oder besuchen Sie einmal die Jahrespressekonferenz. Da ist Ihre Frage ausführlich beantwortet worden.

       
       
  24. Solange Leute Kunst machen wollen, werden Sie es tun. Solange Leute mit Kunst Geld machen wollen, werden Sie es versuchen. Solange Leute mit Kunst anerkannt werden wollen, werden sie sich darum bemühen.

    Was all das aber mit einer Forderung nach mehr (und noch mehr) Geld, finanzielle Absicherung bis 70 Jahre über den eigenen Tod und die Bespitzelung der Internetnutzer durch ihre Provider zu tun hat, erschliesst sich mir beim besten Willen nicht. Dafür kenne ich zuviele gute Künstler, die Kunst um der Kunst selbst willen machen, und zu viele schlechte (selbsternannte) “Künstler”, die sich einbilden hier einen dicken Reibach kassieren zu können.

    Insofern bleibe ich bei meiner Meinung, das dieser offene Brief nicht anderes ist als eine Unterschriftensammlung unter einem Vordruck der Rechteverwertungsindustrie und ihrer Lobbyisten.

     
     
    • Christoph Keese

      Das Argument leuchtet mir nicht ganz ein. Die lange Schutzfrist nach dem Tod kommt doch dem Autoren zu, nicht der Rechteverwertern. Warum vermuten Sie dann, dass sich die Autoren mit ihrer Erklärung zum Lautsprecher der Verwerter gemacht haben? Man sollte auch beachten, dass Studios, Sender, Plattenfirmen und Verlage weitaus mehr sind als Verwerter: Sie entwickeln Stoffe, finanzieren Ideen und Projekte vor, bezahlen die Teams, nehmen das wirtschaftliche Risiko auf sich und organisieren Vertrieb und Marketing. Die Leistungen sind vielfältig und anspruchsvoll. Deswegen haben die Autoren sie in ihrer Erklärung erwähnt.

       
       
  25. robbyb

    Un jetzt nochmal richtig:

    Ach Herr Keese, ich erwarte hier von Ihnen eine andere Qualität im zitieren als gemeinhin in der auflagenstärksten Publikation aus Ihrem Hause an den Tag gelegt wird. Vollständig lautet der Satz:

    Es wird daher keinen historischen Kompromiß geben, denn es stehen sich nicht zwei Seiten gegenüber, jedenfalls nicht Urheber und Rezipienten, sondern allenfalls prädigitale Ignoranten mit Rechteverwertungsfetisch auf der einen Seite und Ihr und wir auf der anderen, die wir deren Verträge aufgezwungen bekommen.

    Ich verstehe unter der Bezeichnung “prädigitale Ignoranten” in diesem Zusammenhang diejenigen Unternehmen in der Kreativbranche, die mit Klauseln wie etwa

    “Mit der Bezahlung der vorliegenden Honorarrechnung sind sämtliche Nutzungsrechte, in bekannter oder unbekannter Nutzungsart, umfassend, ausschließlich, räumlich, zeitlich und inhaltlich unbeschränkt abgegolten: Hiervon umfasst sind insbesondere das Printmediarecht inklusive dem Recht zur Erstveröffentlichung, das Recht zur Bearbeitung, Umgestaltung oder Übersetzung, das Recht für Werbezwecke, das Recht der digitalen und sonstigen medialen (TV, Radio) Verwertung und der Datenbanknutzung/Archivnutzung sowie das Recht, die vorgenannten Nutzungsrechte auch auf gesellschaftsrechtlich verbundene Unternehmen übertragen zu können.”

    enteignet werden. Warum enteignet ? Weil insbesondere durch die geforderte allumfassende Abtretung der Rechte an jeglicher bekannter und unbekannter Nutzungsart der kreative Urheber in seinen Rechten über Gebühr eingeschränkt wird.

     
     
  26. robbyb

    Ach Herr Keese, ich erwarte hier von Ihnen eine andere Qualität im zitieren als gemeinhin in der auflagenstärksten Publikation aus Ihrem Hause an den Tag gelegt wird. Vollständig lautet der Satz:

    Ich verstehe unter der Bezeichnung “prädigitale Ignoranten” in diesem Zusammenhang diejenigen Unternehmen in der Kreativbranche, die mit Klauseln wie etwa

    “Mit der Bezahlung der vorliegenden Honorarrechnung sind sämtliche Nutzungsrechte, in bekannter oder unbekannter Nutzungsart, umfassend, ausschließlich, räumlich, zeitlich und inhaltlich unbeschränkt abgegolten: Hiervon umfasst sind insbesondere das Printmediarecht inklusive dem Recht zur Erstveröffentlichung, das Recht zur Bearbeitung, Umgestaltung oder Übersetzung, das Recht für Werbezwecke, das Recht der digitalen und sonstigen medialen (TV, Radio) Verwertung und der Datenbanknutzung/Archivnutzung sowie das Recht, die vorgenannten Nutzungsrechte auch auf gesellschaftsrechtlich verbundene Unternehmen übertragen zu können.”

    enteignet werden. Warum enteignet ? Weil insbesondere durch die geforderte allumfassende Abtretung der Rechte an jeglicher bekannter und unbekannter Nutzungsart der kreative Urheber in seinen Rechten über Gebühr eingeschränkt wird.

