Die Verteidiger der Kreativen und der Schaden der Piraterie




Manchmal muss man genauer hinschauen.
Bild: Freakomics.com

Zwei bemerkenswerte Beiträge zur SOPA-Debatte sind mir heute ins Auge gefallen: Einerseits die Stellungnahme der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, andererseits ein Beitrag von Kal Raustiala und Chris Sprigman bei Freakonomics.com über den Schaden, den Online-Piraterie verursacht. Hier eine kurze Zusammenfassung und Bewertung.

Die Unions-Bundestagsfraktion hat sich in einer Stellungnahme in eindrucksvoller Klarheit für SOPA ausgesprochen, genauer gesagt: für die grundsätzliche Richtung, nicht für jede einzelne Formulierung. Das verlangt einigen Mut, denn für SOPA zu sein, ist ausgesprochen unpopulär und bringt garantiert Kritik aus den eigenen Reihen.

Wie unpopulär SOPA ist, habe ich gestern anlässlich meines Blogbeitrags selber zu spüren bekommen. Der ansonsten recht besonnene Markus Beckedahl ließ sich dazu hinreißen, per Twitter zu verkünden: „Du weißt, dass SOPA Scheiße ist, wenn Christoph Keese in seinem Blog eine Lobrede darauf hält.“ Und Wolfgang Blau von ZEIT Online, Lieblingsnachrichtenseite von Kim Schmitz, twitterte: „Da versucht einer, sein gestrandetes Leistungsschutzrecht-Schiff gegen ein SOPA-Boot einzutauschen.“ Blaus Einlassung kann nicht überraschen, denn er bietet sich schon seit Jahren an, den Fluchtwagen zu fahren, wenn Piraten Verlage und andere Kreativstätten ausrauben.

Wohl aber zeigt es, wie mutig man sein muss, gegen Piraterie und für geistiges Eigentum einzutreten. In besonderem Maße gilt das für gewählte Volksvertreter, die bei der nächsten Wahl auf Stimmen angewiesen sind.

Hinter der CDU/CSU-Erklärung stehen Ansgar Heveling und Dr. Günter Krings. Beide sind bemerkenswert gradlinige und kompetente Politiker. Ich bin zwar befangen, da beide ausdrücklich ein Leistungsschutzrecht für Presseverlage unterstützen, das Urteil traue ich mir aber trotzdem zu. Krings ist stellvertretender Fraktionsvorsitzender, Heveling Berichterstatter für Urheberrecht im Rechtsausschuss und Ausschuss für Kultur und Medien. Ihre Erklärung verdient es, hier vollständig zitiert zu werden:

Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion steht auch im digitalen Zeitalter für einen starken Schutz des geistigen Eigentums. Das deutsche Urheberrecht ist ein Eckpfeiler des Rechtsstaates und der sozialen Marktwirtschaft. Es stellt sicher, dass kreative Leistung sich auch weiter lohnt. Dieses müssen wir weiter sichern.

Die Ermittlungen im Fall Megaupload zeigen, wie gefährdet das Urheberrecht derzeit ist, wenn Werke über das Internet verbreitet werden. Trotz unermüdlicher und zeitintensiver Ermittlungen ist es den Strafverfolgungsbehörden wie auch im Fall kino.to viel zu lange nicht gelungen, einer Handvoll notorischer Hochstapler und Betrüger das Handwerk zu legen. Jeden Tag wurden so Musiker, Sänger, Komponisten, Schauspieler, Regisseure, Autoren und deren Geschäftspartner um ihren wohlverdienten Lohn betrogen – und werden es immer noch.

Diese Internetkriminalität können wir nur dann erfolgreich stoppen, wenn den Ermittlungsbehörden auch die notwendigen Instrumente an die Hand geben. Auch wenn einzelne Regelungen der dem US-Senat vorgelegten Gesetzentwürfe „Stop-Online-Piracy-Act“ (SOPA) und „Protect-IP-Act“ (PIPA) zu weit gehen: Der Fall Megaupload macht deutlich, dass wir einen klaren Rechtsrahmen im Internet brauchen, so wie es in der realen Welt selbstverständlich ist.

