Wozu Zeitschriften kaufen? Im Internet ist doch alles so schön kostenlos



Titelbild des Economist von der amerikanische
Website www.magazinesdownload.com. Mit ein paar Klicks ist die neue Ausgabe herunter geladen. Verlage und Autoren gehen leer aus, die Plattform aber berechnet Gebühren.

In der Debatte um den Schutz geistigen Eigentums ist immer wieder der Zuruf zu hören: „Die Verlage stellen die Lage aus wirtschaftlichem Eigennutz übertrieben dar. In Wahrheit gibt es doch gar keine gewerbsmäßig betriebenen Webseiten, die Verlagsinhalte stehlen und in den Verkehr bringen.“

Und ob es sie gibt! Online-Journalismus wird massiv kopiert, aber auch vor Zeitschriften schrecken die Räuber nicht zurück. Was Kino.to mit Filmen vorgeführt hat, machen zahlreiche Webseiten mit eingescannten Zeitschriften nach. Weil ich gerade in New York bin, hier ein paar Screenshot vom Surfen unter dem Suchwort „free magazine download“.

Ergebnis: Ein breites, buntes Angebot wartet auf den Leser. Man muss nicht für den Inhalt bezahlen, fällig werden aber Gebühren für den Download. Verlage und Autoren gehen leer aus. Ein Piraten-Wunderland. Das ist es wohl, was die Politiker meinen, die von einer „nutzerfreundlichen Vereinfachung des Urheberrechts sprechen“: Nicht fragen müssen, nicht zahlen müssen. Einfach nur kostenlos ins Zeitschriftenregal greifen.

(Nachtrag: Meine Antworten auf die Debatte zu diesem Beitrag stehen hier.)

So sieht die Homepage der Website www.magazinesdownload.com aus. Ein komfortabler Zeitschriftenkiosk mit jeweils einer attraktiven Titelseite in der Auslage über dem Bruch. Rechts das Verzeichnis der Zeitschriftengenres:

Sucht man einen Titel heraus – wie unten etwa den Economist – , erscheint neben dem aktuellen Titelbild auch eine Leiste mit älteren Ausgaben. Alle sind verlinkt und können mit einem einfachen Mausklick gestartet werden:

Hier die Startseite einer Genrerubrik. Alle verfügbaren politischen Titel sind sauber sortiert mit genauen Upload-Daten. Eine Schwäche hat dieser Kiosk noch: Von weniger populären Titeln wird nicht jede Ausgabe eingescannt. Dafür sind Top-Zeitschriften fast vollständig vorhanden:

Hier als weiteres Beispiel das Verzeichnis der verfügbaren Computerzeitschriften mit der Liste der Genres daneben:

Magazines Download streut geschickt Werbung in seiner Homepage ein, von deren Erlösen die Rechteinhaber natürlich nichts abbekommen. Hier als Beispiel die Männer-Vogue. Bei Mouse Over erscheint Werbung unten über dem Titelbild. Das Targeting scheint zu funktionieren: Männer-Vogue-Leser lieben Batman – manche wenigstens:

Haben wir uns für eine Zeitschrift entschieden, starten wir den Download durch einen Klick auf den Link zu dem Filehosting-Dienst. Magazines Download achtet peinlich genau darauf, die illegalen Scans nicht selber auszuliefern, sondern leitet genau wie Kino.to zu einem Dritten weiter. Falls es überhaupt ein Dritter ist und nicht den Eigentümern von Magazines Download gleich mit gehört. Hier die Linkauswahl:an

Wir entscheiden uns für Filesonic. Folgender Bildschirm erscheint. Wir erfahren, dass der Download gleich losgehen kann:

Klickt man auf den großen Download-Knopf, erscheint wieder eine völlig überflüssige Zwischenseite, deren Daseinsberechtigung allein in der Werbung besteht, die sie ausspielt. Der Anteil der Rechteinhaber an den Werbeerlösen ist auch hier gleich Null:

Einmal auf den Link geklickt, erhalten wir nicht den Download, sondern ein Aboangebot für schnellen Download-Service. Oben steht der Name der Männer-Vogue, für die wir uns entschieden haben. Upgrade to premium? Wollen wir jetzt nicht und klicken stattdessen auf den grünen Knopf „High Speed Download“. Sieht noch ganz einfach aus, doch das dicke Ende kommt jetzt:

Hier die böse Überraschung in Vergrößerung. Statt Highspeed-Download erscheint eine Fehlermeldung. Damit wir überhaupt etwas herunter laden können, müssen wir erst das Premium-Upgrade kaufen. Es gibt also gar kein kostenloses Basis-Angebot. Premium ist die Basis. 9 Dollar pro Monat kostet das preiswerteste Paket:

Wir schauen uns die Abo-Angebote noch einmal genauer an und erfahren, welche gewaltigen Vorteile der schnelle Download bringt. Schnell lernen wir: Für 9 Dollar im Monat bekommen wir den vollen Zugriff auf Hunderte interessanter Zeitschriften. Ein gutes Geschäft. Nicht kostenlos, aber viel preisgünstiger als der Kauf der Zeitschriften auf normalem Wege. Die Rechteinhaber bekommen von den Verkaufserlösen nichts ab, denn verkauft werden ja Download-Zugänge, nicht Zeitschriften:

Filesonic verrät uns auf der eigenen Seite, dass sie exzellente Cloud-Dienste anbieten, ganz weit vorn bei der Technologie liegen und Daten sicher bei ihnen aufgehoben sind.

Außerdem verabscheue Filesonic jede Form von Piraterie, heißt es auf der Seite. Die Gesetze würde streng beachtet. Sollte sich doch einmal Hehlerware auf dem Server befinden, bittet Filesonic um sofortige Nachricht und verspricht, die Datei sofort zu löschen. Die Rechteinhaber müssen dafür allerdings in einem aufwendigen Nachweisverfahren genau belegen, dass sie wirklich Rechteinhaber sind. Sonst könnte ja jeder kommen.

Wenn die Rechteinhaber eine Datei – also eine Ausgabe – haben löschen lassen, wirkt diese Löschung nur für diese eine Datei. Dieselbe Ausgabe kann eine Sekunde später wieder gescannt und hochgeladen werden. Andere Ausgaben natürlich sowieso. Filesonic ist dann wieder bass erstaunt, dass irgendjemand illegale Scans eingestellt hat. Magazines Download hat mit der ganzen Sache nichts mehr zu tun, denn offensichtlich handelt es sich nur um ein Problem der Cloud-Plattform.

Google mischt natürlich fleißig mit und wirft beim Suchwort „Free magazines download“ ein Verzeichnis aller einschlägigen Seiten aus. Interessant, dass Google selbst klare Straftaten nicht als Suchwort sperrt oder zumindest eine unverfängliche Liste unter Streichung der illegalen Anbieter anzeigt. Die Begründung ist klar: Google indexiert ja nur, was im Web stattfindet. Mit den Eigentumsdelikten der angezeigten Seiten hat Google nichts zu tun, wird Google sagen, wenn man danach fragt.

Magazines Download ist nicht allein. Es gibt Dutzender solcher Seiten, und alle sind leicht mit Google auffindbar. Hier zum Beispiel die Homepage von Magazine Time. Das Modell funktioniert exakt gleich. Im Hauptangebot steht gerade der New Scientist:

Wir sehen also: Gedruckte Zeitschriften werden gewerblich und organisiert gestohlen. Alle Beteiligten behaupten, sie würden nicht stehlen, sondern lediglich Dateien ausspielen, die unbekannte Dritte hochgeladen haben. Unter dem Strich aber steht fest: Journalisten und Verlage gehen leer aus. Jede herunter geladene Datei ist ein Verkauf weniger.

Nutzerfreundliches Urheberrecht bedeutet politisch meist nichts anderes, als diese Praxis endgültig legalisieren zu wollen und die Kreativen sowie ihre Verlage dauerhaft zu enteignen.

PS: Verlage sind übrigens durchaus innovativ und schaffen vergleichbare legale Angebote. Ein Beispiel aus den USA dafür ist NextIssue.com, ein Joint Venture von Condé Nast, Hearst, Meredith, News Corporation und Time. Kunden haben also durchaus die Möglichkeit, sich legal zu verhalten und die Arbeit der Kreativen zu würdigen.



 

157 Kommentare

 
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    [...] „Warum Bild.de kein Piratensender ist“ mit 15,69 Prozent nicht erschienen wäre. Bronze geht an „Wozu Zeitschriften kaufen? Im Internet ist doch alles so schön kostenlos“, für den ich all jenen zu danken habe, die bestreiten, dass Verlagsinhalte im Netz gestohlen [...]

    Mario Sixtus ist Quotensieger 2011 beim Presseschauder | der presseschauder

    29. Dezember 2012

     
  21. Downloaderklärer

    > Statt Highspeed-Download erscheint eine Fehlermeldung.
    > Damit wir überhaupt etwas herunter laden können, müssen
    > wir erst das Premium-Upgrade kaufen.

    In dem Bild fehlt der untere Teil (Scrollbalken?), weiter unten ist ein Button mit “langsamer Download”, der muss angeklickt werden, dann kommt eine Zeitverzögerung (1 min. oder so), dann ein Captcha das gelöst werden muss.
    Der Download muss dann noch per Klick gestartet werden. Der kostenlose Download ist langsam. Wenn beim gleichen Angebot danach noch eine Zeitschrift geholt wird, kommt noch eine längere Pause hinzu.

     
     
  22. HAL9000

    Jede herunter geladene Datei ist ein Verkauf weniger…

    Das ist einfach falsch. Diese Phrasen kann ich nicht mehr hören.
    Ich versuche es mal so. Ich selbst habe seit ’82 regen Kontakt mit dem Computern. Was wäre heute Microsoft mit Windows wenn nicht 95% der User die einen Rechner hatten eine nicht Lizenzierte Version von z.b. Win3.11/Win95 installiert hatten ? Windows wäre heute nicht da wo sie jetzt sind. Ich will das nicht unbedingt als Alibi nutzen aber ich hätte mir vor x Jahren keine Win98 gekauft. Ich hatte bereits dafür bezahlt und sah damals keinen Grund zum upgraden.

    Wenn etwas Sehr gut ist, dann kaufe ich es egal wie teuer es ist, weil ich die Entwickler damit Unterstufen möchte. Aber wenn User abgezockt werden sollen ziehe ich die Notbremse. Wie viele von uns hier im Forum haben mit angrenzender Sicherheit wohl diverse Software die nicht Lizenziert ist. Warum ? Weil sie im Leben die Software nie Komerziell nutzen heißt Geld verdienen. Und da ist der Unterschied.
    Ich selbst habe lange Zeit Photoshop7 privat genutzt. Mittlerweile nutze ich Photoshop CS5 ( lizenziert ) und nutze es teils Privat und teils für Gelegenheitsjobs. Die Mentalität des “ist doch alles so schön kostenlos” bekommt hier einen Knacks, weil der Mensch als Jäger und Sammler bekannt ist und im Endeffekt mit 15 GB an Musikdaten nix anfangen kann. Die verotten einfach. Ich selbst kenne solche Zeitgenossen, aber im Prinzip hätte genau dieser User keinen Grund sich die Music zu kaufen, warum auch. Er selbst kauft nur die Platten bzw. CD’s die er mag. Dafür gibt er Geld aus. Jeder Mensch ist so. Das wird in 100 Jahren noch so sein, nur dann sind es vielleicht implantierte Gedanken…

    Leute, genießt doch einach das Leben und lasst die Besserwisser Links liegen. In diesem Sinn. Mein Download ist gerade fertig…

    Hal9000

     
     
  23.  
  24. Andé

    Ich habe mir hier nicht alle Argumente bis zum Ende durchgelesen, aber die Windmühlen sind schon aufgetaucht. Als mitte des 15. Jahrhunderts die ersten Zeitungen aufgetaucht sind, waren sie für die Geschichtenerzähler die bis dato als einzige neue Informationen unter die Bevölkerung gebracht hatten, das gleiche was jetzt das Internet für die Zeitungen ist. Die Welt ist nicht mehr die Welt von vor 20 Jahren alle müssen damit leben auch die Presse entweder sie arangiert sich damit, oder der Verlag geht pleite. Einige werden es überleben, aber wie bei den Kinos, Kneipen oder kleinen Einzelhandelsgeschäften wird die Masse gehen. Wenn der Prozess abgeschlossen ist, wird keiner mehr danach fragen höchstens die Erinnerrung wird noch da sein “weist Du noch damals gab es 15 Zeitungen am Kiosk” wer fragt heute (ok nach 500 Jahren) nach einem singendem Geschichtenerzähler der mir die Nachrichten vom letzten Jahr vorträgt. Die Zeitungen schaffen ja nicht die Meldungen sie transportieren sie nur und irgendwann trasportieren sie halt zu langsam. Auch die Zeitschriften mit ihren längeren Artikeln sind nicht das Ende vom Lied sie geben ja auch nur die Meinung eines Menschen zu einem Thema wieder, in der nächsten Zeitschrift liest sich das schon wieder ganz anders. Also lasst es uns einfach erleben wir werden sehen was sich durchsetzt. Vieleicht geht das Internet eines Tages ein weil es nichts mehr zum Kopieren gibt, das würde mich aber wundern.

    eine schöne Nacht noch

     
     
  25. Günther

    Hier wurde eigentlich schon alles gesagt. Mehrfach.

    Dass jede herunter geladene Datei ein Verkauf weniger ist, glaubt der Verfasser doch selber nicht. Nie und nimmer.

    Gruß
    Günther

     
     
  26. Immerhin bietet Filesonic den Verzweifelten Verlagen Hilfe an “Sind Sie Eigentümer von Inhalten? Klicken Sie hier, um herauszufinden, wie Sie mit Ihren eigenen Inhalten Geld verdienen können.”

     
     
  27. tschill

    Wow, Top-Zeitschriften wie Military Times oder Advertising Age sind kostenfrei erhältlich? Auf die habe ich schon lange gewartet. Muß nur noch schnell die neueste Brautmoden und Feuerwehr-Magazin auslesen und dann geht es ab in die düstere Halbwelt – wo doch gerade der Dollar so günstig steht.

     
     
  28. Satanslittlehelper

    Um Sie zu beruhigen: Ich werde nie, aber auch niemals ein kostenloses, kopiertes, gescanntes, illegal verbreitetes, vomlastergefallen hehlerwariges, leistungsungeschütztes Erzeugnis ihres Verlages konsumieren. Versprochen!