     
     
    • Christoph Keese

      Als “prädigitale Ignoranten” bezeichnen Sie also Unternehmen, die sich umfassende Rechte für die digitale Nutzung einräumen lassen? Warum sind sie dann prädigital?

       
       
  27. Jens Best

    Wer von “Aufstand der Kreativen” redet, wenn 11% der Mitglieder des VDD einem propagandistischen Aufruf folgen, wenn viele dieser auf Nachfrage die Meinung des Papier “gar nicht so teilen” wollen, von dem kann man nicht erwarten, dass er die Realität des 21. Jahrhunderts verstanden hat.

    Die Propaganda-Maschine ist erbärmlich. Suchen Sie sich einen anderen Job, bevor sie sich völlig unglaubwürdig machen.

     
     
  28. Michael Rieß

    Zuerst einmal volle Zustimmung zu TecoScr über mir. Zuerst dachte ich eigentlich, dass hier Hopfen und Malz und eine Antwort verloren ist, aber da schon eine Erwiderung mit guten Argumenten hier steht, kann ich ja noch was dazuarbeiten…
    1) Wichtigster Punkt ist für mich: Wenn es Ungerechtigkeiten und Mängel im Rechtssystem gibt, dann ist mir (und gottseidank auch dem Rechtsstaat) egal, wie viele Menschen mit wie viel Geld vor wie vielen anderen Menschen mit wieviel Geld geschützt werden sollen. Also ist eigentlich schon die ganze Argumentation sinnlos und reine Zahlenpolemik. Es besteht natürlich die Grundannahme, dass es im UHG Ungerechtigkeiten und Mängel gibt, aber das setze ich mal als konsens voraus. Bei Bedarf gibts mehr Links.
    2) Trotzdem möchte ich die Zahlen an einer besonders absurden Stelle mal auseinandernehmen, und zwar mit Ihren eigenen Argumenten: wieso erdreisten sich Vertreter von 60794 Angestellten der Filmbranche aus 18448 Unternehmen mit 8954 Mio€ Umsatz für die Kreativbranche zu sprechen und dabei die Probleme von 252656 Angestellen der Software-/Gamesindustrie aus 28801 Unternehmen mit 26409 Mio€ Umsatz unter den Teppich zu kehren, indem sie Ihnen keine Möglichkeit geben wollen, Ihre Arbeit wegen Trivialpatenten im gesicherten rechtlichen Raum durchzuführen? Zahlen sollte man aus der richtigen Richtung lesen. Wie groß die Pressebranche ist, ist für den Briefwechsel doch völlig irrelevant.

     
     
    • Christoph Keese

      @ Michael Rieß: Verständnisfrage: Inwieweit behindert die Filmbranche die Softwarebranche beim besseren Schutz ihres geistigen Eigentums?

       
       
      • Michael Rieß

        Sorry, grad erst wieder reingeschaut.
        Die Filmbranche mit ihren starren Wünschen ans Urheberrecht behindert die Softwarebranche genau so, wie es der CCC schreibt: zu Beginn der Softwarepatente wurde viel Unfug patentiert bzw. geschützt (man denke an Äquivalente zur Patentierung des abgerundeten Rechtecks von Apple), unter anderem Programmbestandteile, die sich später als essenziell und generisch rausgestellt haben. Für Fortschritt ist es gerade im Softwarebereich wichtig, auf Effizienz zu achten und die Arbeit anderer aufzubauen, was aber durch die unglaublich langen Schutzzeiten erschwert wird. Wer weiß denn nich, wer vor 5 Jahren (oder so) das erste mal eine Multitouch-Geste programmiert hat? Einen Idee von den Konsequenzen bekommt man durch die ständigen Gerichtsfäle zwischen Apple, Microsoft, Nokia, Motorola und Samsung. Klar geht es da auch oft um Hardware, aber auch häufig genug um Steuer- oder Bedieneinheiten mit der enthaltenen Software.
        Natürlich soll eine geniale Programmidee, auch wenn sie prinzipiell überall gebraucht wird, nicht direkt enteignet werden, aber ein zu langer Schutz bremst den Fortschritt.

         
         
  29. Der Zahlensalat in Ihrem Posting erinnert vermutlich nicht nur mich an Rob Reids “The $8 billion iPod”.

    Ohne die Validität Ihrer Zahlen in Frage zu stellen will ich nur darauf hinweisen, dass es keinen linearen Zusammenhang zwischen “Härte” des Urheberrechts und Jobs in der Kreativwirtschaft gibt. Anders formuliert: eine Verschärfung des Urheberrechts führt nicht zu mehr Jobs, ebenso wenig wie eine Entschärfung zu Jobverlusten führen würde. Es führt noch nicht einmal zwangsläufig zu mehr Einnahmen für die Künstler, oder zu mehr kreativen Output. Vermutlich sogar eher im Gegenteil, denn Schutzrechte auf immaterielle Güter verhindern derivative Werke. Hätte 1940 schon das heutige Urheberrecht gegolten, hätte Walt Disney bspw. nie Pinocchio drehen können (zumindest nicht ohne Collodis Erben auszuzahlen). Vermutlich wäre es seinem Film ähnlich ergangen wie FW Murnaus Nosferatu.