Es erstaunt, dass Wikipedia, Google, die Grünen und viele andere durch ihre Proteste gegen SOPA und PIPA auch geldgierigen Internetkriminellen wie dem Gründer von Megaupload beispringen. Sie verkennen, dass es bei der Durchsetzung des Urheberrechts nicht um Zensur geht, sondern einzig und allein darum, Kreative vor Ausbeutung zu schützen.

Dem ist nichts hinzuzufügen. Bei der Durchsetzung des Urheberrechts geht es eben nicht um Zensur, sondern um den Schutz von Kreativen vor Ausbeutung. Urheberrechts-Aktivisten wollen, dass nicht Kim Schmitz sich eine neue Villa und fünf neue Coupés zulegt, sondern dass Wolfgang Blau genug Redakteure hat, um vernünftig arbeiten zu können. Falls der sich gegen die Hilfe des Urheberrechts wehrt, gibt es genug andere Redaktionen, Plattenfirmen, Filmstudios, Grafiker oder Fotografen, die sich über etwas mehr Geld oder eine zusätzliche Planstelle freuen würden.

Womit wir bei der Frage wären, wie groß der Schaden eigentlich ist, den Piraten anrichten – diese Frage hat sich Freakonomics gestellt. Der Beitrag ist lesenswert, denn er stellt korrekt dar, dass es fast unmöglich ist auszurechnen, wie viele der Leute, die Hehlerware kostenlos herunter geladen haben, die entsprechenden Produkte gekauft hätten, wenn es das Diebesgut nicht gegeben hätte. Diese Diskussion wurde in diesem Blog mit Kommentatoren ja schon intensiv geführt.

Wie hoch die Umwandlungsrate von illegal zu legal tatsächlich wäre, kann niemand mit Bestimmtheit sagen. Sicherlich liegt sie weit unter 100 Prozent, aber ebenso sicher kann man davon ausgehen, dass sie über 0 Prozent rangiert. Jeder Wert über Null aber ist ein Schaden.

Kal Raustiala und Chris Sprigman argumentieren ausschließlich mit Grenzkosten. Liegen die Grenzkosten bei Null und findet kein Verschleiß des Originals statt, tritt bei einer illegalen Kopie in Wahrheit kein Schaden ein, sagen sie. Wirft man aber einen Blick auf die Vollkosten, sieht die Sache ganz anders aus.

Jeder Produzent immaterieller Güter steht vor hohen Fixkosten, deren Refinanzierung er sich durch den Verkauf möglichst vieler Kopien erhofft. Jede Kopie erbringt einen Deckungsbeitrag. Steigt die Zahl der verkauften Kopien, steigt auch der Deckungsbeitrag jeder zusätzlich verkauften Kopie, denn die Grenzkosten sind ja nahezu Null. Sinkt hingegen die Zahl der verkauften Kopien, sinkt auch der Gesamtertrag, während die an jedes Exemplar zu richtende Hoffnung auf Deckungsbeitrag steigt.

Der Produzent reagiert darauf zunächst mit Preissteigerung und bewegt sich entlang seiner Preis-Absatz-Kurve, und zwar genau so lange, wie höhere Stückpreise sich noch durchsetzen lassen. Hat er die Preiselastizität ausgereizt, macht er einen Kassensturz. Liegt der Preis unter dem Deckungsbeitrag, den er zur Deckung der Fixkosten benötigt, stellt er die Produktion im Regelfall ein. Er wird versuchen, das bereits Produzierte so erfolgreich wie möglich zu versilbern, um einen möglichst hohen Anteil seiner bereits verursachten Fixkosten einzuspielen. Weitere Produktionen aber unterlässt er, da er weiß, dass sie ihm Verluste bescheren würden.

Produzieren tut er nur, wenn er mit einige Sicherheit davon ausgehen kann, dass der erzielbare Preis die Kosten deckt. Dies ist umso wahrscheinlicher, je mehr Kopien er verkauft, und umso unwahrscheinlicher, je weniger er verkauft.

Liegt die Umtauschrate von illegalen zu legalen, verkauften Kopien über Null, dann führt jede weniger gestohlene Kopie im entsprechenden Verhältnis zu mehr Verkäufen. Umgekehrt bedingt ein Anwachsen der illegalen Kopien zu einem Sinken der Verkäufe – immer vorausgesetzt, dass die Umtauschrate größer Null ist, wovon man ausgehen kann.