     
     
  29. bla

    das mit dem filehostern hat da jemand noch nicht ganz so verstanden:

    “Schnell lernen wir: Für 9 Dollar im Monat bekommen wir den vollen Zugriff auf Hunderte interessanter Zeitschriften.”

    klingt toll und reißerisch und ist doch so dermaßen falsch das es mir kopfschmerzen bereitet

     
     
  30. Markus

    Wenn man auf jeden Werbebanner klickt, den man finden kann, wäre es sogar schwer auf Spiegel.de einen Artikel zu lesen. Der durchschnittliche Surfer ist vielleicht dumm, aber so dumm nun wiederum auch nicht.

     
     
  31. Mirko

    Auch wenn ich dem Artikel prinzipiell zustimme, und es überhaupt nicht mag, wenn dritte mit geklauten Sachen Geld machen wollen, ist die Aussage:

    “Jede herunter geladene Datei ist ein Verkauf weniger.”

    schlichtweg falsch. Das gilt für Zeitungen genauso wie für Musik, Filme und Software.
    Nur weil jemand etwas herunterlädt heisst noch lange nicht das derjenige auch Geld dafür ausgeben würde.

    Was kann man dagegen tun? Apple hat es mit Musik vorgemacht: Ein einfach zu bedienendes Portal in dem man ganze Zeitschriften oder einzelnen Artikel bequem(!) kaufen kann – und das auch noch günstiger als im Laden (immerhin fallen ja Druckkosten und Vertrieb weg)

    Wo gibt es dieses Angebot von der Verlagen?

     
     
  32. Steven Steve

    “Jede herunter geladene Datei ist ein Verkauf weniger.”

    Obwohl ich schon lange keine Freundin mehr habe, gehe ich nicht ins Bordell. Fände ich ekelig und schlecht.

    Ich kann nicht verstehen wie jemand glauben kann das jemand der etwas umsonst nimmt, dafür automatisch auch bezahlen würde, wenn er es nicht umsonst bekäme.

    Seltsame Einstellung.

     
     
  33. Kommentator

    Dass ausgerechnet ein Mitarbeiter eines Konzerns der gewerbsmäßig am laufenden Bande Urheberrechtsveränderungen begeht (geklaute Facebook-, StudiVZ-Bilder und YouTube-Videos usw.) sich über die “pösen” Urheberrechtsverletzer aufregt, hat etwas vom beklauten Dieb der “haltet den Schuft” schreit.

    Urheberrechtsverletzungen sind nicht in Ordnung, egal wer sie begeht. Wenn überhaupt muss der Weg durch die Instanzen beschritten und die Gesetzeslage angepasst werden. Dass hier nach MI und Film-Industrie aber immer noch jemand sich nicht zu schade ist, jeden Download mit einem entgangenen Verkauf gleichzusetzen, zeigt schon auf welchem Niveau Qualitätsmedien bei Springer hergestellt werden.

    Das geforderte Leistungsschutzrecht wäre aber nichts Anderes als staatlich organisiertes Raubrittertum. Sicher, das anbrechende neue Zeitalter wird noch viele Opfer fordern. Und auch einige Verlage werden darunter sein (und auch wenn ich es nicht glaube, sollte ASV darunter sein, wäre es nun wirklich nicht schade). Auch der Buchdruck hat einiges überflüssig gemacht. All die Mönche die die Werke nichtmal lesen konnten die sie kopierten.

    Wird aber die Presse als 4. Gewalt im Staate darüber zerbrechen? Mit Sicherheit nicht. Menschen mit mehr Phantasie als Christoph Keese werden Geschäftsmodelle der Zukunft finden. Auch wird die Gesellschaft Journalisten in weit geringerem Maße brauchen, als derzeit noch. Schon heute sind die besser recherchierten Informationen als man sie zu Hauf im Netz findet nur noch in den echten Qualitätsmedien zu finden, von denen der ASV nicht ein einziges herausgibt.

    Die Variante Skandalnudel Bild kann man ja nichtmal zu den Medien zählen, geschweige denn einen positiven Faktor der Gesellschaftshygiene nennen. DPA-Printouts wie “Die Welt” sind in Zeiten des Internets auch eher von eingeschränkten Nutzen und das bisschen Content was da noch selbstproduziert ist, findet man tatsächlich in höherer Qualität in den vielgeschmähten Blogs. Diese werden auch in Zukunft mehr und mehr die Rolle der heutigen Verlage übernehmen, durchaus auch mit kommerziellem Hintergrund. Unter Umständen auch unter anderem Namen. Wenn überhaupt wäre es also an der Zeit Dinge wie den Informantenschutz und das Presserecht an die Erfordernisse der Zukunft anzupassen. Eine Verschärfung des Urheberrechts scheint mir da doch sehr anachronistisch.

    Die Magazine werden auch in Zukunft ihren Platz finden. Dutzende Internetmagazine machen das vor, von denen nicht ein Einziges Probleme mit Raubkopien hat. Vorreiter sind hier erstaunlicherweise mal die Spieleplattformen und weniger erstaunlich die IT-Plattformen, vermutlich weil den Machern dort die finanziellen Möglichkeiten ihrer Hauptkonsumenten bewusster sind und sie nicht auf das jämmerliche Mantra: jeder Download ein entgangener Verkauf hereinfallen. Portale wie Golem oder Buffed kommen ganz ohne Magazinverkäufe aus. Der hier vorgezeichnete Weg ist sicherlich kurzfristig auch die Ecke, in der die Totes-Holz-Fraktion der Magazine noch eine Weile wird Unterschlupf finden können.

    Ich selbst beziehe mittlerweile längst kein einziges Magazin mehr. Selbst Fachmagazine sind mehr schamlose Werbefläche für Konzerne geworden, und da spreche ich noch von dem, was mir als Artikel verkauft wird. Dazu ein gefühlter Werbeanteil von 40% um die Artikel herum. Da stellt sich mir die Frage, warum ich dafür überhaupt noch einen Cent ausgeben soll. Wäre es mir Gratis geliefert worden, ich würde sicher noch hin und wieder drin blättern. Für das was aktuell geboten wird, gebe ich aber sicher nicht auch noch Geld aus. Da ist mir sogar der Gang zum freundlichen Filesharer um die Ecke zu aufwändig …

     
     
    • André

      schade das Du mich nicht mehr besuchen willst, aber ich muss Dir recht geben, wenn ich die Zeitungen nicht gratis hätte würde ich sie nicht mehr lesen.

       
       
  34. knallbonbon

    legal oder illegal

    hin und her oder her und hin

    gestiges eigentum oder geistiger dünnschiss . . .

    . . . was interessieren einem mitarbeiter des AXEL SPRINGER AG Verlagshauses tataschen oder gar tatsächliche wahrheiten solange er/sie ihre finger haben aus denen sich sich (ganz qualitäts-medial) die eigenen saugen können?

    schönen gruß noch zum selbst eingeläuteten untergang. die meisten leute sind nämlich nicht ganz so dumm als das sie nicht doch noch eines tages bemerken werden als für wie dämlich sie eigentlich gehalten werden von den mittlerweile völlig korrumpierten “qualitätsmedien-machern” und ihren windigen auftraggebern.

    eines tages macht es dann ein gewaltiges rumms-die-bummsdi – und weg seid ihr alle!

     
     
  35. Hans Krull

    Also erstmal ist nicht jeder Download ein Verkauf weniger. Es ist doch wohl klar, dass mehr Zeitschriften runter geladen werden, wenn sie umsonst sind, als wenn sie gekauft werden müssten und man noch dazu zum Kiosk muss.

    Die Wahrheit ist doch, dass sich die Verlage gerade in Deutschland mit Händen und Füssen gegen Neues wehren. E-Books z.B. kosten in Deutschland genauso viel, wie die gedruckten Ausgaben, obwohl sie in der Herstellung nur einen Bruchteil kosten. In anderen Ländern wird dieser Vorteil auch an den Kunden weiter gegeben (mehr oder weniger). Hierzulande gröhlt man rum, man sei ein traditionsbewusstes Land, in dem die Menschen so an ihren Büchern hängen. Dabei hängen nur die Verlage an ihren alten sterbenden Strukturen. Sie versuchen durch Gesetze und Polizei die Zeit anzuhalten.

    Es gibt von den Verlagen keine Angebote, – und in good OLD Germany schonmal garnicht – die dem Kunden inhaltlich auch nur annähernd das bieten, was die bösen, bösen Diebe bieten. Man hat es doch mit iTunes gesehen, dass derjenige, der mit der Zeit geht sich dumm und dämlich verdienen kann.

     
     
  36. Leser

    Zum Thema Raubkopie und Erfolg. Ein sehr erfolgreicher englischer Autor antwortete einst auf die Frage “Wer ist berühmter, Sie oder die Autorin von Harry Potter?” mit der einfachen Antwort (sinngemäß) “Keine Ahnung, aber laut Aussage des britischen Buchhandels werden mein Bücher(auf Papier) häufiger gekaut.”

    Der Mann war auch mal Pressesprecher, später fing er dann an zu schreiben. Er ist als Pressesprecher nicht reich und berühmt geworden. Also Autor schon, siehe oben.

     
     
  37. hiro

    Das ist wirklich unglaublich, wo doch mittlerweile alle Verlage ein genauso komfortables Angebot mit ähnlich bequemer Pauschal-Zahlweise für Downloads haben.

    Haben sie nicht? Ach so.

     
     
  38. Bernd Börse

    Was mich am meisten erstaunt, ist: Anscheinend hat Herr Keese das wirklich erst jetzt herausgefunden. Es gibt seit Jahren viele deutsche Magazine gratis zum Download…

     
     
  39. proforma

    filesonic ist ein Sharehoster. Er macht – was gmx mit E-Mails macht – mit Dateien. Niemand käme auf die Idee, gmx zu unterstellen, sie würden mit Beleidigungen (in den E-Mails) Geld verdienen und zu fordern, dass sowas schon im Vorfeld gelöscht wird.

    filesonic bietet den Dienst grundsätzlich umsonst an. Wer hier erstmal lustig auf Premium klickt und sich dann über Kosten wundert ist doch selbst schuld. Und sich dazu noch aufregen, die Leute wollen im Netz alles umsonst.

    filesonic gibt von den €9.- für das Premium Abo nichts an die Verlage, weil diese Magazine sowieso schon illegal hochgeladen wurden. Das wäre so, als würde ich von der Telekom Geld wollen, weil Betrüger auch das Telefon nutzen. Ausserdem würde niemand bei Verstand ein solches Abo abschliessen um ein Magazin (oder auch jeden Tag eines) zu erhalten.

    Lassen Sie doch beim nächsten Mal jemanden den Artikel schreiben der Ahnung hat.

     
     
  40. Has-Juergen

    Es gibt deutschsprachige Seiten, von denen man über den Weg kostenloser File-Hoster so gut wie jede deutsche Zeitung / Zeitschrift problemlos kostenlos herunterladen kann. Keeses Ausflug nach USA ist überflüssig, andererseits dokumentiert er damit aber eindrucksvoll seine Ahnungslosigkeit.
    Die auf deutschsprachigen Seiten komplett erhältlichen Produkte seines Verlages sind in TOP-PDF-Qualität, so dass Keese sich fragen sollte, ob nicht Leute aus dem eigenen Haus die PDFs illegal ins Netz stellen. Allerdings sollten sich auch andere (Spiegel, stern, FR, Süddeutsche) diese Frage stellen, zumal die Downloads ihrer Produkte laut Statistik deutlich häufiger sind als die paar heruntergeladenen PDFs von Springer-Zeitungen.

     
     
  41. Random Guy

    “Es gibt also gar kein kostenloses Basis-Angebot.”
    Sachlich falsch, siehe KleinMagazines-16.png

    “Gedruckte Zeitschriften werden gewerblich und organisiert gestohlen.”
    sachlich falsch,
    die Zeitschriften werden gekauft und eingescannt, Diebstahl bedingt rechtswidrige Wegnahme.
    Und ob hier den Verlegern Geld entgeht, würde bedingen, dass die Personen, die das Angebot nutzen alle sonst die Zeitung kaufen würden, das wäre durch Sie nachzuweisen.

    Ihren Vorschlag Google zu zensieren, lass ich an dieser Stelle unkommentiert.

     
     
  42. milan8888

    Vielleicht einfach mal bei der IVW anregen die Downloads bei der verbreiteten Auflage mit reinzunehmen?

    Wie ist das eigentlich mit Büchereien, da gibts auch Zeitschriften und Kopierer.

    Wie ist das eigentlich mit der Post – die verbreitet ja auch oft genug Waren illegalen Ursprung und verlangt dafür auch noch Porto. Da muss doch der Gesetzgeber härter durchgreifen.

     
     
  43. i-lancer

    Wer es nicht mal schafft genügend eigene Kreativität aufzubringen um seinem Blog einen eigenen Namen zu geben, sondern schlicht und einfach den Namen eines anderen Blogs (www.presseschauer.de) kopiert, sollte sich vielleicht nicht so weit aus dem Fenster lehnen.

     
     
  44. JJPreston

    Danke für den Hinweis, Herr Keese. Jetzt weiß ich ja, wo ich suchen muss…

    Haben Sie eigentlich auch so große Bauchschmerzen, wenn BILD mal wieder unter der Quellenangabe “Internet” mit geklauten Facebook-Fotos online und in Print Geld verdient?

     
     
    • Jonas

      Ja, das ist etwas, das mich wirklich massiv stört. Denn nicht nur mit der lächerlich inkompetenten Angabe “Quelle: Internet” machen sich andere Medien oft lächerlich. Nein, gegen die freie Verfügbarkeit von Informationen hat man in Printredaktionen gar nichts, wenn man selbst abschreibt – sei es von Bloggern, von der Konkurrenz oder auch gerne aus Wikipedia. Siehe etliche Watchblogs.

      Und selbst wenn der Gesetzgeber der Printbranche aus der Patsche hilft (Marktwirtschaft bedeutet übrigens auch, dass Märkte kaputtgehen können), dann wird das die Probleme nicht lösen. Dann machen wir Informatiker uns eben ein neues Netz – “mit Black Jack, Nutten und Koks”. http://www.youtube.com/watch?v=K15a1o7ze7Q

       
       
  45. Ford Perfect

    Ich finde das Argument das die geschaltete Werbung als direkter Gewinn durch die Bereitstellung von illegalen Downloads gilt knapp an der Realität vorbei :)
    In der Regel lädt der Betreiber der Seite die Downloads nicht selbst hoch sondern stellt lediglich die Plattform die Usern/der Community erlaubt Links zu Filehostern hoch zu Laden. Natürlich verdient der Betreiber also an illegalen Downloads durch die Klicks auf seiner Seite aber er geht nicht hin und stellt Tonnen von Material on und lässt sich durch Werbung direkt vergüten.
    Alle anderen Argumente wurden ja schon auseinander gepflückt, schlechte Recherche (selbst Wikipedia) und fehlende Internetkompetenz.