    Das Urheberrecht hat rechtlich und ökonomisch zweifellos eine Berechtigung. Aber über seine Reichweite muss neu debattiert werden. (Anreiz-)ökonomisch lässt sich bspw. kaum begründen, dass ein heutiger Krimiautor oder Songtexter produktiver sei, wenn das Schutzrecht seiner Werke seinen Tod 95 Jahre überdauert, statt 70 oder einfach 0 Jahre. Ein so langes Schutzrecht dient nur den Erben und den Verwertern. Die wiederum sind aber nicht die Kreativen, für die das Schutzrecht einst geschaffen wurde.

    In jedem Fall sollten Sie, Herr Keese, nicht den Fehler machen, allen Kritikern des geltenden Urheberrechts zu unterstellen, sie wollten es komplett abschaffen (der Hinweis geht aber keineswegs nur an Sie). Es geht nicht um Schwarz oder Weiß, sondern um Graustufen, konkret die Länge von Schutzfristen, die Reichweite von Schranken etc.

     
     
    • Christoph Keese

      Immer wieder wird von Kritikern des Urheberrechts betont, sie wollten dieses nicht gänzlich abschaffen, sondern nur reformieren. Was aber bis heute fehlt, ist eine konkrete Vorschlagsliste. Laufzeiten haben Sie erwähnt. Welche Änderungen schlagen Sie noch vor? Es wäre hilfreich, wenn man einmal entlang konkreter Vorschläge, möglichst einer vollständigen Liste diskutieren könnte. Dann ließen sich die Auswirkungen auf Kreativität und Kreative auch besser abschätzen.

       
       
      • Es gibt durch konkrete Vorschläge zu Reformen des Urheberrechts.

        Da ich kein Jurist bin, kann ich nicht mit einem ausgearbeiteten Entwurf dienen. Im wesentlichen geht es aber um die von mir schon genannten Punkte: die Schutzfristen und die Schranken.

        Ähnlich wie im Statute of Anne sollte die Schutzfrist 15 Jahre nach Veröffentlichung des Werkes betragen (nicht wie gegenwärtig 70 Jahre nach dem Tod des Autors). Aus ökonomischer Sicht ist das der optimale Zeitraum. Denkbar wäre allenfalls noch eine optionale Verlängerung (“opt-in”) der Schutzfrist um weitere 15 Jahre, unter der Voraussetzung dass der Autor noch lebt.

        Bei der Neuregelung der Schranken sollten wir uns in Deutschland am Fair Use Prinzip aus dem amerikanischen Copyright orientieren. Im Internetzeitalter ist es zwingend notwendig, dass derivative Werke (gerade wenn sie non-commercial sind) rechtlich ermöglicht werden. Nur um das klarzustellen, es geht nicht um Komplettplagiate, sondern um solche Dinge.

        Mir ist bewusst, dass eine solche Reform die Urheber und Verwerter (ökonomisch) deutlich schlechter stellt als heute. Aber die Institution des Urheberrecht dient nicht allein zu deren Wohl, sondern zum Wohl der Gesellschaft. Das Urheberrecht sollte so ausgestaltet sein, dass es den kreativen Output maximiert, nicht die Einnahmen der Urheber.

         
         
      • Flo Diehl

        Konkrete Vorschlagsliste? Was für ein Hohn. Wozu wählen wir denn unsere Volksvertreter wenn wir nun auch selbst noch unsere Gesetze meißeln müssen?

        Nein ernsthaft: ich würde mir wirklich wünschen, nein mittlerweile VERLANGE ich es, dass endlich sachlich korrekt diskutiert wird. Das fängt zunächst bei den Begrifflichkeiten an.

        Hören Sie auf, Worte wie Diebstahl oder Raubkopie zu verwenden. Das wäre ein erster Schritt. Wenn wir alle wissen worüber wir reden, indem wir neutrale und unpolemische Vokabeln verwenden, wären wir alle einen Schritt weiter.

        Zweitens: Sie wollen einen demokratischen kreativen Entscheidungsraum beim Urheberrecht schaffen? Gut, wollen wir alle. Also, lasst doch die Leute diskutieren die es wirklich betrifft: Die Künstler (Schaffenden) und die User (Konsumenten), die am Ende dafür zahlen sollen (und wollen).
        Ich bin es Leid, dass sich ständig die Anwälte und das Leistungsverwertungspack dazwischenschaltet und immer noch so tut als wären sie die Mutter aller Dinge.

         
         

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