Piraterie führt deswegen zwangsläufig dazu, dass weniger produziert wird. Extreme Piraterie bedingt automatisch das Absterben der kommerziellen Kreativproduktion. Es bleiben dann nur noch die Laien und Freiwilligen übrig, die ohne Zweifel enorm kreativ und produktiv sind, aber die Lücke nicht füllen können, die die Profis hinterlassen.

Insofern sei Freakonomics empfohlen, den Blick von der Grenzkostenbetrachtung einmal auf die Vollkostenkalkulation zu senken, und Günter Krings und Ansgar Heveling sei noch einmal beigepflichtet für ihre wirtschaftlich zutreffende Analyse: „Bei der Durchsetzung des Urheberrechts nicht um Zensur geht, sondern einzig und allein darum, Kreative vor Ausbeutung zu schützen.“



 

77 Kommentare

 
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  64.  
  65. (Pingback)

    [...] deutsche Journalist Christoph Keese bezieht in seinem Blog „der Presseschauder“ kritisch zu den Protesten Stellung: Bei der Durchsetzung des Urheberrechts geht es eben nicht um [...]

    Der Kampf um die Kohle – Kreative im Internet

    15. Februar 2012

     
  66.  
  67. Ich glaube, dass es ein Irrglaube ist, dass SOPA die Urheberreche der Kreativen schützen soll. Die Rechte landen meist bei den Vertreibern, deren Existenz wirklich mehr als obsolet geworden ist und die sich mit Händen und Füßen gegen die Moderne und eben die neuen Sachzwänge wehren und dabei metaphorisch gesprochen über Leichen gehen und Bigotterie verbreiten.

     
     
  68. Skal

    Sie ignorieren das Argument, dass illegal kopierte Werke als Werbung fungieren können:
    Wie hoch die Umwandlungsrate von illegal zu legal tatsächlich wäre, kann niemand mit Bestimmtheit sagen. Sicherlich liegt sie weit unter 100 Prozent, aber ebenso sicher kann man davon ausgehen, dass sie über 0 Prozent rangiert.

    Hier gehen Sie offensichtlich davon aus, dass die Umwandlungsrate zwischen 0 und 100 Prozent ausgedrückt werden könnte. Berücksichtigte man einen Werbeeffekt, müssten zumindest theoretisch auch negative Werte möglich sein.

    Generell glaube ich nicht, dass es ein fixes Verhältnis wäre, sodass man besser die absoluten Zahlen untersucht:

    Wenn keine illegalen Kopien erworben würden, wäre die Zahl der verkauften Kopien sicher zwischen folgenden Grenzen:
    1) Summe von bisher illegalen und legalen Kopien (wenn statt jeder illegalen Kopie eine legale verbreitet wird).
    2) Null (wenn statt zuerst illegaler und dann legaler Kopie keine erworben wird).

    Sie meinen die wahre Zahl, liege zwischen Ober- und Untergrenze; dem stimme ich zu, aber für diese Grenzen.

    Wo die Zahl genau liegt, ist noch weiter zu untersuchen. Der Beweis durch Behauptung reicht mir jedenfalls nicht:
    immer vorausgesetzt, dass die Umtauschrate größer Null ist, wovon man ausgehen kann.

    Mit dem steht und fällt die darauf aufbauende Argumentation.

    Zu SOPA/PIPA haben Sie ja noch etwas angekündigt. Bitte berücksichtigen Sie, dass da nicht nur Definitionsgrenzen problematisch ist, sondern das ganze Konzept, Privaten (d.h. nich öffentlich kontrollierten) ein Werkzeug zu geben, das zur Zensur verwendet werden kann.

     
     
  69.  
  70. “Hinter der CDU/CSU-Erklärung stehen Ansgar Heveling und Dr. Günter Krings. Beide sind bemerkenswert gradlinige und kompetente Politiker.”

    Die Union hat doch mittlerweiler erkannt, dass sie mit so Urheberrechtsextremisten wie Heveling und Krings nicht weiterkommt.

    “Der CDU-Abgeordnete Michael Kretschmer, Fraktionsvize der Unionsfraktion, zeigte sich auf Anfrage “sehr erstaunt” über die Äußerung seiner beiden Kollegen. Der Netzpolitiker weiter: “Es ist wie so häufig: Mangelndes Fachwissen führt zu den abstrusesten Vorschlägen.”