     
     
  46. w_p

    Ich weiß nicht was ich von jemanden halten soll, der anscheinend so unerfahren im Internet ist das er nicht herausfindet, das man diese Zeitschriften auch komplett kostenlos bekommt, sogar ohne auf Premium auf der Downloadseite zu klicken.
    Wenn man schon als Springerlobbyist unterwegs ist, sollte man wenigstens ein Minimum an Sorgfalt in die Recherche legen. Die weiteren inhaltlichen Schwächen wie “Jede herunter geladene Datei ist ein Verkauf weniger.” oder ihre Unzulänglichkeiten im Bereich des Rechts und des geistigen/realen Eigentums unterstreichen das dann noch.
    So etwas erwartet man von jemanden der sich hobbymäßig mit dem Thema beschäftigt, aber doch nicht von jemanden der augenscheinlich seine Leser überzeugen will. Denn dazu ist dieses Blog doch da – unsere Politiker werden sie ja eher über andere Kanäle erreichen und ihnen ihre Meinung einflüstern können.

     
     
  47. Jonas

    Liebe Zeitschriftenbranche, willkommen in der Realität. Damit müssen wir uns in der (Spiele-)Softwarebranche seit den 80ern herumschlagen. Seht lieber möglichst bald ein, dass es keine restriktive Lösung gibt (wenn es uns Softwareentwicklern in 30 Jahren nicht gelungen ist einen wirksamen Schutz vor Raubkopien zu entwickeln, wem dann?) und fangt nicht es öffentlich zu bejammern. Das hilft nämlich überhaupt nichts. Was allerdings hilft, ist so gute Qualität und interessante Produkte zu bringen, dass Menschen bereit sind, für das Gesamtpaket zu zahlen, allein schon um mehr vom gleichen Entwickler/Bereitsteller/Journalisten zu erhalten. Stichworte zum Googlen für Hintergrundinformationen: Z.B. Blizzard, Minecraft, Humble-Indie Bundles.

    Jetzt könnte man das natürlich als Spielerei oder Eskapismus für Jugendliche abtun. Aber ganz im Ernst: damit schließt man nur die Augen weiterhin vor einer Entwicklung, die die Printmedien seit jahren zurücklässt. Und die mit daran liegt, dass man sich dort als kulturell überlegen und die Heimat der Bildungs-Bourgeoisie betrachtet.

     
     
  48. Christoph Keese

    Allen Kommentarschreibern vielen Dank für den Beitrag. Freischaltung wegen Zeitverschiebung leider erst jetzt.

     
     
  49. mcsteed

    Herr Keese, es ist leider noch schlimmer. Wenn man sich ein wenig geschickter anstellt, kostet der Download des Magazins nur Zeit.
    Klickt man nämlich nicht auf Highspeed, sondern scrollt ein wenig, findet man die Option “slow download”, die dann statt 10 Sekunden 2 Minuten braucht.
    Der Service von Filesonic bietet die Möglichkeit größere Dateien, die manchmal via E-Mail verloren gehen, dort hochzuladen und den entsprechenden Link weiterzuschicken. Das es da zu Missbrauch kommt, der eventuell sogar eingeplant ist, ist klar und traurig.
    Ich erlaube mir diesen Hinweis, weil Ihre Überschrift darauf hindeutet, dass hier etwas umsonst ist, das ist zwar richtig, geht aus Ihrem Text jedoch nicht hervor. Den ob der Leser für das Magazin oder den Download zahlt, ist ihm ja prinzipiell egal, kostenlos ist das so aber nicht.
    Kostenlos geht es aber eben auch, wie von mir beschrieben.
    Mit den besten Grüßen

     
     
  50. floyd

    Was mich am meisten an dem Artikel erstaunt ist die vermeintliche Überraschung des Autors über Fliehoster. Wer neue Gesetze, Rechte und sogar Abgaben einfordert sollte sich mit dem Staus Quo auskennen. Das ist hier offensichtlich nicht der Fall. Die Annahme, der Hoster Filesonic gehöre evtl. zu MagazineDownloads lässt darauf schließen, dass dem Autor eigentlich komplett unbekannt ist, wogegen er hier wettert.

    Filesonic ist einer von vielen Filehostern, die Ihren Nutzern ermöglichen eigene Dateien online zu speichern.
    Dieses Geschäftsmodell ist legitim. Illegale Dateien, wie diese Magazine dürfen selbstverständlich nicht gehostet werden. Landen trotzdem illegale Dateien auf den Servern können diese gemeldet werden und werden umgehend gelöscht. Gängige Praxis bei allen Filehostern.

    Dass es trotzdem Seiten wie MagazineDownloads gibt lässt sich mit keinem Gesetz verhindern. Selbstverständlich kann man dagegen vorgehen. Auch jetzt schon. Und gleichzeitig kann man sich sicher sein, dass morgen woanders eine Seite nach gleichem Prinzip erstellt wird.

    Ich schließe mich also diversen Vorkommentatoren an: Wenn es jemandem gelänge ein bequemes, legales, bezahlbares Angebot bereitzustellen hätte er damit Erfolg.

    Bestes Beispiel ist iTunes. Trotz zunehmender Technisierung und größerer Bandbreite der privaten Internetanschlüsse stellt die Brennerstudie 2010 dar, dass illegale Musikdownloads seit 2005 (412Mio.) bis 2009 (258Mio.) um ca. ein Drittel abgenommen haben.

    Abgesehen davon finde ich es beschämend wie in der Diskussion immer wieder die “Kreativen” und die Journalisten als bemiteidenswerte Opfer der Piraterie inszeniert werden. Selbstverständlich sind die Löhne niedrig, die Arbeitszeiten und -bedingungen oft unmenschlich. Aber liegt das am Anteil von theoretischen (!) Käufern die das Magazin illegal online beziehen um es am Rechner zu lesen?
    Ich glaube nicht.

     
     
  51. daMasta

    Solche Angebote sind klar rechtswidrig. Und im Gegensatz zu kino.to macht sich, glaube ich, sogar derjenige, der downloadet strafbar, da er ja nicht nur streamt, sondern eine Kopie dauerhaft auf seinem Datenträger abspeichert.

    Das impliziert aber nicht,
    -dass Google deswegen die Suche einschränken müssen sollte (selbst bei Bing findet man Treffer für “Windows Crack download” und aus einer Suchanfrage lässt sich die Intention des Suchenden nicht eindeutig herausfinden).
    -dass das Nutzungsverhalten einzelner User kontrolliert und auf der Grundlage bestraft werden darf.
    - dass Filehoster unmittelbar für die Inhalte verantwortlich sind.

    Damit müssen sich Verlage und Journalisten abfinden.

    Es ließe sich vielleicht noch einrichten, dass sich klar rechtswirdrige UND gewerbliche Angebote auch international leichter vom Netz nehmen lassen, aber da werden sicher nicht alle Staaten mitspielen. Außerdem scheint in diesem Fall http://www.magazinesdownload.com ein offizieller Reseller von Filesonic zu sein. Da könnte man einrichten, dass Filehoster zu überprüfen haben, ob ihre Reseller gezielt zu raubkopierten Inhalten verlinken und diese Überprüfung nachweisen können, da sie ansonsten doch für ihre Reseller verantwortlich sind.

    Noch zwei Sachen:
    1) Dass durch neue technische Möglichkeiten und gewisse bürgerliche Grundrechte für manche Dinge Geschäftsgrundlagen wegfallen, ist nicht per se was Schlimmes (außer vielleicht für die Betroffenen). Rechtfertigt jedenfalls nicht, zu dem Zwecke die Grundrechte zu beschneiden.
    2)Ist diese Aussage völlig daneben: “Jede herunter geladene Datei ist ein Verkauf weniger.”
    Das ist, wie wenn man sagt, dass durch jede verkaufte Louis Vuitton-Taschen-Fälschung von 50€, LV dadurch der Verkauf von einer 1.500€-Originaltasche entgeht.
    Wie kommt man überhaupt darauf, dass jemand, der sich ein Magazin umsonst downloadet, sich dieses sonst auf jeden Fall auch selber gekauft hätte?
    Soviel wie man downloaden kann, kann man zum Teil gar nicht in der Lage sein, auszugeben.

    Fazit: Ich finde den Hinweis auf diese Form der dreisten Internet-Piraterie interessant, die impliziten Schlüsse werden dadruch aber auch nicht weniger falsch als sie es schon vorher waren.
    Das journalistische Geschäftsprinzip in der jetzigen Form wird nicht mehr lange Bestand haben, es sei denn Zensur und Überwachung wird zur Norm.

     
     
  52. Leser

    Ja, ja das lieber Urheberrecht und Co.

    Gerade die Axel Springer Verlags AG geht mit diesem Recht sehr sonderbar um. Solange in der “Bild” auf “Bild.de” und anderen Produkten dieses Verlages ebenfalls “geklaute” und illegal beschafftes veröffentlicht wird, sollte man ganz leise auftreten.

    Es könnte sonst sein, dass der Gesetzgeber etwas zusammenbastelt was für beide Seiten eine böse Überraschung werden könnte.

     
     
  53. karpatenhund

    Tut mir leid, aber ich musste bei dem Beitrag lachen. Er ist undifferenziert und ganz eindeutig aus Sicht der Verlage geschrieben, ohne sich vernünftig mit der Materie auseinander zu setzen.

    Punkt 1: Ja, bei Direktdownloadanbietern wie FileSonic werden sicherlich etliche Daateien hochgeladen, an denen der Uploader keine Rechte besitzt. Man kann sich aber durchaus fragen, ob solche Anbieter nicht eine sinnvolle Dienstleistung im legalen Bereich bieten. Primär sind sie für den Up- und Download von Dateien geschaffen, was per se nicht illegal ist. FileSonic wird jedenfalls nicht damit geworben haben, Zugriff auf hunderte Zeitschriften für 9 $ im Monat anzubieten, sondern sie bieten erst einmal eine legale Dienstleistung für 9 $ im Monat an.

    Punkt 2: Ja, Google zeigt in seinen Suchergebnissen illegale Angebote. Was genau ist jetzt die Forderung? Soll Google tausende Anwälte beschäftigen, die sich jede Indizierung gesondert anschauen und sie als legal oder illegal klassifizieren? Suchmaschinen funktionieren automatisch. Zudem ist Google für die Angebote selber nicht verantworlich, sondern im Prinzip ein weitestgehend neutrales Verzeichnis (ja, das ist umstritten; nein, das möchte ich nicht ausdiskutieren, weil bekannt ist, dass Suchmaschinen Ergebnisse immer irgendwie werten müssen), das eine Übersicht über die vorhandenen Angebote – sortiert nach entsprechenden Suchbegriffen – liefert. Und nein: “free magazines download” liefert NICHT per se klar illegale Angebote. Überraschung: Es gibt tatsächlich Zeitschriften, die kostenlos verfügbar sind. Man denke an die ZJS im juristischen Bereich; die weiter.vorn oder die Max Planck Forschung im naturwissenschaftlichen Bereich.

    Punkt 3: Die Behauptung, jede heruntergeladene Datei sei ein Verkauf weniger, wird nicht wahrer, je öfter man sie wiederholt. Glaubt irgendjemand ernsthaft daran, dass jemand, der 10 oder 15 Zeitschriften illegal herunterläd, für diese Zeitschriften auch 40, 50, 60 Euro oder mehr ausgeben würde, sprich: Sich diese Zeitung in jedem Fall kaufen würde? Es tut mir leid, aber: Der Geldbetrag, den die meisten monatlich zur Verfügung haben, ist beschränkt. Grade bei jungen Erwachsenen ist die Annahme, wirklich alle heruntergeladenen Ausgaben würden auch gekauft, utopisch. Man kann sich darüber streiten, wie hoch der Schaden im Endeffekt wirklich ist, denn sicher wird zumindest ein gewisser Anteil der Downloads statt des Kaufs stattfinden.

    Fazit: Im Ergebnis liefert der Beitrag keine Neuigkeiten, er setzt sich nicht fundiert mit der Thematik auseinander und beinhaltet wenig mehr, als eine Beschwerde über die aktuelle Situation.

     
     
  54. hintze

    haha sehr gut, herr keese. sehr schoen gezeigt, warum das internet funktioniert und was so toll daran ist. und warum die verlage daran interessiert sind mit stalinistischen methoden geld aus den leuten rauszupressen. so platt es klingt, aber ihr habts verpennt. so wie die musikindustrie letztes jahrhundert. ist traurig, aber das ist kapitalismus. das leben is kein ponyhof, also findet euch damit ab. viel erfolg trotz allem, die ein oder andere zeitung kauf ich nach wie vor sehr gerne :)

     
     
  55. Okay, die Behauptung “Jede Kopie entspricht einem nicht gekauften Original” ist Kappes – das hatten wir.

    Respekt, Herr Keese: Kein Kollege von den Computerzeitschriften würde sich trauen, direkt auf ein Piratenangebot zu verweisen. ich müsste mich schwer irren, wenn das nicht auch schon rechtlich angreifbar ist (und der Sache nicht dienlich).

    Weiter im Text: Die Magazine auf diesen Webseiten werden in den seltensten Fällen “eingescannt”. Meistens sind es Kopien bereits vorliegender digitaler Ausgaben.

    Oft genug werden Zeitschriften angeboten, die es hier nicht zu kaufen gibt. Wie stehen Sie dazu?

    Und schließlich: Natürlich können Sie die Hefte bei Filesonic u.ä. auch kostenlos laden. Man muss nur den richtigen Button anklicken. “High Speed Download” ist es naturgemäß nicht.

    Ich bin auch kein Freund von Raubkopien und finde, dass Journalisten für ihre Texte bezahlt gehören. Aber etwas mehr Präzision in der Recherche und der Argumentation wäre vielleicht ratsam.

     
     
    • Moon

      ich müsste mich schwer irren, wenn das nicht auch schon rechtlich angreifbar ist (und der Sache nicht dienlich).

      Natürlich dient das der Sache; genau so wie Herrn Keeses peinliche Aktion mit dem vergessenen Impressum oder dem dreisten Diebstahl des Hündgen-Artikels. Durch so was werden die ahnungslosen Politiker irgendwann doch noch kapieren (wenn auch vielleicht nur mit Hilfe der Piraten), wie sehr sie von Leuten verarscht werden, die sich nicht mal selbst an ihre geforderten Regeln halten.

      Die ganze Diskussion um das Leistungsschutzrecht hätte man doch auf der 1. Pressekonferenz sofort durch ein beherztes Nachhaken bzgl. robots.txt abbügeln können. Wenn man sich von Google ausgebeutet fühlt, warum bittet man den Crawler dann um Besuch? Das sind zwei so fundamental entgegengesetzte Positionen, die mit Logik einfach nicht vereinbar sind.

      Natürlich ist Google selbst schuld, dass sie die ganzen Blätter nicht mal 3 Monate aus dem Index nehmen um die Verlage jammernd um Wiederaufnahme betteln zu lassen, damit auch der letzte (Politiker) begreift, wer hier von wem unentgeltlich eine Leistung abstaubt.

       
       
  56. peter meier

    Oh, Herr Keese hat “das Internet” entdeckt…
    Glückwunsch!

    Und auch gleich die Filehosting-Dienste, die für User-Geld sogar “Premium-Downloads” anbieten (und für eine weitere Werbungszwischenschaltung das ganze auch kostenlos machen).
    Nochmals Glückwunsch!

    Zeitschriften-Scans gab es im Netz, da hatten 90% der Verlage eine statische Kontaktwebsite im Internet, E-Paper gab es von den Verlagen anschließend mal mit dreifacher Downloadhürde (Erstanmeldung, Einzugsermächtigung freischalten lassen, DRM-File herunterladen).

    Andere waren schneller! Und besser! Und nutzerfreundlicher!
    Und Sie heulen weiter rum, statt endlich sowas wie Presse-Grosso, Lesezirkel und andere Oflline-Erfindungen endlich auch ordentlich fürs Web umzusetzen.

    Das ist arm.

     
     
  57. Horst

    Zum einen ist es definitiv eine gute Sache wenn sich Güter quasi leistungslos vervielfältingen lassen.
    Zum anderen haben die Leute i.d.R. einen Sinn dafür was ein “wirkliches” Verbrechen ist und was lediglich zum Verbrechen erklärt wird.
    Die meisten Leute werden das Stehlen also das – Wegnehmen von Dingen – als Verbrechen begreifen.
    Wenn jemand allerdings freiwillig etwas zur Verfügung stellt damit ein anderer freiwillig davon eine Kopie machen kann – ist das kein “wirkliches” Verbrechen und wird auch nicht so empfunden.

    Das das für einige Interessengruppen unangenehm ist ist klar. Das die Dinge in Zukunft auch nicht mehr so bleiben werden wie sie waren ist allerdings auch klar.

    Und wenn die momentanen, etablierten Profiteure zetern und klagen und Angst machen wollen – z.B. das es dann keine Zeitungen und Künstler etc. mehr geben würde … – ist auch das verständlich.

    Die Zeiten ändern sich halt.
    Und auch heute kann man mit einem Pferdewagen als Touristen-Attraktion noch Geld verdienen – und auch heute gibt es noch vereinzelt Telefonhäuschen.

    So ist das halt … Veränderungen tun dem einen weh – den anderen erfreuen sie … :o )

     
     
  58. whatsoever

    Ich möchte nur kurz darauf hinweisen, das der Satz “Premium ist die Basis” — mindestens im abgebildeten Fall — nicht korrekt ist. Der kostenfreie Download ist möglich.
    Um viele Premiumkunden zu gewinnen, wird natürlich seitens des Hosters darauf geachtet, eine Benutzerunfreundlichkeit für Nicht-Premium-Kunden einzubauen (d. h. zu suggerieren, man müsste zahlen).

    Ein derartiges Angebot kann nur primär werbebasiert funktionieren, da sonst die Seite illegalen Konkurrenzangeboten unterlegen wäre. Die benötigte Benutzermasse ließe sich nicht erreichen.

     
     
  59. Gast

    > Doch gegen Gratis-Seiten tun sich legale Seiten so schwer wie Fernsehhändler gegen Hehlerware.

    Ach, Steam macht sich da schon ziemlich gut.
    Und Fernsehhändler tun sich tatsaechlich gegen Hehlerware schwer? Habe ich da irgendwas verpasst? Wo bekomme ich denn praktisch solche heisse Ware her?

    > Zwischen geistigem Eigentum und Eigentum an einem Auto gibt es keinen Unterschied.
    Warum Eigentum nicht geistig sein kann
    http://www.heise.de/tp/artikel/35/35727/1.html

     
     
  60. Reiner

    Diese Angebote erzielen den Gewinn durch Online-Werbung? Und “verletzen” fortwährend “Urheberrechte” bzw. ermöglichen so etwas? Sind mithin “kriminell”? Sollte man dann nicht die dort Werbetreibenden als “Unterstützer einer kriminellen Vereinigung” belangen? Wäre doch sicher lukrativer, einfacher und effektiver, als die Nutzer zu verfolgen.

     
     
  61. Als das gleiche zuerst der Filmindustrie und dann der Musikindustrie passierte: Alles lag (und liegt noch und immer mehr) im Internet zum illegalen Download parat, da hat die gedruckte Presse über die achso pöse und doofe Musikindustrie, die das Netz verschlafen hat, in vielen Artikeln nur hämisch gelacht.
    Nun sind sie selbst dran. Mein Mitleid haben sie also nicht.

     
     
  62. Statistiker

    Nettes Zitat, aber völlig falsch: “Schaden entsteht auch und gerade bei der Wegnahme von Umsätzen nicht knapper Güter.”

    Nicht knappe Güter haben keinen Preis und damit auch keinen Umsatz. BWL 1. Stunde.

    6, setzen.

     
     
  63.  
  64. llamaz

    Das ist ja schön und gut und sicherlich ein Problem. Auch wenn die These “Jede herunter geladene Datei ist ein Verkauf weniger.” mehr als absurd ist.

    Da machen also irgendwelche Leute illegale Sachen und klauen was. Und deshalb brauchen wir dann ein Leistungsschutzrecht – nicht damit das aufhört – sondern damit sich die Verleger die Verluste von anderen bezahlen lassen können die mit dem Klau gar nichts zu tun haben. Wenn mir jemand mein Fahrrad klaut dann ist das ärgerlich. Und dann muss ich mir überlegen ob ich mein Fahrrad nächstesmal besser abschließe und welche Möglichkeiten es gibt gegen die Fahrraddiebe vorzugehen. Wenn ich aber zur Bundesregierung renne und diese dann auffordere die Gesetze so zu ändern, daß mir das geklaute Fahrrad von Dritten bezahlt wird, dann ist das ziemlich lächerlich.

    Schon fast betrügerisch ist es aber, wenn ich mein Fahrrad verleihe und andere damit kostenlos rumfahren lasse und behaupte es wäre geklaut worden.

    Was aber ziemlich nahe an das herankommt, was die Verlage machen wenn sie sich über die Nutzung ihrer Inhalte in Aggregatoren wie Google News beschweren.

    Schauen wir mal in die robots.txt von bild.de.
    http://www.bild.de/robots.txt
    Da sehen wir z.B. folgenden Eintrag:
    User-agent: *
    Crawl-delay: 10
    Was übersetzt so viel heist wie: An alle Suchmaschinen: Kommt vorbei und nehmt alle Seiten in euren Index auf. Und zwar mit einer Geschwindikeit von 1 Seite pro 10 Sekunden.

    Was wäre denn die Alternative in diesem Bereich zum Leistungsschutzrecht: Man könnte seine Seite für Suchmaschinen sperren. Anschließend die Suchmaschinenbetreiber kontaktieren und sagen: Hallo – wenn ihr unsere Seiten in unserem Index wollt, dann zahlt dafür. Das wäre marktwirtschaftlich.

     
     
  65. Stefan

    Ich würde nie auf die Idee kommen, eine Zeitschrift am Computer Monitor zu lesen und ausdrucken wäre Schwachsinn, da das teurer ist als das kaufen.

    Aber hin und wieder hätte ich gerne eine digitale Version eines bestimmten Artikels, ohne nochmals dafür Geld zu bezahlen. Dank des informativen Artikels, weiß ich nun wo ich diese bekommen.

    Aber “Jede herunter geladene Datei ist ein Verkauf weniger”, ist natürlich Quatsch. Genauso wie bei Musik, ich hätte gar nicht die finanziellen Mittel auch nur den Bruchteil der runtergeladenen Musik zu bezahlen. Ich müßte also darauf verzichten.

    Das ist die Crux bei der Frage des “geistigen Eigentum”, steht wirklich die Anzahl der Verkäufe über der Anzahl der verteilten Exemplare?
    Bei Musik ist es sicher nicht so, da der Künstler deutlich mehr mit der Darbietung verdient, also durch den Verkauf.

    Für Zeitschriften wäre eine deutliche Vergrößerung der Leserschaft auch ein materieller Vorteil. Was auch viele Zeitschriften mittlerweile nutzen und ihre Artikel überwiegend kostenlos in’s Internet stellen.

    Aber das Grundproblem ist, eine digitale Kopie läßt sich nicht verhindern. Das heißt die Bewahrer des alten Modell kämpfen auf verloren Posten gegen eine immer schneller voranschreitende Technik. Wie man diese verliert, läßt sich an den vergeblichen Versuche der Musikindustrie mit Kopierschutzmechanismen sehen.

    Oder, um es in ein anderes Bild zu packen. Wenn die Regierung plötzlich auf die Idee käme Individualverkehr zu beschränken, gäbe es einen grossen Aufschrei. Und das obwohl dieser für viele tausend Tote jährlich, für eine enormen Flächenverbrauch und Luftverschmutzung verantwortlich ist – Trotzdem würde es niemand schaffen, ihn zu verbieten. Es läßt sich eben kaum etwas verbieten, was technisch eine Selbstverständlichkeit ist. Damit müssen sich die Verlage abfinden, wie es auch die Musikindustrie versucht.

     
     
  66. Stefan Meier

    Sehr geehrter Herr Keese,

    ich nutze Filesonic von Zeit zu Zeit für den Austausch größerer (legaler) Dateien und möchte Sie deshalb auf einen inhaltlichen Fehler in Ihrem Artikel hinweisen:

    [...] Statt Highspeed-Download erscheint eine Fehlermeldung. Damit wir überhaupt etwas herunter laden können, müssen wir erst das Premium-Upgrade kaufen. Es gibt also gar kein kostenloses Basis-Angebot. Premium ist die Basis. [...]

    Dieser Absatz ist so nicht korrekt. Es stimmt zwar, dass man durch einen Klick auf den Button “High Speed Download” zu dem Premium-Angebot des Anbieters weitergeleitet wird. Es gibt jedoch sehr wohl ein kostenloses Basis-Angebot, zu erreichen über den Button “Slow Download”. Nachteile sind hier eine Wartezeit von ca. 30-60 Sekunden, bevor sich der Download starten lässt, sowie eine gedrosselte Downloadgeschwindigkeit.

    Natürlich ändert das nichts daran, dass Filesonic und ähnliche Filesharing-Seiten für illegale Zwecke missbraucht werden, daher kann ich Ihren Unmut sehr gut nachvollziehen. Ich möchte nur darauf hinweisen, dass sich Seiten wie Filesonic durchaus auch für legale Zwecke nutzen lassen. Und das, wenn auch mit Abstrichen, auch kostenlos.

     
     
  67. Hearst

    Ich dachte einen Moment lang, jetzt kommt was ganz Neues. Ich mag nicht glauben, daß Sie wirklich so naiv sind, wie Sie hier tun. Magazine und Zeitschriften – selbst das Dreckserzeugnis aus Ihrem Hause ist dabei, warum verstehe ich auch nicht – liegen schon seit einigen Jahren tausendfach bei vielen der one-klick-hoster und es werden immer mehr. Ansonsten erzählen Sie Ihren Lesern aber ziemlichen Stuß, denn natürlich ist dieses ganze Zeug KOSTENLOS “downzuloaden”. Und natürlich verdienen die mit Werbung. Vermutlich sogar viele dabei, die auch bei Ihnen inserieren. Das wissen Sie auch. Springer halt, oder? Verständlich jedoch, daß Sie Ihre werte Leserschaft nicht zu inkriminiertem Handeln anleiten wollen. Daß jedoch jeder Download, der nicht bezahl wird ansonsten die Verlegerkasse hätte klingeln lassen, das glauben Sie doch wohl selbst nicht. hätten Sie denn alle diese Platten gekauft, die Ihnen Freunde auf Kasette überspielten, gekauft? Und kommen Sie jetzt bitte nicht mit schlechterer Tonqualität. Das war damals relativ wurscht. Kaufte man halt besseres Material.

    Nichtsdestotrotz ist diese Büchse jetzt offen, und in Anbetracht der Strukturen des Netzes auch nicht wieder zu schließen. Die Frage ist: Wann schaffen die Verleger zu fairen Konditionen Zugang zu ihren elektronischen Produkten? Deutlich unter Printpreisen, nachdem in hohem Maße Kosten für Vertrieb, Grossisten etc. wegfallen? Dh, It-Investitionen amortisieren sich viel besser.

    Ihr Verhalten ist dem der Musikindustrie mit den netten Raubkopiererspots in den Kinos vor Jahren sehr ähnlich. Sie wissen wie es ausging. So lange aber Springer weiter seine enormen Gewinne in die Welt tröten kann, wird sich wohl nichts ändern. Stattdessen setzen Sie als Außenminister alle juristischen, politischen, medialen Lobbymittel ein, um eine Presse-GEZ zu schaffen. Sie werden scheitern. Es muß erst richtig weh tun. Wie schruben Sie: . . . das dicke Ende . . .

     
     
  68. Lars

    Sie haben auf eine Frage nach einem einfachen, legalen Angebot mit dem iKiosk von Apple gekontert. Der ist hier in Deutschland noch nicht gestartet und hat bei weitem nicht den umfang illegaler Angebote. Sie schulden dem Leser die Antwort, wo es ein legales System mit einfacher Zahlungsweise und Downloadmöglichkeit gibt, dass zudem auf mehreren Geräten nutzbar ist.

    Eine Anmerkung habe ich noch zu der Aussage “Jede herunter geladene Datei ist ein Verkauf weniger.” Eine steile These. In den Kommentaren wurde bereits darauf eingegangen. Es dürfte doch klar sein, dass nicht jede Kopie zwangsläufig bei Nichtverfügbarkeit einen Kauf darstellt.