    Unionspolitiker pfeifen Copyright-Hardliner zurück

     
     
  71. nichtsdestotrotz

    @TecoScr

    Ihre Ansichten, Argumente und Beispiele find ich interessant, und würde gern mehr lesen. Ihr Blog ist leider etwas spärlich und Ihre Beiträge etwas… kurz.^^ Werde es aber im Auge behalten.

     
     
  72. Produzieren tut er nur, wenn er mit einige Sicherheit davon ausgehen kann, dass der erzielbare Preis die Kosten deckt. Dies ist umso wahrscheinlicher, je mehr Kopien er verkauft, und umso unwahrscheinlicher, je weniger er verkauft.

    Liegt die Umtauschrate von illegalen zu legalen, verkauften Kopien über Null, dann führt jede weniger gestohlene Kopie im entsprechenden Verhältnis zu mehr Verkäufen. Umgekehrt bedingt ein Anwachsen der illegalen Kopien zu einem Sinken der Verkäufe – immer vorausgesetzt, dass die Umtauschrate größer Null ist, wovon man ausgehen kann.

    Piraterie führt deswegen zwangsläufig dazu, dass weniger produziert wird. Extreme Piraterie bedingt automatisch das Absterben der kommerziellen Kreativproduktion.

    Was Sie hier aufstellen, Herr Keese, ist eine betriebswirtschaftliche Rechnung. Das Urheberrecht (das Recht im Allgemeinen) betrifft aber nicht nur einzelne Unternehmen, ja nicht einmal nur einzelne Industriesektoren, sondern die Gesellschaft als Ganzes. Insofern ist für eine rechtsökonomische Untersuchung immer eine volkswirtschaftliche Rechnung gefragt.

    Für sich genommen stimmt ihre betriebswirtschaftliche Rechnung. Durch jede Kopie entgeht dem Rechtinhaber ein Betrag größer Null. Das Optimum laut diesem Modell wäre eine Welt, in der das Urheberrecht um jeden Preis durchgesetzt wird, allumfassend ist, und bis in alle Ewigkeit reicht. Das wäre das Optimum für die Produzenten, aber um die allein geht es nunmal in der Realität nicht. Vielmehr müssen die Interessen aller Beteiligten abgewogen werden. Ein Gesetz wie SOPA/PIPA mag Jobs in der Film- und Musikindustrie erhalten; aber wenn es dafür Jobs in der Internet- und der sonstigen Wirtschaft vernichtet, richtet es gesamtwirtschaftlich nunmal Schaden an.

    Sinn und Zweck des Urheberrechts war es nie, Urhebern ein maximales Einkommen zu sichern. Es geht vielmehr darum, in der langfristigen (dynamischen) Perspektive sicherzustellen, dass immaterielle Güter in optimaler Menge produziert werden und dabei den Nutzen aller Mitglieder der Gesellschaft maximieren. Dafür gilt es, bei der Gesetzgebung die jeweiligen Interessen abzuwägen und auszugleichen. Die Wissenschaft, zumindest die ökonomische, ist seit längerem davon überzeugt, dass derzeit eine Imbalance zu Gunsten der Produzenten besteht (eine der zahlreichen Studien haben Sie erst kürzlich selbst in Ihrem Blog erwähnt). SOPA/PIPA wäre somit ein Schritt in die falsche Richtung.

    Viel wichtiger ist es meiner Meinung aber darauf hinzuweisen, dass eine Verschärfung des Urheberrechts die Raubkopierer nicht verschwinden lassen wird. Ebensowenig wie eine Prohibition die Nachfrage nach Alkohol versiegen lässt. Die Lösung besteht mittel- und langfristig nur darin, ein besseres Produkt anzubieten, mit den “Piraten” sozusagen zu konkurrieren. Nicht die Klagen gegen Napster und Grokster haben das “MP3-Problem” entschärft, sondern komfortable Angebote wie Apple iTunes oder Amazons MP3 Store. Insofern muss die Medienindustrie anerkennen, dass es eine gewisse Nachfrage bei den Konsumenten gibt, die entweder sie selbst befriedigen, oder eben “Piraten”. SOPA/PIPA hin oder her.

     
     
  73. Robert Kindermann

    Sehr geehrter Herr Keese,

    es ist aus Ihrer Sicht vollkommen verständlich, für ein Leistungsschutzrecht und in Teilen für SOPA zu sein.