     
     
  69. milan8888

    »Jede herunter geladene Datei ist ein Verkauf weniger.«

    Das Herunterladen ist wohl eher mit dem kurz mal Durchblättern im Zeitschriftenladen zu vergleichen. Ne Wohnungsbesichtigung ist ja auch noch lang kein abgeschlossener Mietvertrag.

     
     
  70. Martin D.

    Mein Bekannter Bob hat sich mal testweise eine Ausgabe eines Linux-Magazins auf einem Piraterie-Portal heruntergeladen. “Filesonic nervt echt, indem sie den Link für den kostenlosen Download so unauffällig wie möglich platzieren”, meint er, “aber zum Glück gibt es ja bessere Filehoster und Werkzeuge zum Herunterladen.”

    Als er mir dann das heruntergeladene Dokument präsentiert schrecke ich angewidert zurück: ein eingescanntes Dokument, zwar in ganz brauchbarer Auflösung aber bestehend aus Grafiken. Wer soll das bitte lesen, und auf welchem Gerät? Wer will denn auf eine Volltextsuche verzichten? Zeitschriften-Piraten scheinen recht schmerzunempfindlich zu sein.

     
     
  71. code

    Sie haben natürlich Recht, Herr Keese.

    Aber eine andere, lose mit dem Thema zusammenhängende Frage: Warum kann ich in der iKiosk-App keine Einzelausgaben kaufen?

     
     
  72. Der Satz “Jede herunter geladene Datei ist ein Verkauf weniger.” ist der größte Quatsch, den ich je gehört habe.

    Schonmal daran gedacht, dass sich da Leute Zeitschriften herunterladen, die die Zeitschrift niemals kaufen würden? Vielleicht sind sie dann ja sogar so interessant geschrieben, dass sich so einer die Zeitschrift dann doch kauft?

     
     
  73. Hätten Sie bei Filesonic auf “Slow Download” geklickt, anstatt auf Highspeed, hätten sie keine 9 Euro bezahlen müssen, sondern das Magazin komplett Gratis herunterladen können. Nur so als kleiner Nachtrag.

     
     
  74. Denis Diderot

    “Jede herunter geladene Datei ist ein Verkauf weniger.”

    Diese Aussage ist durch nichts belegt und schwerlich zu verteidigen. Viele Exemplare würden gar nicht gekauft werden. Ansonsten wird sich bei verbessertem Angebot die Lage verbessern; die ipad-Fixierung sollte auch überwunden werden.

     
     
  75. Peter von Frosta

    Herr Keese, ich bin auch gegen illegale Downloads, und der Apple Newsstand bzw das Amazon Zeitungsangebot ist gut, aber natürlich ausbaufähig.

    Aber sich hinzustellen und zu behaupten, das jeder Download eine verkaufte Ausgabe weniger ist, das ist dumm. Es ist dumm, weil es falsch ist, und die Leute diese Lüge durchschauen. Es ist nicht seriös. Die Leute die downloaden, hätten in den meisten Fällen auch dann nicht gekauft, wenn es keinen download gäbe. Sie wollen nämlich einfach kein Geld ausgeben.
    Das eigentliche Thema sollte also eher sein, wie erreiche ich Käufer, die bisher keine sind?
    Und die Antwort kann doch nicht der iKiosk sein, auf dem es nur Springer Zeitschriften gibt. Es ist natürlich auch klar warum nicht, denn wenn ich selbst Gewinnbeteiligungen verlange, die nur geringfügig unter denen von Apple liegen (und bei denen es plötzlich böse ist), dann darf ich mich nur wundern warum niemand mitspielen will.
    Und wirklich besser als die Downloads ist es ja auch nicht. Die downloads werden vermutlich aus PDFs oder JPGs bestehen. Das bekomme ich im iKiost auch. Nur leider ist das nicht wirklich auf mobiles Lesen ausgerichtet, es ist ein starres, nicht-interaktives Layout.

    Sie wollen also die Downloader zu Käufern machen, bieten aber keinen Mehrwert.

     
     
  76. Das übliche Gejammer der Content-Industrie mit dem Argument “geistiges Eigentum”. Statt Geschäftsmodelle des vergangenen Jahrtausends zu verteidigen, sollten besser kundenfreundliche Geschäftsmodelle entwickelt werden.

     
     
  77. Werth

    Sie müssen eben keine 9 Dollar bezahlen. Klicken Sie doch einfach auf den langsamen Link, der nicht die vielen schönen Vorteile bringt. Das dauert länger (ein paar Sekunden), kostet aber nichts.

    Aber ich vermute, dass Sie nicht jedes 9-Dollar-Stück zweimal umdrehen müssen.

    Übrigens: Was hat das mit ihrem Lieblingsthema Leistungsschutzrecht zu tun? Die Magazine da hochzuladen ist doch heute schon verboten. Sie erwecken gern den Eindruck, als wäre das alles rechtsfrei und jeder könne machen, was er wolle. DAS STIMMT NICHT.

     
     
  78. Stefan M.

    Lieber Herr Keese,

    der Artikel suggeriert, dass die Filehoster (wie in ihrem Beispiel Filesonic) explizit mit dem Vertreiben von raubkopierten Zeitschriften ihr Geld verdienen. Für diese Darstellung kann ich aber keine sachliche Begründung sehen.

    Das Geschäftsmodell des Filehosters besteht zunächst darin, Speicherplatz und Bandbreite für den Transfer großer Dateien anzubieten. So ein Dienst hat durchaus legitime Einsatzmöglichkeiten, und ist in etwa vergleichbar mit einem Postdienst, der seine Einrichtungen anbietet, um Gegenstände zu transportieren. Der Filehoster verhält sich gewissermaßen zur E-Mail wie ein Paket zur Postkarte.

    Da es sich strukturell bedingt um eine Distribution an eine a priori unbekannte Anzahl von Zielen handelt, findet die Kostendeckung bei Filehostern beim Empfänger anstatt beim Absender statt, was aber meiner Einschätzung nach nichts an der Validität der Analogie ändert.

    Wenn Sie also implizit unterstellen, Filehoster verdienen an raubkopierten Medieninhalten, könnte man genauso gut auch der Post vorwerfen, aus einer Infrastruktur Gewinn zu ziehen, die den Versand von raubkopierten DVDs ermöglicht.

    Wenn wir Infrastrukturdienste für die transportierten Güter verantwortlich machen, was im Internet sicher einfacher zu bewerkstelligen ist als bei Post, Telefon oder Autobahn, begeben wir uns in (aus rechtsstaatlicher Sicht) sehr gefährliches Fahrwasser. Von allen in der Urheberrechtsdiskussion involvierten Seiten vermisse ich hier (und in anderen Punkten) den Versuch einer seriösen und ganzheitlichen Folgenabschätzung.

     
     
  79. Wilz

    So viele falsche Angaben in einem einzigen Artikel….

    1. Der Download bei Filesonic & Co. ist in der Regel kostenlos. Sie hätten einfach nur auf “Slow Download” klicken müssen.

    2. Das “aufwändige” Verfahren für einen Abuse besteht aus ein paar Angaben inkl. Adresse, der URL des illegalen Angebotes und einer Unterschrift. (So was kann man heutzutage als Vorlage in Word & Co. speichern. Ehrlich.)

    3. “Free magazines download” ist kein Suchbegriff der eine “klare Straftat” induziert.

    4. Dass es keine gewerbsmäßige Verbreitung “illegaler” Inhalte gibt, behauptet niemand. Jedenfalls niemand, der ein bisschen Ahnung hat.

    5. Ein “illegaler” Download ist kein entgangener Verkauf. Es gibt da nicht zwangsläufig einen wirtschaftlichen Schaden. (Der Kunde erleidet übrigens immer einen wirtschaftlichen Schaden, wenn er einen PC, einen Drucker oder z.B. CD-Rohlinge kauft. Dank Ihrer Lobbyarbeit.)

    Ihr Artikel zeigt jedenfalls sehr schön, dass die Verantwortlichen das Internet immer noch nicht verstanden haben.

    Sie müssen nicht nur ähnliche Angebote schaffen, sondern vor allem bequeme und preiswerte Angebote. Wenn Bücher und Zeitschriften in elektronischer Form nur unwesentlich billiger sind als Papierausgaben (und dann auch noch per DRM verdongelt werden), dann ist das offensichtlich kein allzu attraktives Angebot.

    Und wo ist denn bitte das umfangreiche Angebot deutschsprachiger Zeitungen, Zeitschriften und Magazine? Wo ist denn bitte das preiswerte Lesegrät, mit dem man all die Magazine dann auch bequem und schnell betrachten kann? (Schauen Sie sich an, wie Barnes & Noble das in den USA gemacht hat. Stichwort: Nook Color) Wieso schaffen es die dt. Verlage nicht, sich zusammenzutun?

    Sie werden übrigens – auch so ein irrer Denkfehler der Medienbranche – die “Raubkopierer” nie aus dem Internet vertreiben. Es wird immer Leute geben, die es noch billiger wollen. Oder eben solche, die es sich schlicht nicht leisten können. So wie es auch immer Ladendiebstahl, Einbrüche, Schwarzfahrer usw. geben wird.

    Das ist zweifellos unschön, aber wenn Sie diesen Leuten die Schuld am Niedergang Ihrer Branche geben, dann liegen Sie damit falsch.

     
     
  80. fritzchen

    …Damit wir überhaupt etwas herunter laden können, müssen wir erst das Premium-Upgrade kaufen…

    nö!

    …Es gibt also gar kein kostenloses Basis-Angebot…

    doch, “slow download”!

     
     
  81. Felix

    Ich bin auch kein Fan von Piraterie. Soviel vorweg. Aber ein Satz, auf den auch ein vorhergehender Kommentar einging, stößt mir immer wieder sehr sauer auf: “Jede herunter geladene Datei ist ein Verkauf weniger.”

    Diese Argumentation liest man immer wieder und sie ist m.E. einfach nur Unsinn. Diese Aussage setzt voraus, dass jeder, der (in diesem Fall) eine Zeitschrift illegal herunterlädt, diese andernfalls kaufen würde. Ich bin aber der Meinung, dass dies nur bei den wenigsten tatsächlich der Fall wäre.

    Ich denke wir sind uns einig, dass der illegale Download eine Geringschätzung des Wertes des betreffenden Werkes darstellt. Man ist also der Meinung, dass es nicht das wert ist, was es kosten soll.

    Natürlich fallen bei einer Zeitschrift Kosten an, die bezahlt werden wollen. Daher ist sicherlich der Preis in vielen Fällen gerechtfertigt.

    Daher denke ich auch nicht, dass die Klientel der hier beschriebenen Downloadseiten diejenigen sind, die sich sonst die Zeitungen am Kiosk kaufen oder sie per Abo beziehen, sondern diejenigen, die sie ohnehin online lesen würden.
    Wieso gibt es kein Angebot der Verlage, die Zeitschriften als PDF herunterzuladen, wenn doch offensichtlich ein Markt dafür da ist? Sie würden sich für diese Ausgaben die Druckkosten sparen, die Transportwege, die Zwischenhändler und damit zusätzlich die Umwelt schonen.

    Zwei Haken gibt es dabei aber:
    1. Der Preis würde die oben genannten Einsparungen vermutlich nicht wiederspiegeln, womit wir wieder bei nicht angemessenen Preisen wären
    2. Die Verlage würden viel Geld investieren, um mit DRM oder ähnlichem einen Kopierschutz einzurichten, der letztlich doch nicht viel bringt, für mich aber wieder den Wert mindert, da ich eben nicht damit machen kann, was ich will. iKiosk und konsorten binden beispielsweise das Angebot an das iPad. Ich habe keins, bin also eh außen vor.

    Was die Zeitschriftenverlage – ebenso wie die Musikindustrie, die Computerspielhersteller und viele Andere – nicht verstehen ist, dass
    100.000 verkaufte Werke mit 1.000.000 “Raubkopien” immernoch mehr Einnahmen bringen als beispielsweise 80.000 verkaufte Werke und keine Kopien. Außer, man verwendet das Geld dafür, gegen die Kopierer vorzugehen, weil man ja eigentlich 1.100.000 Ausgaben verkaufen müsste…

     
     
  82. Stefan Meyer

    Sehr geehrter Herr Keese,

    besonders gut haben Sie nicht recherchiert. Auf der einen Seite sprechen Sie von “Gratis-Seiten”, auf der anderen Seite behaupten Sie man müsse 9 Dollar im Monat bezahlen, um überhaupt etwas herunterladen zu müssen.
    Wenn man dem von Ihnen gemachten Screenshot glauben darf, dann ist es auch ohne die 9 Dollar möglich an die Datei zu kommen, als “Slow Download” (Was für die Menge an Information die ein solches Magazin enthält sicher mehr als ausreichend ist). Damit nimmt der Anbieter also noch weniger Geld ein.

    Dass der von Ihnen angegebenen iKiosk nun wirklich keine Konkurrenz zu einem solchen “Gratis-Angebot” sein kann, liegt vielleicht auch an den Angeboten:
    1. nur eine kleine Auswahl an Produkten
    2. unverschämte Preise: Beispiel:
    die Welt Online Abo 30 Tage: 29,99 EUR
    die Welt Kurzabo 4 Wochen Analog(auf Papier) 24,90 EUR (bzw. 40,90 EUR als reguläres Angebot)

    Viele Grüße

     
     
    • Georg Konjovic

      @Stefan Meyer: Zur Titelauswahl habe ich oben schon kommentiert (Zusammenfassung: Titel anderer Verlage folgen in wenigen Wochen mit der neuen iKiosk iPad-App), aber zum Thema Preis würde mich Ihre/Deine Sicht detaillierter interessieren. 29,99 Euro/Monat für das PDF-Abo vs. 40,90 Euro Print ist kein attraktiver Discount?

       
       
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        • Georg Konjovic

          Es wird sehr schnell das Argument “Ihr habt doch keine Kosten mehr: Druck, Distribution, Grosso, Einzelhändler, …” gebracht, wenn es um elektronische Produkte geht. Bleiben wir kurz beim iPad-Produkt: Hier haben wir schon einen respektablen Kostenanteil allein beim Distributor: 30% für Apple sowie 15% Umsatzsteuer (Luxemburg). Auch ich bin gegen jede Form von Phantasiepreis, aber auch gegen Phantasieeinsparungen. Allein die unterschiedliche Besteuerung von gedruckten Publikationen (7%) und digitalen (19%) in Deutschland ist ein beträchtlicher Faktor.

           
           
          • A. Hopfenschauer

            1. Zitat: “Ihr habt doch keine Kosten mehr“:
            Genau das habe ich nicht behauptet! Wie gesagt zahle ich selbstverständlich für die journalistische Arbeit und auch für die notwendigen Vertriebskosten, ich möchte aber sehen, dass sich die auch von ihnen genannten Kostenersparnisse im Endpreis niederschlagen. Ich zahle auch nicht für Heizer auf einer Elektrolokomotive…
            2. Zitat: “Bleiben wir kurz beim iPad-Produkt“:
            Ich war nie beim iPad und es ist auch nicht hilfreich, wenn Sie sich in der Diskussion um reduzierte Vertriebskosten auf das teuerste und unpraktischste Modell zurückziehen. In meinem ersten Kommentar hatte ich ausdrücklich auf ein preiswertes und für beide Marktteilnehmer faires Vertriebsmodell hingewiesen, bei dem man nicht auch noch Apple mitfüttern muss.
            3. Die Redaktion der taz hat bei der Einführung des Onlineabonnements vorgerechnet, dass die 10 Euro im Monat etwa so viel sind, wie ihr auch beim Printabonnements übrigbleibt. Da die Welt einen ähnlichen regulären Abnementpreis verlangt, kann ich nachvollziehen, wieso Stefan Meyer die knapp 30 Euro für die Onlinevariante als “unverschämt” bezeichnet.
            4. Die Zuordnung der unterschiedlichen Umsatzsteuersätze ist auch für mich nicht nachvollziehbar, und zwar nicht nur in diesem Fall. Wenn Sie sich hier für eine Vereinheitlichung einsetzen würden, hätten Sie meine vollste Unterstützung. Hierbei gilt jedoch ebenso wie bei der Beurteilung der Preise für Onlineabonnements im Vergleich zu denen für gedruckte Medien: Akzeptiert wird, was als fair empfunden wird. 70 Prozent sind äußerst attraktiv, 50 Prozent sollten es schon sein, 25 Prozent sind indiskutabel.

               
             
             
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    • A. Hopfenschauer

      Japp. Auch unser Lokalblatt ist online nur unwesentlich billiger als gedruckt und jeder Lokalteil muss einzeln extra bezahlt werden…
      Dank Internet gehen die Grenzkosten für die Erstellung (kein Setzer etc.) und Verbreitung (Papier, Druck, Transport entfallen) von Medien gegen Null. Für die journalistische Arbeit zahle ich gerne, nicht aber irreale Fantasiepreise. Ich würde auch nicht Dreitausend Euro für ein gewöhnliches Buch ausgeben, nur weil das zu vorgutenbergschen Zeiten ein angemessenes Entgelt für die damals notwendige manuelle Abschrift gewesen wäre.
      Positives Beispiel: Die taz gibt es online, in verschiedenen Dateiformaten (txt, html, epub, pdf,…) mit allen Regionalteilen und bereits am Abend downloadbar für 10 Euro im Monat. Ich bin seit drei Jahren Abonent und mit diesem Arrangement hochzufrieden.

       
       
  83. Feynman

    Im zweiten Absatz vergaß ich einzufügen:
    Die Alternative zum Download ist also nicht, dass das entsprechende Gut gekauft wird, sondern dass einfach darauf verzichtet wird.
    Im Gegenteil habe ich für meinen Teil schon oft Alben gekauft, weil die die Gelegenheit hatte, die Musik bereits vorab im Netz anzuhören und nicht die Katze im Sack zu kaufen.

     
     
  84. B. Dübisch

    Herr Keese, Danke für den Link zum iKiosk! Das wird mir meine Lektüre in Zukunft doch sehr erleichtern. Ich habe dort aber leider nur Springer-Produkte entdecken können. Habe ich andere Zeitschriften übersehen oder können Sie mir vielleicht noch einen Tipp geben, wo ich solche Zeitschriften gegen Entgelt lesen oder legal herunterladen kann?

    Ich bin auch der Meinung, dass die Leistung der Reporter und Redakteure ausreichend bezahlt werden sollte. Dass jetzt damit begonnen wird, die Internetdiebe dingfest zu machen, begrüße ich daher. Es wird ja immer wieder gesagt, dass das Internet ein rechtfreier Raum ist oder eine Grauzone, in der die Polizei (noch) machtlos ist. Das darf nicht sein. Vor allem nicht, wenn dabei hart arbeitende Menschen über’s Ohr gehauen werden.

    PS: Ich wusste gar nicht, dass sich Fernsehhändler gegen Hehlerware immer noch (2011!) so schwer tun. Aber sie haben schon recht. Ich hab solche Läden auch schon gesehen. Aber dass die illegal sind, hätte ich jetzt nicht gedacht. Da sollte die Polizei mehr tun. Aber in solchen Bezirken sieht man die ja eher selten. Wer will es ihnen verdenken.

     
     
    • Der iKiosk (sowohl App als auch im Web) verkauft zur Zeit lediglich Publikationen von Axel Springer. Wir haben aber vor einiger Zeit angekündigt auch Titel anderer Verlage zu vertreiben. Dieses Versprechen setzen wir nun in die Tat um: Die neue Version der iKiosk iPad-App wird zahlreiche neue Titel beinhalten! Launch (ein wenig Apple-abhängig) erfolgt schon in den nächsten 2-3 Wochen. Im Web ziehen wir die Titel anderer Verlage später nach.

      Besten Gruß!

       
       
      • Moon

        Launch (ein wenig Apple-abhängig) erfolgt schon in den nächsten 2-3 Wochen.

        Doch schon? Wie unglaublich schnell das alles geht! Eher am Markt wären Sie gewesen, hätten Sie Herrn Keese, statt jahrelang fürs Leistungsschutzrecht hausieren zu gehen, daran mitarbeiten lassen. Andererseits haben Sie vielleicht recht: wenn man nicht mal internetkompetent genug ist, um auf nen Slow Download-Link zu klicken, käme dann wahrscheinlich wieder nur was Apple-lastiges oder DRM-verseuchtes raus.

         
         
  85. Bernd Roth

    Wer eine kostenlose Kopie eines, wie auch immer gearteten, digitalisierten Werkes haben möchte, der bekommt sie auch. Wird ein Download-Dienst gesperrt, gibt es am nächsten Tag 20 neue. Es ist mir ein Rätsel, weshalb man hier immer wieder nach neuen Gesetzen usw. schreit, obwohl doch längst klar ist, dass man damit nicht das Geringste erreicht.

    Wann wird endlich einmal darüber aufgeklärt, wer denn eigentlich diese Downloader sind? Wie hoch ist der Anteil derjeniger, die aus reiner Lust downloaden und 95% ihrer Downloads nicht einmal anschauen? Wie hoch ist denn nun der wirklich entstandene Schaden? Wann wird endlich einmal tiefgehender analysiert, als immer wieder den gleichen Sermon zu veröffentlichen, arme Autoren, arme Industrie usw.. Sich beschweren ist immer einfach, wie wäre es mit besser machen?

     
     
  86. Foxtrott

    Erstens: Richtig, dort ist eine ‘Industrie’ Entstanden, die mit sowas verdient. Aber auch, dass die Umsätze minimal sein dürften. Werbung auf solch ‘zwielichtigen’ Seiten bringt meist nur zehntel Cent Beträge pro ‘click’, aber das verändert den Fakt ja nicht.

    Zweitens: Werter Herr Keese, Ihr Artikel ist ja nicht schlecht geschrieben, aber wenn Sie nicht in der Lage sind bei ‘Filesonic’ kostenlos Downzuloaden, dann kann man ihnen Ihre ‘Internetkompetenz’ absprechen. Die Behauptung das es nicht möglich sei ist schlicht unwahr. Es ist höchsten für Menschen ohne besagte Kompetenz schwer tatsächlich nur auf die ‘free’ bzw ‘slow’ links bzw buttons zu clicken.

    Drittens: “Jede herunter geladene Datei ist ein Verkauf weniger.” Ist das Argument, das bei ‘Piracy’ immer gebracht wird. Interessant, wenn ich also heute einhundert Magazine downloade, dann werden einhundert weniger verkauft. So einfach ist das sicherlich nicht. Sicher lesen viele Loader so auch mal ein dutzend Zeitschriften ím Monat, 100€ (und bei ‘Importen’ gerne einiges mehr) für das selbe würde wohl kaum einer aus der ‘typschen Zielgruppe’ ausgeben (können?). Ich lese zB zwei Wöchentlich und eine Monatliche Zeitschrift, Kostenpunkt im Monat 47€. Das ist entspricht in meinem zwei Personen haushalt schon einem Wöchentlichen Lebensmitteleinkauf, bzw fast genau einem viertel meines frei verfügbaren Einkommens. Kein Wunder das ich nicht noch weitere 40€ für, zB eine Tageszeitung ausgebe….
    Aber allein ‘Ihr’ Unternehmen, werter Herr Keese, hat im letzten Jahr 286 Millionen Euro Gewinn (nach Steuern) gemacht.
    Wie höch müsste da wohl der Anteil an ‘Ersetzern’ sein, damit es sich im Gesamtumsatz von 2800 Millionen Euro (2.8 Milliarden Euro)ernsthaft bemerkbar macht?

     
     
  87. Feynman

    >Jede herunter geladene Datei ist ein Verkauf weniger.

    Genau DAS ist der Trugschluss. Jede nicht heruntergeladene Datei ist eine nicht heruntergeladene Datei weniger. Mehr nicht.

    Ich kann es nicht belegen, bin aber sehr sicher, dass die überwiegende Mehrheit der “Datendiebe” Downloads nicht anstelle von, sondern als Ergänzung zum eigenen, gekauften Medienkonsum nutzt.
    Es werden Zeitschriften oder Filme oder Musik etc. “gestohlen”, für die man eben kein Geld ausgeben möchte (weil sie den Preis nicht rechtfertigen, sie nur am Rande interessant sind, den eigenen Qualitätsansprüchen nicht genügen etc.)

    Ich bezweifle, dass überhaupt genügend Kaufkraft existiert, diese fantastischen “Schadenssummen” zu erreichen.

     
     
  88. Thomas Rickfelde

    Interessant, dass Google selbst klare Straftaten nicht als Suchwort sperrt oder zumindest eine unverfängliche Liste unter Streichung der illegalen Anbieter anzeigt.

    Sollen wirklich Google und co. Hoheitsrechte übernehmen und zensieren, was man im Internet suchen und finden darf? Und wo dann die Grenze ziehen? Es gibt ja immerhin auch unzählige legale Gratismagazine. Und nach welchem Recht? Sollen die Suchworte Homosexualität, Falun Gong oder Frauenrechte auch zensiert werden, weil sie in irgeneiner Region als klare Straftaten geführt werden? Sicherlich sollte das Internet kein rechtsfreier Raum sein, aber das Google die Internetshoheit übernimmt und durchsetzt, dann doch lieber nicht.

     
     
  89. Dirk Moebius

    “Jede herunter geladene Datei ist ein Verkauf weniger.”
    Diese Aussage halte ich fuer schlichtweg falsch. Auch der potentielle Kunde kann jeden Euro nur einmal ausgeben und er wird in aller Regel nicht auf die Idee kommen, sich all die Zeitschriften zu kaufen, in die er, wenn sie “for free” (* gefuehlt kostenlos) rumliegen, auch mal reinschaut.

     
     
  90. SILen(e

    Ist es nicht etwas makaber sich über kopierte Magazine aufzuregen (wobei das eh eine Nische ist, mangels verbreiteter Möglichkeit PDFs auf dem Klo zu lesen – anders als bei Musik, Filmen und Spielen ist hier eine Kopie immer gegenüber einem Original eingeschränkt, da ein Medienwechsel erfolgt) während in den eigenen Publikationen munter Videos aus YouTube ohne Quellenangabe verwendet werden und sich alle ‘qualitativen Printerzeugnisse’ bei jedem Amoklauf und anderen Unglücken mit kleiner aber öffentlichkeitswirksamer Opferzahl darum streiten wer mehr Fotos der Opfer aus ihren Facebookprofilen abdrucken kann?

    Denn bei Journalisten sollte man eigentlich davon ausgehen können, dass sie schon mal ein Urheberrechtsseminar oder wenigstens eine interne Schulung zum Thema besucht haben.

     
     
  91. Christoph

    Was iTunes eindrucksvoll wiederlegt hat. iTunes verdient sehr viel Geld, obwohl es illegale gratis Alternativen gibt.
    Natürlich sind die illegalen Downloadplatformen illegal.
    Das sagt ja die Bezeichnung illegal schon irgendwie aus.
    Ich bin auch kein Beführworter dieser Seiten, obwohl ich Piratenparteianhänger bin. Denn die wollen auch nicht, dass alles gratis im Netz ist und kein Künstler oder Verlag mehr etwas verdient. Das haben sie ja versucht zu suggerieren.
    „nutzerfreundlichen Vereinfachung des Urheberrechts sprechen“

    Die Formel, jeder Download ist ein Verkauf weniger, geht nicht auf. Der Peis bestimmt auch die Nachfrage.
    Wenn der Download 0,- kostet nehm ich ihn mit. Wenn er 0,5 kostet überleg ich es mir schon.
    Da kommt das berühmte Milchmädchen zum zuge.

    Ja, es ist ein problem mit den Downloads, aber es ist auch ein Problem, wie die BILD Fotos von Facebook oder MeinVZ klaut ohne den Eigentümer auch nur zu fragen. Denn auch große Zeitungen haben das System von Eigentum und Internet noch nicht verstanden.
    Ebenso bei Videos.
    “Quelle: Internet” sag ich da nur.
    Manchmal müssen sich die Verlage auch an das halten, was sie selbst einfordern.

     
     
  92. Anonymouse

    Jede herunter geladene Datei ist ein Verkauf weniger.
    Und wenn ein Werbestand kostenlos Getränkedosen verteilt, ist jede verschenkte Dose ein Verkauf weniger. Weil auch jeder, der zufällig vorbeikam, sich ansonsten eine Dose im nächsten Supermarkt gekauft hätte.