    Niemand will die Grundlage der Kreativindustrie oder gar der Journalisten entziehen.

    Es geht aber auch um die Verhältnismäßigkeit.

    Die Mittel, die gerade bei SOPA oder auch ACTA angewandt werden, sind in den Augen vieler unverhältnismäßig. Zumal leider durch das Lobbying der Eindruck entsteht, dass einige wenige nur die Sicherung ihrer Macht erstreben.

    Das finde ich feige. Gerade diese Industrie, die in den Chefetagen in den seltensten Fällen von Kreativen besetzt ist und die oftmals ihre eigenen Autoren, Reporter, Redakteure, Kameramänner, Volontäre, Praktikanten, Pförtner mit grenzwertigen Verträgen und Arbeits- sowie Bezahlbedingungen (http://www.zeit.de/2007/45/C-Freie-Journalistin) mies behandelt, unterstützt den Staat bei der Errichtung verfassungsrechtlich mindestens bedenklichen Strukturen. Das können auch Sie als Bürger dieser Gesellschaft nicht wollen.

    Herzliche Grüße
    Robert Kindermann

     
     
    • Christoph Keese

      Sehr geehrter Herr Kindermann

      danke für Ihren Beitrag. Ihre Anmerkung trifft absolut zu. SOPA muss die Verhältnismäßigkeit wahren. Ich bin überzeugt, dass der Grundgedanke des Entwurfs dies tut, dass aber Nachbesserungsbedarf bei einzelnen Formulierungen, insbesondere bei den Legaldefinitionen besteht. Die meiste fachkundige Kritik gegen SOPA setzt an dieser Stelle an. In der Tat sind einige Definition unsauber, zu weit oder zu gefasst. Aus Kenntnis der handelnden Personen bin ich überzeugt, dass dies nicht böswillige Absicht der Initiatoren ist, sondern dass an diesen Punkten gearbeitet werden kann. Auch die Initiatoren und betroffenen Branchen haben ein Interesse daran, ein sauberes und missbrauchsfestes Gesetz zu schaffen. Deswegen lohnt sich die weitere Arbeit an SOPA. Man sollte das Projekt nicht zu den Akten legen. Genau dem Vorwurf, den Sie erheben, sollte die Medienbranche ausweichen: nämlich dass sie feige ist und mit zweierlei Maß nicht. Dies ist nicht beabsichtigt, und wenn Passagen von SOPA diesen Eindruck erwecken, sollte dagegen angearbeitet werden. Denn SOPA ist eben nicht der Versuch, mit Generalsperren das Internet abzuschließen und die Freiheit abzuschaffen, sondern es soll um präzise gesetzte Ausblendungen missbräuchlicher Webseiten – und zwar nur dieser! – gehen. Um diese Präzision zu erreichen, müssen die Definitionen genau sitzen.
      Ich setze mich gerade mit Detailkritik an SOPA auseinander und werde dazu in nächster Zeit noch einen weiteren Beitrag schreiben.

      Mit besten Grüßen
      Christoph Keese

       
       
  74. nichtsdestotrotz

    Was meinen Sie eigentlich mit Piraten? Segel neuerdings welche durch das internet? Soll es etwa eine Anspielung sein oder ganz einfach nur eine Diskreditierung?
    Wie Sie schon selber sagen, sind Sie nicht objektiv und deshalb disqualifizieren Sie sich selber. Auch scheint mir das Sie ein immer Gestriger sind und alles beim alten belassen möchten, was nicht verwerflich wäre, wenn man sich beide Seiten zurate zieht und dann urteilt, doch das ist gar nicht ihr Ziel. Auch schön wie Sie alle aufzählen, nein doch nicht alle, da wären z.B. die Labels, die Verläger etc., die, um die es sich doch eigentlich dreht.
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    …geldgierigen Internetkriminellen wie dem Gründer von Megaupload beispringen… harter Tobak, vor allem aber eine Unterstellung, die Sie hier zitieren – Erinnert mich doch sehr an Zensursula.
    Anscheinend hat die Mehrheit im Internet recht, und Sie sind im Unrecht.

     
     
  75. (Pingback)

    [...] “Die Verteidiger der Kreativen und der Schaden der Piraterie” (25.1.2012, Christoph Keese, Presseschauder) [...]

    Linksammlung Urheberrecht

    25. Januar 2012

     

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