     
     
  93. e-k-o

    Lieber Herr Keese,
    danke für den Hinweis, ich war mir bislang nicht im Klaren, dass man auch Presseerzeugnisse kostenlos online bekommen kann.
    Es ist mir übrigens durchaus gelungen, ein pdf probehalber kostenlos herunterzuladen – also ohne eine Premiumvertrag abzuschließen. Auf die Idee hat mich Ihr obiger Screenshot gebracht, auf dem neben “High Speed Download” auch “Slow Download” steht. (Dort war nur eine exe-Datei zu finden, die ich selbstverständlich nicht heruntergeladen habe, aber anderswo auf der Seite war es ganz einfach.)
    Naja, ich werde das Magazin löschen.
    Beste Grüße

     
     
  94. Gartenb.

    Nun, dass Magazine eingescannt und zum Download angeboten werden, ist nichts Neues – und das gibt es auch gratis über die altbekannten Wege wie Bittorrent oder im Usenet. Tatsächlich sind gescannte Magazine, abgeschriebene Artikel und Bücher die Urmütter aller Raubkopien, die schon lange vor Videos und Musik im Netz verbreitet wurden – was bei der schmalen Datenbandbreite in den 90ern und den relativ kleinen Textdateien auf der Hand lag. Vermutlich gab es den schwunghaften Austausch von urheberrechtlich geschütztem Material schon in den 80ern …

    Aus diesem Grund wundert mich der Aufschrei, vor allem aus Buchverlagskreisen, über die plötzlich auftauchenden Kopien doch etwas.

    Dass das was sie beschreiben, natürlich nicht rechtens ist, liegt auf der Hand. Aber wäre es nicht etwas naiv zu glauben, dass in einer Welt, in der alle digitalen Inhalte als Raubkopien angeboten werden, ausgerechnet Magazine außen vor bleiben? Oder wundert sie sich nur über die professionelle Aufmachung der Angebote? Für mich persönlich liegt einer der Gründe, warum ich kostenpflichtige Magazine und Zeitungen kaum im Web erwerbe, an der Fragmentierung der E-Kioske. Ich nutze einen Kindle, und wenn dort das Magazin, an dem ich Interesse habe, angeboten wird, dann gut. Wenn nicht, dann mache ich mir selten die Mühe und grase irgendwelche Verlagskioske ab.

     
     
  95. Hinweis

    Das stimmt so nicht. Klicken Sie doch einfach mal auf Slow Download, warten Sie 30s, geben den Captcha ein und laden Sie das Gewünschte kostenlos herunter. Heutzutage weiß im wahrsten Sinne des Wortes fast jedes Kind, dass man auf Seiten wie filesonic nicht auf den HighSpeed Button klickt, sondern auf den LowSpeed oder You will forever wait forever Button, über den man aber trotzdem meistens mit mehreren 100kb/s etwas herunterladen kann.

     
     
  96. killedbill

    “Interessant, dass Google selbst klare Straftaten nicht als Suchwort sperrt oder zumindest eine unverfängliche Liste unter Streichung der illegalen Anbieter anzeigt.”

    aha. Google soll also in Zukunft bestimmen welche Suchworte “klare Straftaten” sind? Wie soll das funktionieren? Alle Webseiten bannen die Links zu Filehostern anbieten?

    Mit derlei Maßnahmen werden keine Verkaufszahlen steigen. Die Verlage und Journalisten werden auch (ebenso wie Plattenfirmen etc.) irgendwann kapieren das sie diesen Kampf nicht gewinnen können…

     
     
  97. Marc

    Leider fällt doch auf, dass hier zumindest rein oberflächlich geschaut wurde. Abgesehen von der Werbung, mit der sich die Betreiber solcher Downloadangebote finanzieren, ist der Download dennoch ohne Bezahlung möglich. Ein kleiner, aber unnötiger Fehler im Beitrag.

    Das eigentliche Missverständnis liegt aber m.E. doch in ganz anderen Bereichen. Es wird einfach nicht deutlich, worin der Wert dessen liegt, was die Verlage anbieten. Wozu werden diese noch benötigt, wenn jeder selbst mit geringen Mitteln veröffentlichen kann? Warum werden keine Angebote geschaffen, genutzt und beworben, die das ganze deutlich vereinfachen? Ich habe eben einen Blick auf Next Issue geworfen. Was mir allerdings fehlt ist der Hinweis auf die Preise? Sind diese genau so teuer, wie am Kiosk? Sind sie günstiger? Bekomme ich mehr, weniger oder anderes für mein Geld? Nunja, dafür müsste man die App vermutlich downloaden.

    graphicly.com macht es da als Comic-Distributor deutlich einfacher einen Überblick zu bekommen. Zudem fehlen mir bei einem Blick auf NextIssue auch einfach für mich interessante Inhalte. Warum nicht endlich eine Standard etablieren? Stattdessen macht jede Zeitung und jedes Magazin seinen eigenen Kram und jammert. So leid es mit tut: Das nervt.

    Und wenn dann noch bekannt wird, wie die Bezahlung derer aussieht, die die Geschichten schreiben und recherchieren, die Bilder liefern, dann bekommt man als Nutzer immer wieder das Gefühl, dass man nur für den “Sportwagen des Chefs” zahlt.

    Hinzu kommen Urheberrechtsverletzungen derjenigen, die Leistungsschutzrechte fordern und den Wert geistigen Eigentums und die Gefahr durch das Netz betonen. Aktuell stellte Herr Uhl mit seiner Webseite ein Beispiel dar.

    In der Debatte sitzen Sie zudem m.E. einem argumentativen Fehler auf:

    “Auch entgangener Umsatz stellt einen Schaden dar.”

    Das stimmt nicht. Es ist kein Schaden, sondern ein entgangener Umsatz. Wenn dies ein Argument für ein Leistungsschutzrecht ist, dann kann es auch eines für den Zwangskauf der Produkte werden. Denn wenn ich nicht kaufe, dann schädigt dies den Verleger. Ich finde diese Position sehr anmaßend und unangemessen.

    Sicherlich müssen Medien finanzierbar sein und eine plurale Mediengesellschaft ist wichtig. Daher verstehe ich den Sinn von GEZ-Gebühren (so sehr man auch über die GEZ streiten mag) und so von dem Verkauf von Zeitschriften und Zeitungen. Allerdings hat die Möglichkeit der Kopie sehr große Vorteile. Dazu sei nur auf folgenden Artikel verwiesen:

     
     
  98. Twipsy

    Ist doch ganz einfach, Herr Keese: Gehen Sie auf http://www.filesonic.com/resellers/registration
    und registrieren Sie ihren Verlag als Vertriebspartner. So können Sie mit ihren lustigen Holzzeitschriften noch Geld verdienen, indem Sie sich eine völlig neue Zielgruppe erschließen, auch ihren Werbekunden. Dann müssen Sie den Unsinn von “jeder Download ist ein verkauftes Exemplar weniger” nicht mehr erzählen. Die Schulkinder werden auf dem Schulhof die “Post von Wagner” lesen auf ihren Smartphones lesen und fallen vielleicht auch auf ihre Propaganda herein.

     
     
  99. Man kann die Magazine übrigens auch kostenlos herunterladen und muss nicht für mind. 9$ ein Abo abschließen. Einfach auf den “Slow Download” Button klicken. Dann muss man zwar 30 Sekunden Werbung angucken, aber für den Download zahlt man nichts. Das nur als Ergänzung zum Text.

     
     
  100. herr_meier

    “Jede herunter geladene Datei ist ein Verkauf weniger”

    Schöne Pointe, Herr Keese. Aber das ist natürlich falsch!

     
     
  101. Herr Keese,

    so recht sie haben, dass solche Seiten unerfreulich sind, schiessen sich aber, wie bereits oben gesagt selbst ins Abseits mit ihrer falschen Behauptung
    > Jede herunter geladene Datei ist ein Verkauf weniger.

    Diesem ‘Argument’ anderer Industrien folgen selbst die Gericht scheinbar immer weniger.

    Auch ihre Behauptung es gäbe gleichwertige legale Angebote ist nachweislich falsch: Ich besitze einen Sony Reader, ein Android Handy und ein iPad – mir ist kein Angebot bekannt, wo ich nicht DRM-verseuchte, plattformunabhängige Dateien bekomme. Mein Versuch z.B. unseren Altpapierberg durch Umstellen des FAZ Abos auf die ePaper Ausgabe zu reduzieren wurde dadurch vereitelt, dass die FAZ ernsthaft für die Nutzung auf einem 2. iPad ein zweites Abo abgeschlossen haben will. So bleiben wir dann halt doch bei totem Holz.

    Zumindest für mich kann ich sagen: Wenn Ihnen die Umsätze im elektronischen Markt nicht gefallen, machen Sie faire Angebote, die nicht teuerer bei weniger Leistung als das Printangebot sind. Und DRM schreckt genau die Early-Adopter ab, die nicht nur Interesse haben sondern auch den Rest an technischem Sachverstand um zu erkennen was Ihnen da für eine Zumutung angeboten wird. Ein Tipp: Die ‘Zeit’ ist das einzige mir bekannte Presseangebot, dass mich a) interessiert und b) mit einer Auswahl an DRM freien Dateien in Standardformaten mir erlaubt meine Datei zu nutzen wo, wann und solange ich will.

    Der iKiosk und NextIssue leisten nichts davon.

    Aber Lamentieren über Raubkopierer ist sicherlich einfacher als ernsthaft über Ursachen nachzudenken. Oder Kunden wie Kunden und nicht wie potentielle Verbrecher zu behandeln.

     
     
  102. Karpfenpfeifer

    Jede herunter geladene Datei ist ein Verkauf weniger – Gleicher Denkfehler wie damals bei den MP3s.

    Jeder Download ist eine gekaufte CD weniger – was wir Verlust machen.

    Ich kenne Leute, die haben damals exzessiv heruntergeladen. Und wenn man denen gesagt hat, dass LTJ Bukem ganz gut ist, haben die nicht ein Lied heruntergeladen, sondern die ganze Diskografie. Gekauft hätten sie das niemals.

    Genauso hier. Ein großer Teil der Leser würde den Artikel bestenfalls mal im Zeitschriftenladen überfliegen, aber dafür kein Geld ausgeben. Nur weil er kostenlos ist, wird er wirklich gelesen. Also keine Milchmädchenrechnung bitte.

     
     
    • Lieber Herr Karpfenpfeifer,

      der Umkehrschluss gilt aber ebensowenig, nämlich dass durch die kostenlose Verfügbarkeit üerhaupt keine Verkäufe verlorengehen dürften.

      In der Volkswirtschaft nennt sich das “Tritbrettfahrerprolem”:

      (Wikipedia dazu:)
      “Trittbrettfahrerproblem bei Allmendegütern

      Bei Allmendegütern (unreinen öffentlichen Gütern) droht infolge des Trittbrettfahrerverhaltens eine Übernutzung. Man spricht hier auch von einem Aneignungsproblem. Aufgrund des freien Zugangs können Trittbrettfahrer von einer Selbstbeschränkung durch andere individuelle Nutzer profitieren, indem sie ihre Nutzung entsprechend intensivieren. Dieses Problem kollektiven Handelns wird mit dem sozialwissenschaftlichen Modell Tragik der Allmende beschrieben. Beispiele hierfür sind überfüllte Straßen, Überfischung der Meere, aber auch überlastete Peer-to-Peer-Netze[3]. Als Lösungen für das Allmendeproblem werden staatliche Nutzungsbeschränkungen oder die Einrichtung privater Eigentumsrechte empfohlen.”

      Wie hoch muss denn die Konversionsrate zwischen Downloads und verlorenen Verkäufen ihrer Meinung nach sein, damit sie eine Relevanz für die Argumentation Herrn Keeses haben darf?

      Und natürlich beschädigt so ein illegales Angebot ganz erheblich die piraterisierten Waren in hrer Werthaltigkeit. Insofern geht ihre Argumentation leider fehl.

       
       
  103. Sprachlos

    Danke für den Link,dank ihrem Hinweis habe ich gerade,natürlich nur testweise, ein Magazin gedownloaded.Was soll ich sagen,ich musste kein Abo abschliessen,nur 30 Sekunden warten.Gibt es denn inzwischen ähnliche Angebote für Käufer der Printausgaben? Als Zugabe zum Beispiel?

     
     
  104.  
    • Christoph Keese

      Next Issue ist ohne Zweifel das bessere Angebot. Es ist den Piraten-Seiten in allen Aspekten technisch und ästhetisch überlegen. Doch gegen Gratis-Seiten tun sich legale Seiten so schwer wie Fernsehhändler gegen Hehlerware.

       
       
      • shadaik

        Aha. Und den messerscharfen Schluss, dass die kostenlosen Angebote beliebter sind als (vermeintlich) bessere bezahlte schließen Sie aus der Tatsache, dass…?
        Sie haben vorgeführt, dass solche Portale existieren, mehr aber auch nicht. Dass diese a) breit konsumiert werden und b) Printabsätzen schaden, dafür zeigen Sie leider keine Belege.
        Aus dem Literaturbereich ist inzwischen ja bekannt, dass die kostenlose Verfügbarkeit eines Werkes die Absätze der Printausgabe erheblich fördert (Coelho, Doctorow etc.). Es mag sein, dass das bei Magazinen anders ist, aber das sollten Sie dann schon irgendwie nachweisen, wenn Sie es behaupten.

         
         
      • Thomas

        Sie vergleichen Äpfel mit Birnen. Next Issue bietet Zeitschriften für Android Tablets an. Die bösen Raubkopierer bieten ein endgerätneutrales, DRM-freies PDF an.

        Und sowas nennen Sie technisch überlegen? Sehr amüsant.

         
         
      • Und wissen Sie, welches Angebot besser genutzt wird? Das ist ja die interessante Frage.
        Nehmen wir kino.to (plus Vergleichbares): Die Seite ist ein Graus, unübersichtlich und schlecht in der Nutzerführung. Mit Werbung wird man nur so zugeballert und man muss ständig aufpassen, wo man hinklickt um keinen sich keinen Virus einzufangen oder in eine Abofalle zu tappen. Kurz: Es macht keinen Spaß dieses Angebot zu nutzen. Aber es gibt kein vergleichbares Angebot. Wo kann ich denn wann und wo ich will die aktuelle Serienfolge anschauen? Am liebsten auch noch in Originalsprache? Da gibt es kein umfassendes Angebot. Kino.to liefert das. Natürlich in rechtlicher Grauzone, aber es wird angenommen.
        iTunes hat damals aber bewiesen, dass wenn man es komfortabel macht für Musik zu bezahlen, sind die Leute auch dazu bereit.
        Amazon wird das nun für den Buchmarkt beweisen. Ich bin mir sicher, wenn heute oder morgen mein Kindle ankommt, werde ich mir schnell mal hier und da ein Buch runterklicken, einfach im amazon Store, weil ich denn da habe, dort schnell alles finde. Das ist mir das Geld wert, bevor ich im Netz ewig suche ob es irgendwo ein PDF gibt und dann noch 3-mal in einer Sackgasse lande.

         
         
      • Michael

        Heute ist wohl wieder mal “Ich vergleiche etwas aus dem Internet mit etwas realem”. Leider ist zumindest der mit dem Fernsehhändler nicht wirklich treffend ;-)

         
         
      •  
        • HAL.9000

          Am 25. Februar 2010 wurde die Grenze von zehn Milliarden heruntergeladenen Liedern seit der Gründung überschritten

          Hört Sicht nicht als Flopp an…

          HAL9000

           
           
  105. Christoph Keese

    Ich vermute, Sie danken für den Link zu Next Issue, denn Sie möchten ja sicher legal kaufen.

    Abmahnung: Einfache Aufforderung zur Löschung reicht. Das dauert aber länger als Upload. Deswegen ist die Seite immer voll.

    Leistungsschutzrecht: Seiten verlangen präzisen Nachweis der Rechteinhaberschaft. Leistungsschutzrecht würde dabei erheblich helfen.

     
     
  106.  
  107. le D

    Es wäre natürlich zu viel verlangt und viel zu aufwändig, wenn die Rechteinhaber gegen die Verantwortlichen mit den vorhandenen rechtlichen Möglichkeiten vorgehen und diese in Grund und Boden klagen…

     
     
    • Christoph Keese

      Wie wäre es denn stattdessen mit vorher fragen? Wer das Auto eines anderen nutzen möchte, fragt auch vorher um Einverständnis und fährt nicht einfach vom Hof mit dem lapidaren Hinweis: Schick mir eine Mail, wenn es dir nicht passt. Zwischen geistigem Eigentum und Eigentum an einem Auto gibt es keinen Unterschied.

       
       
      • Der Unterschied besteht nur darin, dass das Auto (ja, ich bin für die Privatkopie eines Porsches) weiterhin auf dem Hof steht.

        “Jede herunter geladene Datei ist ein Verkauf weniger.”

        Das ist leider ein Trugschluss, dem auch die Musikindustrie™ aufgesessen ist. Diese behauptet auch gerne, sie wäre tatsächlich DIE Musikindustrie™ und man blendet ganz gerne aus, dass Konzertveranstalter in den letzten Jahren enorme Wachstumsraten hatten und ebenfalls zur “Musikindustrie™” gehören. Ist der Musikmarkt in den letzten Jahren wirklich geschrumpft?

        Madonna kann jedenfalls rechnen und daher ist sie nicht umsonst bei einem Veranstalter unter Vertrag. Dieser verkauft ein tatsächlich knappes Gut und zwar das Erlebnis. Das knappe Gut das Künstler veräußern können, ist ihre Lebenszeit.

        Wobei es veräußern nicht trifft, da ein wirklicher Fan sein Möglichstes dafür geben wird, dass sein Idol weiter Schaffen kann.

        Den Vergleich von Plomlompom von Datenschutz und Urheberrecht halte ich insofern für zutreffend, da der Kontrollverlust auf beiden Seiten mehr einem Kampf gegen Windmühlen und dem “Common Sense” gleicht.

        Ich persönlich bin gar der Meinung, dass man transzendenten Zahlen den Kampf ansagen muss, um diese Position durchzusetzen.

         
         
        •  
        • Christoph Keese

          Das Argument von der Wertlosigkeit der Kopie, weil das Original nicht beschädigt wird, ist so alt wie das Urheberrecht selbst, und kein anderes Argument ist so umfassend und gründlich widerlegt worden. Man schädigt die Bahn, wenn man schwarz fährt und kann sich nicht darauf berufen, dass der Zug sowieso gefahren wäre. Auch entgangener Umsatz stellt einen Schaden dar.
          Schaden entsteht auch und gerade bei der Wegnahme von Umsätzen nicht knapper Güter. Wieso sollen nur knappe Güter ein Anrecht auf Verkaufserlös haben? Wenn Ihre These gelten würde, wären Medien allesamt verschwunden. Fast immer verkaufen Medien Kopien, fast nie sind diese Kopien knappe Güter. Ihr Argument besagt nichts anderes als: Schafft die Medien ab!

           
           
          • Werter Herr Keese,

            Sie wissen doch genau so wie ich, dass ich nicht “Schafft die Medien ab!” fordere. Die Frage ist tatsächlich, was man als Medium definiert, worin die Leistung besteht und wie diese Leistung entlohnt werden kann. Momentan werden Leuten, die bereitwillig sind zu zahlen, ja noch Steine in den Weg geworfen.

            Mit dem Schwarzfahren sprechen Sie in der Tat einen wunden Punkt an, da Öffentliche Verkehrmittel kaum als öffentlich bezeichnet werden können. Sie sind nicht öffentlich zugängig und dennoch vom Staate in Teilen bezahlt. Von Marktwirtschaft mag man in diesem Zusammenhang gar nicht sprechen wollen. Entweder man finanziert den ÖPNV wie den Öffentlichen Rundfunk oder man entscheidet sich für den Markt, was wegen Monopolisierungstendenzen in diesem Bereich schwerlich durchzuführen ist. Aber die vorherschende Teilsubvention eines Quasimonopols hat ja faktisch nichts mit einer freien Marktwirtschaft zu tun.

            “Wieso sollen nur knappe Güter ein Anrecht auf Verkaufserlös haben?”

            Weil die Knappheit von Gütern die Grundlage der Definition des Wirtschaftens bilden.

            Dem gegenüber stehen eben freie Güter, die für alle Nachfrager zwar freizugänglich sind, deren Bereitstellung dennoch mit Kosten verbunden ist.

            Somit wäre Mobilität über einen Fahrscheinlosen ÖPNV als freies Gut organisierbar, aber trotzdem zwangsläufig mit Kosten verbunden.

               
             
             
          • Horst

            Es ist ein Trugschluss zu glauben das jeder der für illegale Angebote zahlt (falls überhaupt) das legale Angebot kaufen würde, wenn nur noch diese Möglichkeit bestünde.

            Viele der “Piraten” sind Sammler. Sie laden alles runter was sie in die Finger kriegen, erstellen sich riesige Archive und gucken sich die nie an. Die Zeit hat ja auch niemand.

            Bei dem obigen Beispiel im Artikel sind es $9 für nahezu beliebig viele Downloads. Wie viele Magazine bekommt man da im Laden?

               
             
             
          • Das Problem an dieser Sichtweise ist, dass kein Verleger nachweisen kann, wieviele Kopien sich tatsächlich um Umlauf befinden und noch weniger nachweisen kann, wieviele zusätzliche Käufe es gegeben hätte, wäre die Kopie nicht gewesen.

            Da es hier keinerlei sinnvolle Erhebungen gibt, tun Verleger und Rechteverwerter derzeit was? Richtig. Sie raten!

            Das Leistungsschutzrecht, dass die Verleger für sich einfordern (und um dass es Ihnen offensichtlich geht) ist einer GEZ-Gebühr ähnlich, mit dem Nachteil, dass für die Zeitschriften und Magazine, die unter diesen Verlegerrettungsschirm schlüpfen immer noch Geld am Kiosk fällig wird.

            Ein weiterer Punkt, der gerne übersehen wird: Einige Verleger reden gern vom Qualitätsjournalismus. Die Tatsache, dass der Blog http://www.bildblog.de den gängigen Verlagen und Redaktionen regelmäßig grobe Fehler nachweisen kann, lässt mich fragen, wo genau “Qualitätsjournalismus” überhaupt zu finden ist.

            Abschließend noch ein paar Worte zu Ihrem Artikel:
            Es gibt viele Downloadplattformen wie Filesonic, und alle haben eines miteinander gemein: Es gibt immer die kostenfreie Möglichkeit, per “Slow Download” an die begehrten Daten ranzukommen. Das blenden Sie nur offensichtlich gerne aus, um hier eine Download-Plattform übermäßig als Gewinner darzustellen.

            Es hat soweit ich weiß schon Durchsuchungen gegen Filehoster in Deutschland gegeben und auch Schließungen gegen Linksammel-Seiten wie z.B. kino.to.

            Anstatt für ein Leistungsschutzrecht einzutreten, dass mehr Probleme aufwirft als zu lösen, wäre es hilfreicher, wenn Sie sich für eine internationale Gesetzgebung stark machen würden, die Filehoster unter Druck setzt und Linksammelseiten mit illegalem Material unmöglich macht.

            LG Ronald Kaufmann

               
             
             
          • Moon

            Das Argument von der Wertlosigkeit der Kopie, weil das Original nicht beschädigt wird, ist so alt wie das Urheberrecht selbst, und kein anderes Argument ist so umfassend und gründlich widerlegt worden.

            Natürlich! Und zwar, dass jede herunter geladene Datei ein Verkauf weniger sei. Das glauben inzwischen nicht mal mehr die ahnungslosen Politiker.

               
             
             
        • Lieber Daniel Schultz,

          als vertreter der Musikwirtschaft ích würde gerne ihre o.a. Argumente ins rechte Licht rücken:

          Die konzerteinnahmen durch Liveauftritte in deutschland gehen seit 2008 steil nach unten. Auskungft erteilt hier derVerband derDeutschen veranstaltungsiwrtschaft BDV. Leider wird diese “Live-Lüge” immer noch gerne benutzt, um Sudiomusik die Werthaltingkeit abzusprechen. das Argument geht aber in mehrfacher hinsicht fehl.

          Das gleiche gilt auch für das Signing von Madonna bei Live Nation 2008, welches sie anführen. Das Beispiel hat definitiv *keine* Schule gemacht, und ich empfehle ihnen mal in die Unternehmenszahlen von liveNation hineinzuschauen, bevor sie es als zukunftsträchtiges Geschäftsmodell empfehlen.

          Beides sind also Chimären, die dazu dienen sollen, nichtrivalen Gütern einen Wert abzusprechen.

          Im Umkehrschluss hiesse dieses also, dass sich die Werthaltigkeit eines Gutes nur durch den MAterialwert definiert, und nicht durch die Inhärente Leistung.

          Dabei wissen wir bereits, dass Immaterialgüter, egal ob Presseerzeugnisse, Musik, Film oder Software mit äusserst knappen Ressourcen produziert werden: Dazu braucht man Geld, Zeit, Talent und andere Ressourcen. Nur weil man diese Leistung digitaliseren kann wird sie nicht gleichzeitig wertlos.

          In zehn jahren werden wir es als Treppenwitz der Geschichte ansehen, dass gerade die sog. Netzöffentlichkeit Immaterialgütern den Wert absprechenen wollte.

          Damals in den 80igern gab es mal den Spruch “Atomkraft nein Danke, bei uns kommt der Strom aus der Steckdose.”

          Sie schaffen es, diese Denklogik ins 21. Jahrhundert zu projizieren, nur meinen es augenscheinlich ernst und nennen das “Common Sense”.

           
           
          • Christoph Keese

            Lieber Herr Herwig, Danke für Ihre beiden interessanten und kenntnisreichen Beiträge. Damit haben Sie die Debatte bereichert. Viele Grüße, Christoph Keese

               
             
             
      • Dirk Moebius

        Fragt der Springer-Verlag, namentlich die Zeirung mit den Grossen Buchstaben, eigentlich auch bei *jedem* Bild, das aus dem Internet stammt, den Rechteinhaber? Und verzichtet auf eine Veroeffentlichung, wenn der nicht erreichbar ist?
        Wie, nicht?

         
         
      • ZiegelEi

        > Zwischen geistigem Eigentum und Eigentum an einem
        > Auto gibt es keinen Unterschied.

        Ähm…das meinen Sie nicht ernst, oder? Wenn Sie das tatsächlich ernst meinen, gibt es für sowas entsprechend ausgebildete Fachärzte, die man konsultieren kann.

        Aber da “nachdenken” bei Axel Springer noch nie so hoch im Kurs war: Wenn ich Ihnen Ihr Auto stehle, ist es weg. Sie haben kein Auto mehr, denn ich habe es. Sowas nennt man Diebstahl. Wie wäre es aber, wenn ich mit einer exakten Kopie vom Hof führe und Ihr Auto wäre unangetastet noch da? Wäre das dann auch Diebstahl? Ihnen fehlt ja nichts. Das könnte man der Polizei wohl kaum als Diebstahl verkaufen.

        Und so ist das nun mal mit Daten. Daten werden kopiert. Sie werden vervielfältigt. Wird eine Zeitschrift kopiert, bleibt das Original erhalten. Das geistige “Eigentum” kann nicht gestohlen oder geraubt werden. Es ist immateriell.
        Das ist, ein Blick in StGB hilft da auch Ihnen sicher weiter, der große Unterschied zwischen geistigem “Eigentum” und Eigentum.

        Das ist natürlich unabhängig von der Frage, ob und wie stark eine Umsatzeinbuße entsteht und das Urheberrecht greift. Es geht hier darum, dass Sie sagten, zwischen geistigen “Eigentum” und Eigentum gäbe es keinen Unterschied. Das ist nun mal blanker Unsinn.

        Ich freue mich, Ihren Bildungshorizont erweitert haben zu können. War aber auch nicht so schwer…

         
         
  108. Offenbar werden hier Zeitschriften so angeboten, dass der Leser sogar bereit ist, etwas für sie zu zahlen.

    Gibt es denn bereits ein vergleichsbares, legales Angebot des Axel-Springer-Verlags? Also auffindbar über Suchmaschinen, simpler Download, einfache Zahlungsmöglichkeit?

     
     
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      • Dirk Moebius

        Funktioniert es auch auf einfachen Windows-Rechnern, wie sie in jedem zweiten Haushalt stehen?
        Man kann den illegalen Plattformen viel vorwerfen, aber sie liefern in aller Regel PDF, also plattformunabhaengig.

         
         
  109. Was Kino.to mit Filmen vorgeführt hat, machen zahlreiche Webseiten mit eingescannten Zeitschriften nach.

    Sollte Ihnen nicht gerade das Beispiel kino.to verdeutlichen, dass neue (schärfere) Gesetze der Verlagen rein gar nichts bringen?

     
     
    • Christoph Keese

      Kino.to ist auf Grundlage bestehender Gesetze geschlossen worden, die Verantwortlichen haben sich in einem Verfahren zu rechtfertigen. In anderer Form entsteht Kino.to wieder auf; auch dieses Portal wird verfolgt und geschlossen werden. Die konsequente Anwendung von Gesetzen führt zumindest zu Teilerfolgen.
      Im Beitrag spreche ich mich nicht für schärfere Gesetze aus. Ich wende mich aber gegen die Abschwächung bestehender Gesetze.

       
       
  110.  

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